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Inhalt archiviert am 2023-01-20

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Royal Society gerät mit britischem Parlamentsausschuss über GV-Tests auf Bauernhofebene aneinander

Die britische Royal Society hat die Ergebnisse eines Berichts des Umweltausschusses des House of Commons angegriffen, der Zweifel aufwirft hinsichtlich der Verlässlichkeit der Ergebnisse der von der Regierung auf Bauernhofebene durchgeführten Evaluierungen gentechnisch verände...

Die britische Royal Society hat die Ergebnisse eines Berichts des Umweltausschusses des House of Commons angegriffen, der Zweifel aufwirft hinsichtlich der Verlässlichkeit der Ergebnisse der von der Regierung auf Bauernhofebene durchgeführten Evaluierungen gentechnisch veränderter (GV) Nutzpflanzen. Die Royal Society forderte den Ausschuss auf, seine Kritik der Bauernhofevaluierungen (FSE) zurückzuziehen, die sie als 'irreführend' bezeichnete. In ihrem im März veröffentlichten Bericht hatten die Parlamentsmitglieder geäußert, dass die Tests in ihrem Umfang zu begrenzt gewesen seien und daher die Ernteerträge nicht genau hätten messen und die Auswirkungen der Nutzpflanzen auf die Artenvielfalt nur in Relation mit konventionellen Anbaumethoden und nicht mit artenvielfaltfreundlicheren Methoden wie dem Ökoanbau hätten beurteilen können. Der Bericht des Ausschusses kam deshalb zu dem Schluss: "Es wäre unverantwortlich von der Regierung, die Vermarktung von GV-Nutzpflanzen auf der Grundlage einer eng gefassten Komponente der gesamten Evaluierung der GV-Technologie zuzulassen. Das wäre auch dann der Fall, wenn es keine bedeutsamen Zweifel an der Unumstößlichkeit, Gültigkeit und Relevanz der FSE-Ergebnisse gebe." Am 5. Mai verteidigte die Royal Society die Ergebnisse der Tests, die ursprünglich im Oktober 2003 in ihrem Journal 'Philosophical transactions of the Royal Society' veröffentlicht wurden. Der Präsident der Royal Society, Lord May of Oxford, sagte: "Ich habe dem Ausschuss meine Enttäuschung darüber mitgeteilt, dass er seine irreführende Kritik an den Zeitschriftenaufsätzen über die GV-Bauernhoftests immer noch nicht öffentlich zurückgezogen hat." Er fuhr fort: "Die Erklärung des Ausschusses über die 'bedeutsamen Zweifel an der Unumstößlichkeit, Gültigkeit und Relevanz' der Ergebnisse der Bauernhofevaluierungen war sowohl unrichtig als auch schädigend. [...] Wenn der Ausschuss solche Zweifel hegt, warum hat er sie nicht direkt den für die Durchführung der Untersuchungen zuständigen Wissenschaftlern in einer Sitzung mündlichen vorgebracht?" Ein anderer Kritikpunkt des Ausschusses konzentrierte sich auf die Tatsache, dass jüngste Untersuchungen über die Erfahrungen beim Anbau von GV-Nutzpflanzen in Nordamerika nicht eher durchgeführt wurden, bis die meisten Ergebnisse der FSE feststanden, und dadurch keine Rolle bei der gegenwärtigen Entscheidung der Regierung über die GV-Zulassung spielten. Lord May entgegnete darauf: "Der Ausschuss stellte die Gültigkeit der in einer von Fachkollegen beurteilten Zeitschrift veröffentlichten Dokumente über die umfangreichste jemals durchgeführte Untersuchung über Ackerlandökologie in Frage. Dennoch scheint er einem technischen Bericht über die Verwendung von Pestiziden in Verbindung mit GV-Nutzpflanzen in Nordamerika große Bedeutung beizumessen, der, wie sein Autor selbst zugibt, auf abgeleiteten Daten basierte und nicht von Fachkollegen beurteilt wurde. Der Ausschuss hat nicht genug Gewicht auf die wissenschaftlichen Informationen gelegt, die von Sachverständigen des Gebiets geprüft wurden." Er fügte hinzu, dass eine Untersuchung nordamerikanischer Erfahrungen als Teil eines allgemeinen Überblicks über den Anbau von GV-Nutzpflanzen nützlich sei, warnte aber davor, solchen Daten zu viel Gewicht beizumessen, da sich die Agrarsysteme und Bodennutzung im Vereinigten Königreich sehr von denjenigen der Vereinigten Staaten unterschieden. Lord May kam zu dem Schluss: "Die dringendste Frage, die sich aus den Bauernhofevaluierungen ergibt, ist nicht, ob GV-Nutzpflanzen besser oder schlechter für die Umwelt sind als konventionelle Pflanzen, sondern vielmehr, was wir von der modernen Landwirtschaft erwarten?" "Wir brauchen eine weitreichende Debatte darüber, inwiefern Zukunftstechnologien, einschließlich nichttraditioneller Methoden gentechnisch veränderter Nutzpflanzen, dabei hilfreich sein könnten, die nachteiligen Auswirkungen der Landwirtschaft auf die Fauna und Flora des Ackerlands zu minimieren. Vielleicht sollte der Ausschuss dies als ein Thema für eine künftige Untersuchung in Betracht ziehen."

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