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Evolution of Shared Semantics in Computational Environments

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Rechensysteme sollen bessere Kommunikationsfähigkeiten bekommen

Die meisten Menschen verfügen über die Fähigkeiten, die man braucht, um Kommunikationsprobleme zu lösen, indem sie neu verhandeln, was sie meinen, doch diese Fähigkeit fehlt modernen Rechensystemen. Eine EU-finanzierte Initiative hat nun eine neue Generation von Forschern für die Arbeit am Voranbringen der entsprechenden Resilienz und Robustheit von Rechensystemen geschult.

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Das ESSENCE-Projekt wurde mit dem Ziel ins Leben gerufen, eine nachhaltige Forschungsgrundlage für Schulungen, gemeinsame Forschung und die kommerzielle Nutzung neuer Techniken im Bereich der geteilten, sich weiterentwickelnden Semantik zu schaffen. „Das Marie-Curie Initial Training Network (ITN) hat innovative Forschungsarbeiten bezüglich der Weiterentwicklung und Verhandlung von Bedeutung unter Menschen und künstlichen Agenten durchgeführt“, merkte Projektkoordinator Dr. Michael Rovatsos an. In vier Jahren bis zum Jahr 2017 untersuchten 15 Jungforscher semantische Technologien, Sprachspiele, Kommunikation mit mehreren Teilnehmern, Ontologie-Lernen und menschliche Dialoge, um die Forschungsvision auf diversitätsbewusste künstliche Intelligenz (AI) aufzuweiten. „Diese Vision hebt die Schaffung von AI-Technologien der nächsten Generation hervor, die genutzt werden können, um die Lücke zwischen heterogenen Agenten zu überbrücken, indem man untersucht, wie Darstellung, Begründung und Interaktion dazu genutzt werden können, es vielfältigen Gruppen zu ermöglichen, Informationen und Wissen zu teilen, ihre Aktivitäten zu koordinieren und ihre individuellen Fähigkeiten zusammenzubringen“, erklärt Dr. Rovatsos. Aufbau einer Forschungs- und Weiterbildungsgemeinschaft ESSENCE verfolgte einen innovativen Ansatz für interdisziplinäre Promotions- und postdoktorale Weiterbildung in einem ganz neuartigen Schulungsprogramm für diesen aufstrebenden Bereich. Bei ihren individuellen Forschungsprojekten wurden die Jungforscher durch zahlreiche Schulungsmöglichkeiten und -ressourcen in verschiedenen Ländern, Sektoren und Disziplinen unterstützt. „Das ITN hat eine Reihe von Veranstaltungen organisiert, offene Datensätze und Software bereitgestellt, die es anderen Forschern ermöglichen, an unserer Arbeit teilzuhaben, und hat einen Wettbewerb entwickelt, damit größere Gemeinschaften an den Herausforderungen mitwirken können, die uns interessieren“, meinte Dr. Rovatsos. Das übergeordnete Ziel der 15 Einzelprojekte bestand darin, die Fähigkeiten replizieren zu können, die Menschen zeigen, wenn sie in AI-Systemen Bedeutungen verhandeln. Zu diesem Zweck wurden Methoden aus verschiedenen Forschungsbereichen wie zum Beispiel theoretische Linguistik, Systeme mit mehreren Beteiligten, Argumentation, semantische Technologien, Dialogsysteme und Sprachentwicklung angewandt. „Durch die umfassende Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Gruppen, die in diesen Bereichen arbeiten, haben wir festgestellt, dass das Diversitätsbewusstsein die verbindende Eigenschaft der Methoden ist, die wir zusammenbringen wollen“, fügte Dr. Rovatsos hinzu. Ausweitung des Diversitätsbewusstseins und der Kommunikationsfähigkeiten Bezüglich verschiedener Probleme, die mit der umfassenderen Vision einer diversitätsbewussten AI zusammenhängen, konnten wichtige Fortschritte erzielt werden. Laut Dr. Rovatsos war „die Erkenntnis, dass ein ganzheitlicher Konzeptrahmen für Diversitätsbewusstsein das Potenzial hat, eine schrittweise Änderung der AI herbeizuführen,“ eine wichtige Errungenschaft. Dies kann umgesetzt werden „durch die Ermöglichung der Wiederverwendung und Neukombinierung von Einzwecksystemen in komplexen Ökosystemen aus heterogenen, auf Zusammenarbeit ausgerichteten AI-Systemen und Menschen.“ Um beim Aufbau einer dauerhaften europäischen Forschungsgemeinschaft zu helfen, führte ESSENCE mehrere Tätigkeiten durch, darunter sogenannte „Integrationsprojekte“. Das Projekt der ESSENCE-Plattform hat ein öffentlich verfügbares Softwareregister erstellt, um die Wiederverwendung von im Netzwerk produzierten Codes zu ermöglichen. Im ESSENCE-Modellprojekt wurde eine Sammlung aus Datensätzen und Benchmarks entwickelt, die Forschern dazu dient, die Softwarekomponenten zu nutzen oder mittels ihrer eigenen Methoden mit den Datensätzen zu experimentieren. Schließlich wurde die ESSENCE Challenge als offener Wettbewerb durchgeführt, um Menschen auf der ganzen Welt einzubinden, die daran interessiert sind, schwere mit ESSENCE verbundene Probleme zu lösen. Weitere Aktivitäten umfassten sechs Workshops und drei Summer Schools sowie die gemeinschaftsbildende Flagship-Veranstaltung des Projekts, die abschließende ESSENCE Conference, die im Oktober 2017 stattfand. Darüber hinaus verfasste das ITN 70 wissenschaftliche Publikationen. Insgesamt „gelang es anhand der verschiedenen Aktivitäten, dem Diversitätsbewusstsein in der europäischen AI-Landschaft zu mehr Bekanntheit zu verhelfen und das Aufkommen einer neuen Gemeinschaft auf diesem Gebiet zu fördern“, folgerte Dr. Rovatsos. Darüber hinaus hat ESSENCE einen Lehrplan, Schulungsmaterialien und eine gemeinsame Promotionsprogrammstruktur entwickelt, die für die künftige Weiterbildung in diesem Forschungsbereich genutzt werden kann.

Schlüsselbegriffe

ESSENCE, Kommunikation, Diversitätsbewusstsein, Rechensysteme, AI-Systeme, künstliches Bewusstsein, Semantik

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