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Inhalt archiviert am 2023-01-20

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MdEP fordern neue Ausrichtung der Agrarforschung

Das Europäische Parlament verabschiedete am 11. Februar einen Initiativbericht, in dem die Kommission aufgefordert wird, im Sechsten und Siebten Forschungsrahmenprogramm die Nachhaltigkeit der Landwirtschaft in den Mittelpunkt zu stellen, nicht jedoch die Technologien der Lebe...

Das Europäische Parlament verabschiedete am 11. Februar einen Initiativbericht, in dem die Kommission aufgefordert wird, im Sechsten und Siebten Forschungsrahmenprogramm die Nachhaltigkeit der Landwirtschaft in den Mittelpunkt zu stellen, nicht jedoch die Technologien der Lebensmittelherstellung. Angesichts der kürzlich beschlossenen Reformen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) ist das Parlament der Auffassung, dass eine Neuverteilung der Forschungsmittel erforderlich sei, um Studien zu ländlicher Entwicklung, Verbraucherschutz, ökologischen und sozialen Aspekten der Landwirtschaft sowie Tierschutz durchführen zu können. In dem vom deutschen MdEP Friedrich-Wilhelm Graefe zu Baringdorf vorgestellten Bericht ist zu lesen, dass "Forschung zur Verbesserung der Nahrungsmittelqualität und -sicherheit unter Stärkung der Verbindung zwischen Konsumenten und Produzenten ("Fork-to-farm"-Ansatz) ein wichtiges Element bleiben soll, aber der Ergänzung bedarf". Im Bericht wird ferner festgestellt, dass der prozentuale Anteil an Mitteln, der für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung unter dem RP6 zur Verfügung steht, eine zu geringe Mittelzuweisung in einem Sektor darstellt, "der weit mehr Aufgaben erfüllt, als die Erzeugung von Lebensmitteln, nachwachsenden Rohstoffen und Energiepflanzen." "Durch einen verstärkten Einsatz von Forschungsmitteln und eine der Thematik angepasste Forschungsausrichtung kann ein Innovationsschub im Bereich der naturgerechten Landbewirtschaftung und der nachhaltigen ländlichen Entwicklung erzielt werden", so der Wortlaut des Berichts. Dabei werden Verbesserungen der Ertragssicherheit, Lebensqualität und Naturverträglichkeit als zentrale Herausforderungen bezeichnet. Im Bericht wird die Art und Weise in Frage gestellt, in der bestimmte Aspekte der Agrarforschung bislang vorrangig behandelt wurden. Hierzu ist im Bericht zu lesen: "In der praktischen Ausgestaltung hat die EU-Kommission jedoch Innovation als Entwicklung neuer Technologien zur Rationalisierung der Lebensmittelproduktion ausgelegt. Das vielfältige lokale und traditionelle Wissen zur dauerhaften Nutzung der natürlichen Ressourcen innerhalb der ländlichen Gemeinschaften findet zu wenig Beachtung." Im Bericht wird außerdem betont, dass "Forschungsgelder nicht für die Entwicklung von Akzeptanzstrategien eingesetzt werden sollten" unter Bezugnahme auf Technologien, die sich mit gentechnisch veränderten Organismen (GVO) und der Haltbarmachung von Lebensmitteln durch Bestrahlung befassen. "Dies ist die alleinige Aufgabe der Wirtschaftsakteure, die neue Technologien auf den Markt bringen wollen", so der Berichterstatter Graefe zu Baringdorf. Statt dessen wird in dem Bericht die Zuweisung von Haushaltsmitteln für die On-farm-Forschung befürwortet. "On-farm-Forschungsprojekte erhöhen die Praxisrelevanz der Lösungen, nutzen effizient in der Praxis bereits vorhandenes, oft nicht aufgezeichnetes Wissen und beschleunigen die Umsetzung von Forschungsergebnissen, indem die Praxis einbezogen ist.", so der Wortlaut des Berichts.