Kernkraftgegner bezweifeln die Sicherheit des europäischen ITER-Standorts
Eine Organisation gegen Kernkraft in Frankreich hat Bedenken gegen die Sicherheit des vorgeschlagenen europäischen Standorts für den internationalen thermonuklearen Versuchsreaktor (ITER) in Cadarache im Süden des Landes geäußert. Das "Netzwerk für die Abschaffung der Kernkraft" ließ verlauten, dass von Plänen zur Ansiedlung des ITER in Cadarache Abstand genommen werden solle, da es sieben Kilometer vom vorgeschlagenen Standort entfernt eine aktive geologische Verwerfung gebe. Während die durchschnittliche jährliche Kraft der Erschütterungen sehr gering sei, so die Organisation, könne die Durance-Verwerfung laut historischen Aufzeichnungen zerstörerische Erdbeben verursachen. Außerdem weist das Netzwerk auf einen Bericht der französischen Behörde für nukleare Sicherheit aus dem Jahr 2001 hin, der zu dem Schluss kommt, dass das Gebiet ein "erhebliches seismisches Risiko" darstellt, und die Schließung sechs nuklearer Anlagen empfiehlt, da sie nicht ausreichend gegen Erdbeben geschützt sind. Befürworter des Standorts Cadarache verweisen dagegen auf vorhandene Sicherheitsstandards, die gewährleisten, dass die ITER-Anlage einem stärkeren Erdbeben, als das Gebiet in 500 Jahren erlebt hat, standhalten kann. Vermutlich wird am 19. oder 20. Dezember in Washington eine endgültige Entscheidung darüber gefällt, wo der ITER errichtet wird. Der vorgeschlagene Standort Cadarache steht im Wettbewerb mit dem anderen Favoriten Rokkasho in Japan.
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