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Inhalt archiviert am 2023-01-20

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Neueste Forschungsergebnisse sprechen von Möglichkeiten für eine deutlichere Verringerung der CO2-Emissionen

Am 10. März trat eine Entscheidung des Europäischen Parlaments und des Rates in Kraft, nach der alle Zielsetzungen und Anforderungen des Kyoto-Protokolls von 1997 in allen EU-Mitgliedstaaten rechtsverbindlich werden. In diesem internationalen Abkommen hat sich die EU dazu ver...

Am 10. März trat eine Entscheidung des Europäischen Parlaments und des Rates in Kraft, nach der alle Zielsetzungen und Anforderungen des Kyoto-Protokolls von 1997 in allen EU-Mitgliedstaaten rechtsverbindlich werden. In diesem internationalen Abkommen hat sich die EU dazu verpflichtet, im ersten Verpflichtungszeitraum (2008 bis 2012) ihre Treibhausgasemissionen auf eine Menge zu senken, die acht Prozent unter der Menge von 1990 liegt. Das am meisten aufgrund menschlicher Aktivitäten freigesetzte Treibhausgas, das zur globalen Erwärmung beiträgt, ist Kohlendioxid (CO2). Das für Umwelt zuständige Mitglied der Europäischen Kommission, Margot Wallström, begrüßte die Entscheidung mit den Worten: "Nunmehr haben wir in der EU alle für die Einhaltung unserer Zusagen im Rahmen des Kyoto-Protokolls erforderlichen Rechtvorschriften verabschiedet. Als starker Block von demnächst 25 Ländern kommt der Europäischen Union die besondere Verantwortung zu, weltweit eine führende Rolle zu spielen und anderen Ländern den Weg zu bereiten, damit sie nachziehen können". Am 4. März wurden jedoch von ECOFYS, einem der führenden europäischen Forschungsinstitute, die sich mit Energieeffizienz befassen, neue Daten veröffentlicht, nach denen Maßnahmen möglich sind, mit denen sich die Wirkung der auf eine Verringerung der CO2-Emissionen abzielenden EU-Rechtsvorschriften deutlich verbessern lässt. Die EU-Richtlinie über die Energieleistung von Gebäuden (energy performances of buildings) (EPB) trat im Dezember 2002 in Kraft; ihr Ziel sind Verbesserungen bei Isolierung, Heiz- und Kühlanlagen und Energieerzeugungssystemen als Beitrag zur Verringerung der Treibhausgasemissionen. Auf den Energieeinsatz in Gebäuden und im Gebäudesektor gehen mehr als 40 % der CO2-Emissionen in Europa zurück - also mehr als auf alle Verkehrsträger zusammen. Nach dem jetzigen Anwendungsbereich der EPB-Richtlinie müssen alle Neubauten sowie alle bestehenden Gebäude mit einer Fläche von mehr als 1.000 qm, die einer umfassenden Renovierung unterzogen werden, strenge Anforderungen bezüglich der Energieeffizienz erfüllen. Im ECOFYS-Bericht heißt es, die Richtlinie in ihrer jetzigen Form werde "erhebliche Auswirkungen auf die CO2-Emissionen des europäischen Gebäudebestands haben". So schätzt ECOFYS, dass bis 2010 die CO2-Emissionen von Gebäuden in den derzeitigen 15 Mitgliedstaaten dank der EPB-Richtlinie um jährlich 34 Megatonnen (Mt) verringert werden können. Sollte jedoch, so der Bericht weiter, der Anwendungsbereich der Richtlinie auf alle renovierten Gebäude einschließlich allein stehender Häuser erweitert werden, ließen sich im gleichen Zeitraum die CO2-Emissionen um mehr als das Doppelte dieser Menge senken. Zurückzuführen ist dies auf die Tatsache, dass der Großteil der CO2-Emissionen von Gebäuden von Wohnhäusern (77 %) stammt. Innerhalb dieser Kategorie sind Einfamilienhäuser, die nur selten eine Fläche von 1.000 qm haben, für 60 % der Emissionen verantwortlich. ECOFYS kommt daher zu folgendem Schluss: "Es dürfte erheblichen Druck auf die Bauwirtschaft in der EU dahingehend geben, einen Beitrag zum Erreichen der EU-Klimaziele zu leisten, der über das hinausgeht, was sich mit der derzeitigen EPB-Richtlinie erreichen lässt. [...] Der Gesetzgeber in der EU und in den Mitgliedstaaten ist [...] gut beraten, möglichst schnell tätig zu werden, um das im Gebäudebestand in der EU zweifelsfrei vorhandene erhebliche Potenzial zur Verringerung von Emissionen anzuzapfen, vor allem durch Aufnahme aller renovierten Gebäude in die EPB-Richtlinie". Der ECOFYS-Bericht wurde im Namen von EURIMA (European Insulation Manufacturers Association) und EuroACE (European Alliance of Companies for Energy Efficiency in Buildings) verfasst.