Delegierte machen entscheidende Fortschritte bei der Vorbereitung des Weltgipfels zur Informationsgesellschaft
Im Vorfeld des Weltgipfels zur Informationsgesellschaft, der am 10. Dezember in Genf beginnt, haben die Verhandlungsführenden aus 192 Ländern die meisten ihrer Unstimmigkeiten über Entwurfsdokumente beseitigt, die den Staats- und Regierungschefs auf der Veranstaltung vorgelegt werden. Nach elfstündigen Diskussionen wurden Hürden wie z.B. Hinweise auf Menschenrechte, Medienfreiheit, geistige Eigentumsrechte und Internet Governance genommen. Der einzige noch bestehende Streitpunkt betrifft die Finanzierung der Entwicklung der Infrastruktur für Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in den Entwicklungsländern. Ein Vorschlag von Senegal, der von den meisten anderen afrikanischen Ländern unterstützt wird, fordert die Einrichtung eines neuen internationalen Fonds zu diesem Zweck, während viele reichere Nationen lieber vorhandene Gelder umschichten möchten. Doch selbst bei diesem Punkt könnte eine Einigung in Sicht sein, da die Delegierten einen Kompromiss in Betracht ziehen, der eine weitere Untersuchung dieses Themas vorsieht. Die Ergebnisse der Studie würden auf der Fortsetzung des Gipfels im Jahr 2005 in Tunis vorgelegt werden, wo eine endgültige Entscheidung getroffen werden würde. "Für alle steht sehr viel auf dem Spiel, doch wir sind sicher, dass wir uns bezüglich des Texts einigen werden, sodass wir uns schließlich über alle Punkte einig sind", sagte Daniel Stauffacher, einer der Schweizer Delegierten, der mit der Koordination der Diskussionen beauftragt ist. Stauffacher begrüßte auch die Bereitschaft aller Länder, Kompromisse zu schließen: "Wir erhielten sehr viel Unterstützung und letztendlich hat jeder einige wichtige Zugeständnisse gemacht, ohne den eigenen Interessen zu schaden."