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Inhalt archiviert am 2023-01-20

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Erweiterungsaktionen der GFS ist "äußerst positive Erfahrung" sagt slowakischer Forscher

Seit dem Start des Fünften Rahmenprogramms (RP5) im Jahr 1998 hat die Gemeinsame Forschungsstelle (GFS) der Kommission den Erweiterungsprozess aktiv unterstützt. Die so genannte "Erweiterungsaktion" der GFS wurde mit dem Ziel eingerichtet, europaweite Netzwerke aufzubauen und ...

Seit dem Start des Fünften Rahmenprogramms (RP5) im Jahr 1998 hat die Gemeinsame Forschungsstelle (GFS) der Kommission den Erweiterungsprozess aktiv unterstützt. Die so genannte "Erweiterungsaktion" der GFS wurde mit dem Ziel eingerichtet, europaweite Netzwerke aufzubauen und Osteuropa stärker in die Forschung und Entwicklung (FuE) auf EU-Ebene einzubinden. Im Rahmen der Erweiterungsaktion wurde festgelegt, dass jedes Jahr bestimmte Projekte zusätzliche Mittel zur Unterstützung des Erweiterungsprozesses erhalten. Staatsbürger der zwölf Bewerberländer sollten als "Gastwissenschaftler", "abgeordnete nationale Sachverständige" oder "Forschungsstipendiaten" auf befristeter Grundlage an diesen Projekten teilnehmen um den Wissenstransfer zwischen der EU und den Bewerberländern zu erhöhen. Marcel Súri nahm als einer der ersten Wissenschaftler an diesem Programm teil. Der slowakische Doktor der Geographie und Geoinformationswissenschaften kam zum Institut für Umwelt und Nachhaltigkeit der GFS in Ispra, Italien, um an dem Projekt "Umwelt und Solarenergieressourcen in den EU-Bewerberländern" zu arbeiten. Dr. Súri erzählt, dass bei seiner Ankunft in Ispra im September 2001 vier weitere Staatsbürger aus Beitrittsländern an dem Institut arbeiteten. Heute gibt es allein 46 in Ispra und insgesamt 84 in den Einrichtungen und der Generaldirektion der GFS. "Die von der GFS gebotenen Möglichkeiten werden sehr gerne angenommen, da sie den Gastwissenschaftlern ermöglichen, praktische Arbeit auf EU-Ebene zu leisten," erläutert Dr. Súri in einem Interview mit CORDIS News. "In Osteuropa mangelt es oft an Investitionen und Finanzierungen. Viele Projekte können nicht voll realisiert werden und die Forscher befassen sich dort mehr mit der Theorie. Die Erweiterungsaktion bietet daher den Gastwissenschaftlern die Möglichkeit, die in der Heimat angeeignete Theorie in die Praxis umzusetzen." Über seine persönlichen Erfahrungen sagt Dr. Súri: "Die Erweiterungsaktion ist für mich eine äußerst positive Erfahrung gewesen. Das Projekt, an dem ich arbeite, ist klar und gut definiert, und ich habe viel Unterstützung von meinen Tutoren erhalten." Er erläutert, dass er sehr glücklich über eine solche Unterstützung gewesen sei, da er zunächst lernen musste, die Problemstellungen aus einem europäischen Blickwinkel zu betrachten und nicht wie gewohnt aus dem nationalen. Dies in Verbindung mit der Tatsache, in einer multikulturellen Umgebung arbeiten und Englisch sprechen zu müssen, hätte verwirrend sein können, aber Dr. Súri begrüßte die Herausforderung und fand an seiner neuen Umgebung Gefallen wie ein Fisch am Wasser. Für Dr. Súri bedeutete das Programm eine derart positive Erfahrung, dass er nach Ablauf seines anfänglich auf zwei befristeten Vertrags im September 2003 eine einjährige Verlängerung beantragte und nun auf eine Festanstellung hofft. Ein Aspekt seiner Arbeit, die ihn besonders stolz macht, ist, den bedeutenden Einfluss zu sehen, den seine Forschung auf die Gesetzgebung hat. "So werden zum Beispiel die Projektergebnisse die Regierungspolitik zu erneuerbaren Energien in Italien und anderen Ländern beeinflussen," erklärt er. "Ferner bestand ein bedeutender Teil des Projekts darin, die Ergebnisdatenbanken online zur Verfügung zu stellen, sodass auch andere Fachleute und die allgemeine Öffentlichkeit Zugang zu diesen Informationen erhalten." "Es tut gut, einmal zur Abwechslung Angewandte Forschung zu betreiben an Stelle von Grundlagenforschung," fügt er hinzu. Seine vorherige Arbeit sei nicht so eng mit der Politik verknüpft gewesen. Nun werden seine Forschungsergebnisse für die Definition politischer Ansätze zu natürlichen, sich erneuernden Energien verwendet. "Die Herausforderung, Politikern und Gesetzgebern die eigene Arbeit verständlich zu machen, ist interessant," resümiert er. Darüber hinaus kann seine Arbeit auch seinem Heimatland nützen. In der Slowakei finden bereits praktische Diskussionen über die Umsetzung erneuerbarer Energien statt. Dr. Súri ist durch die Bereitstellung von Informationen, Daten und Rat direkt an diesem Prozess beteiligt. Auf die Frage, inwieweit sich die slowakische Forschung in seinem Forschungsbereich den letzten Jahren verändert habe, erklärte er, dass die Umweltwissenschaften in den frühen Neunzigerjahren in der Slowakei "sich fast ausschließlich an der Grundlagenforschung auf regionaler und nationaler Ebene orientiert" haben. "Nun erleben wir eine starke Verlagerung zur Angewandten Forschung in Gebieten, die mehr Bezug zum europäischen oder weltweiten Kontext haben - globale Umweltveränderung, nachhaltige Entwicklung, sozioökonomische Transformation, regionale Entwicklung, Informationsgesellschaft." Im Allgemeinen, fügte er hinzu, seien die Themen vielschichtig mit einem starken grenzüberschreitenden Element, das die Zusammenarbeit auf internationaler Ebene erfordere. Daher "haben viele slowakische Einrichtungen nun eine Politik der systematischen Zusammenarbeit mit ihren Partnern in der EU, den Vereinigten Staaten und Japan angenommen." Über die Beziehungen zwischen der Slowakei und der EU erklärt Dr. Súri, dass "die wichtigsten Instrumente zur Unterstützung der Zusammenarbeit Programme wie Phare, Tempus, RP5 usw. sind. Im Augenblick betrachten wir in der Slowakei das Sechste Rahmenprogramm [RP6] als das wichtigste Instrument für eine volle Integration unserer Forschung." Dr. Súri freut sich nun darauf zu erfahren, was passiert, wenn die Erweiterung am 1. Mai schließlich stattfindet. "Die Erweiterung bringt den Beitrittsländern neue Chancen. In der Slowakei haben viele Menschen Angst vor ihr und glauben, dass sie ihre Unabhängigkeit und Stabilität einbüßen müssen, aber ich bin da anderer Ansicht. Die Erweiterung bringt uns mehr Möglichkeiten, unser Ziel zu erreichen. Wir müssen nur aufpassen, dass wir diese Chancen nicht verpassen."

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