Universitäten schließen sich mit Google zusammen für einen leichteren Zugang zu Forschungsdokumenten
Die populäre Suchmaschine Google hat ein Pilotprojekt mit 17 Universitäten in der ganzen Welt u.a. auch Einrichtungen aus Italien und dem Vereinigten Königreich gestartet, das den Zugang zu Forschungsdokumenten unter Verwendung des Internets verbessern soll. Die Initiative baut auf der Entwicklung so genannter Superarchive auf, die zum ersten Mal von dem Projektpartner Massachusetts Institute of Technology (MIT) eingesetzt und seitdem von vielen anderen führenden Institutionen übernommen wurden. Diese Archive speichern Forschungsdokumente, Berichte und andere Arbeiten der akademischen Mitarbeiter einer Universität. Google hat eine Zeit lang die Internetseiten von Universitäten indexiert, dieses neue Projekt aber soll die Internetbenutzer dazu befähigen, ihre Suche auf die Campus-internen Forschungsbibliotheken zu begrenzen. Die Hoffnung der Initiatoren ist, den Menschen dadurch bei der Suche nach relevanten Ergebnissen aus dem immer größer werdenden Gewirr von im Internet verfügbaren Informationen zu helfen sowie die kostenlose Veröffentlichung von Forschungsergebnissen und die Verbreitung von Ideen zu fördern. MacKenzie Smith, stellvertretender Technologiedirektor für die Bibliotheken des MIT, hierzu: "Häufig liegt die wichtigste wissenschaftliche Literatur irgendwo vergraben. Da das Internet über immer mehr Inhalte verfügt wird es zunehmend schwieriger, die qualitativ hochwertigen Informationen zu finden, die man braucht." Die teilnehmenden Universitäten haben alle das Material in ihren Archiven mit Metadaten-Tags elektronisch etikettiert, damit die Suchmaschine von Google die Informationen sortieren und die relevantesten Ergebnisse wiedergeben kann. Der britische Partner in dem Projekt, die Universität Cranfield, hat sich in der Hoffnung beteiligt, dass das neue System die Bedeutung ihrer in erster Linie industrieorientierten Forschung erhöht. "Dies gibt uns die Möglichkeit, Cranfield bekannt zu machen, sodass Unternehmen sich auf unsere Arbeit einlassen und herausfinden, was wir tun," erklärt Simon Bevan, Informationsmanager des Universitätssystems. Die Universität Cranfield hat bereits ihr eigenes Superarchiv eingerichtet und benutzt, und Simon Bevan gibt zu, dass einige Mitarbeiter ihre Forschungsergebnisse nicht gerne in der zentralen Datenbank veröffentlichen möchten, bevor diese von Kollegen in einem Wissenschaftsmagazin beurteilt wurden. Allerdings hoffen die Partner gerade durch die Informationen, die vor der Veröffentlichung in wissenschaftlichen Reihen verfügbar gemacht werden, die freie Zirkulation von Forschungsergebnissen zu fördern. "Die Akademiker vieler anderer Universitäten weigerten sich, an dem Projekt teilzunehmen. Hoffentlich ermutigt dies unsere Akademiker, ihre Arbeiten einzureichen, denn davon werden sie profitieren," fügte Bevan hinzu. Wenn mit dem Pilotprojekt alles läuft wie geplant, erscheint die neue Suchfunktion in wenigen Monaten im Abschnitt der Fortgeschrittenen Suche der Website.
Länder
Italien, Vereinigtes Königreich