EU unterzeichnet internationales Übereinkommen zur Bekämpfung der verkehrsbedingten Luftverschmutzung
Die EU hat ein Übereinkommen mit den USA, Japan und China zur Durchführung gemeinsamer Forschungsmaßnahmen zur Bekämpfung des globalen Problems der verkehrsbedingten Luftverschmutzung unterzeichnet. Im Mittelpunkt stehen Forschungsarbeiten zu Schadstoffemissionen und zur Prüfung von Fahrzeugen. Das Übereinkommen sieht auch die Schaffung einer gemeinsamen wissenschaftlichen Grundlage zur Messung und zur vergleichenden Bewertung verkehrsbedingter Luftverschmutzung vor. Das gemeinsame Vorhaben wird die künftigen internationalen Emissionsgrenzwerte für den Verkehr wissenschaftlich untermauern. "Die Luftverschmutzung betrifft jeden Menschen auf der Erde", sagte EU-Forschungskommissar Philippe Busquin nach der Unterzeichnung des Übereinkommens am 10. Dezember. "Wegen der zunehmenden Nutzung von Automobilen werden innovative Problemlösungen benötigt [...]. Zusätzliche Forschungsanstrengungen sind erforderlich, um dieses Ziel zu erreichen, und dazu wird dieses Übereinkommen beitragen, indem es die wichtigsten Beteiligten auf diesem Gebiet zusammenführt." Die Kommission erarbeitet zurzeit Richtlinien zur Festlegung von Abgasgrenzwerten für Pkw sowie leichte und schwere Nutzfahrzeuge innerhalb der Union. Die Ergebnisse der wissenschaftlichen EU-Zusammenarbeit innerhalb des neuen Übereinkommens werden auch in die Bestimmung der Grenzwerte einfließen. Die EU verfügt über Fachkenntnisse, auf die man bei zukünftigen gemeinsamen Initiativen zurückgreifen kann. Die Gemeinsame Forschungsstelle (GFS) der Kommission wird wissenschaftliche Gutachten zu Kfz-Emissionen und Luftqualität bereitstellen. Dies geschieht über das Labor für Fahrzeugemissionen (VELA - Vehicle Emissions Laboratories) in Ispra (Italien). VELA ist in der Lage, die Emissionen aller Arten von Straßenfahrzeugen und anderen Fahrzeugen nach physikalisch-chemischen und toxikologischen Kriterien zu bestimmen. Das Programm "Saubere Luft für Europa" (CAFE - Clean Air For Europe) bildet den Rahmen für künftige Rechtsvorschriften zur Luftqualität und entsprechende politische Initiativen. Im Rahmen von CAFE wurden bereits hohe Luftschadstoffwerte etwa für Partikel und Ozon als verkehrsbedingte Probleme ermittelt, bei denen Handlungsbedarf besteht. Ebenfalls am 10. Dezember wurde ein Memorandum of Understanding (MoU) zwischen der GFS, dem Vehicle and Fuel Emissions Laboratory der USA, dem staatlichen Labor für Verkehrssicherheit und Umwelt Japans und der Umweltschutzbehörde Chinas unterzeichnet. Es wird die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen anerkannten Fahrzeug-Prüflabors bei der Erarbeitung und Festlegung künftiger weltweit vereinheitlichter Emissionsnormen ermöglichen.
Länder
China, Japan, Vereinigte Staaten