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Kommission finanziert virtuelles europäisches Institut für Genomannotation

Die Europäische Kommission hat das mit zwölf Millionen Euro ausgestattete Exzellenznetz BioSapiens gegründet, das ein virtuelles Institut für Genomannotation und eine Europäische Schule für Bioinformatik umfasst. Während der Prozess der Sequenzierung des Genoms in Europa vora...

Die Europäische Kommission hat das mit zwölf Millionen Euro ausgestattete Exzellenznetz BioSapiens gegründet, das ein virtuelles Institut für Genomannotation und eine Europäische Schule für Bioinformatik umfasst. Während der Prozess der Sequenzierung des Genoms in Europa voranschreitet, müssen Biologen immer größere Datenmengen verarbeiten. Dabei werden sie von der Bioinformatik unterstützt, die die technischen Lösungen zum Speichern, Abrufen und Analysieren der biologischen Daten liefert. Mit Hilfe der Bioinformatik lassen sich darüber hinaus auch Vorhersagen über die biochemischen Funktionen von Genen treffen. Damit diese Vorhersagen zu wichtigen Entdeckungen führen, müssen sie jedoch im Labor durchgespielt werden. Zudem bedarf es besserer Infrastrukturen für den reibungslosen Datenfluss zwischen den Bioinformatikern und den Wissenschaftlern, die die Versuche durchführen. "In Europa gibt es zwar in vielen Ländern hervorragende Bedingungen für Bioinformatiker, aber um ihre Gesamtwirkung zu optimieren, müssen diese noch ausgeweitet und weiter verbessert werden, indem bestehende Forschungskapazitäten umstrukturiert und koordiniert werden", erläuterte Professor Janet Thornton, die Direktorin des European Bioinformatics Institute und Koordinatorin des Netzes. BioSapiens will dieses Ziel erreichen, indem die 24 beteiligten Bioinformatik-Institute auf Knoten aufgeteilt werden, die sich auf die verschiedenen Aspekte der Genomannotation konzentrieren. Die von den Instituten vorgelegten Daten werden in einem Internetportal zusammengefasst und allen Beteiligten kostenlos zur Verfügung gestellt, sodass zukünftige Experimente darauf zurückgreifen können. Die Organisation von Treffen und Workshops fördert Kooperationen und verhindert parallele Arbeiten, und viele Veranstaltungen werden auf die Industrie ausgerichtet sein, deren Beteiligung die Organisatoren fördern wollen. "Obwohl es offiziell 24 Partner gibt, ist BioSapiens kein geschlossener Kreis: Sobald die Infrastruktur steht, ist unser vorrangiges Ziel, daraus ein offenes Netz zur Förderung der Bioinformatik in ganz Europa zu machen", so Professor Thornton. Ein weiteres wichtiges Ziel des Netzes ist die Einrichtung einer ständigen Bioinformatik-Schule. Professor Donatella Tramontano, die für die Tätigkeiten der Schule verantwortlich sein wird, sagte dazu: "Es ist offensichtlich, dass in der Bioinformatik ein Bedarf für kreative, innovative junge Wissenschaftler besteht; gleichzeitig gilt es, die Wissenschaftler in den Labors auf dem neusten Stand der Entwicklungen auf diesem Gebiet zu halten." "Das Netz wird umfassende Weiterbildungen auf allen Stufen, von Grundkursen für Experimentatoren bis hin zu Kursen für Bioinformatik-Fachleute anbieten", fügte Professor Tramontano hinzu. Aus Sicht von Professor Thornton erfasst das BioSapiens-Exzellenznetz die wichtigsten Ziele eines solchen Netzes. Darüber hinaus erwartet sie, dass die geleistete Arbeit auch zur Wettbewerbsfähigkeit Europas beitragen wird: "Das Netz wird das Wirtschaftswachstum in Europa ankurbeln, indem es zu neuen Geschäftsideen führt, Arbeitsplätze schafft und die Mobilität und den Austausch von Wissen fördert", sagte sie abschließend.

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