EU ist entschlossen, TB auszurotten
Die Europäische Kommission setzte am Welttuberkulosetag (24. März) ein Zeichen, indem sie eine gemeinschaftliche TB-Initiative ankündigte, in deren Rahmen 32 Millionen Euro für zwei sich überschneidende Forschungsprojekte bereitgestellt werden. Diese Initiative stellt die bislang größte dieser Art dar und führt 52 Forscherteams aus Europa und Afrika zusammen, um einen neuen und wirksameren Impfstoff für diese Krankheit zu finden, an der jedes Jahr zwei Millionen Menschen sterben. "Trotz des heutigen Potentials an wissenschaftlichen Kenntnissen und Technologien konnten mit Armut verbundene Krankheiten wie Tuberkulose noch nicht ausgerottet werden. Mehr als je zuvor liegt der einzige Weg in einer konzentrierten und integrierten Anstrengung. Mehr als je zuvor müssen die wissenschaftlichen und technologischen Bemühungen kooperativ durchgeführt werden, damit wissenschaftliche Fortschritte einem jeden zugute kommen", erklärte EU-Forschungskommissar Philippe Busquin. Der derzeit verwendete Impfstoff, BCG, schützt nur Kinder vor einer schweren TB-Infektion. Erwachsenen bietet er keinen Schutz vor einer offenen Tuberkulose und für HIV-Patienten kann er sogar gefährlich sein. Gerade diese sind jedoch oft besonders gefährdet, an TB zu erkranken. Um auf den dringenden Bedarf an neuen Impfstoffen zu reagieren, finanziert die EU zwei Integrierte Projekte unter dem Sechsten Rahmenprogramm (RP6): die Projekte TB-VAC und MUVAPRED. Im Rahmen des TB-VAC-Projekts wird ein geeigneter Impfstoff für Erwachsene entwickelt, dessen Einsatz auch an Orten mit einer schwächeren Gesundheits-Infrastruktur sicher sein wird. Bei MUVAPRED liegt der Schwerpunkt auf der Entwicklung eines Impfstoffes, der oral oder als Nasenspray verabreicht werden kann. Dadurch wird das Risiko, das die Verwendung von Nadeln birgt, ausgeschaltet. "Dies ist eine einzigartige Gelegenheit, um die weltweit führenden Wissenschaftler auf diesem Gebiet zusammenarbeiten zu lassen und die Leitung in einem Bereich zu übernehmen, der für die Menschheit und insbesondere die Entwicklungsländer so wichtig ist", erklärte Dr. Dr. Rino Rappuoli, Koordinator des MUVAPRED-Projekts.