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Inhalt archiviert am 2023-01-20

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Erhöhter Druck auf USA, Forschung an embryonalen Stammzellen zu unterstützen

Die ehemalige First Lady der Vereinigten Staaten, Nancy Reagan, hat sich der Kritik von 100 Nobelpreisträgern der Wissenschaft und 206 Mitgliedern des US-amerikanischen Kongresses an der Bush-Regierung angeschlossen für deren Entscheidung, die finanzielle Unterstützung für die...

Die ehemalige First Lady der Vereinigten Staaten, Nancy Reagan, hat sich der Kritik von 100 Nobelpreisträgern der Wissenschaft und 206 Mitgliedern des US-amerikanischen Kongresses an der Bush-Regierung angeschlossen für deren Entscheidung, die finanzielle Unterstützung für die Stammzellenforschung einzuschränken. Bei einer am 8. Mai von der Juvenile Diabetes Research Foundation organisierten Veranstaltung sagte Nancy Reagan, deren Mann, der ehemalige US-Präsident Ronald Reagan, an Alzheimer leidet, dass die Stammzellenforschung ihrer Meinung nach "unseren Wissenschaftlern viele Antworten liefern kann, die so lange Zeit unerreichbar für uns waren [...]. Ich begreife einfach nicht, wie wir diesen Möglichkeiten den Rücken kehren können." Die Debatte über embryonale Stammzellen ist in den USA seit vielen Jahren einer der heikelsten Debatten in Wissenschaft und Politik. Wissenschaftler sind der Ansicht, dass embryonale Stammzellen, die verwendet werden können um alle anderen Zellen und Gewebe im Körper herzustellen, Organe reparieren oder Krankheiten wie Diabetes, Parkinson und Alzheimer behandeln können. Allerdings müssen zur Kultivierung der sich selbst erhaltenden Stammzellen-Kolonien oder -Linien menschliche Embryonen zerstört werden um die Stammzellen zu entnehmen. Dieses Verfahren ist daher sehr umstritten und hat starke Kritik von religiösen Gruppen hervorgerufen. Infolgedessen hat Bush die Regierungsausgaben für die Forschung an embryonalen Stammzellen des Menschen auf Stammzellenkolonien beschränkt, die vor August 2001 angelegt wurden. Dies versetzt die USA in eine ähnliche Position wie die EU, in der es derzeit ein De-facto-Moratorium über Stammzellenforschung in EU-Rahmenprogrammen gibt. Diese Politik der Forschungseinschränkung aus moralischen Gründen wurde von den Forschern heftig kritisiert, da sie die Wissenschaft behindere. Darüber hinaus stützen neue Forschungsergebnisse die Theorie, dass Stammzellen von Embryonen ein größeres Potenzial zur Heilung von Diabetes besitzen als Stammzellen von Erwachsenen. In der Tat kommentiert der Harvard-Zellbiologe Douglas Melton in der letzten Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Nature, dass "nur embryonale Stammzellen sich in Insulin produzierende 'Betazellen' verwandeln können, die in rund zehn Prozent der Diabetesfälle zerstört sind oder versagen. [...] Embryonale Stammzellen sind gegenwärtig die einzige Art von Stammzellen, die unbestreitbar zur Ausbildung von Betazellen in der Lage sind." Diese Entdeckung hat die 206 Mitglieder des Kongresses dazu veranlasst, einen Brief zu unterschreiben, der den Präsidenten eindringlich bittet, Untersuchungen über überschüssige Embryonen in Kliniken für die In-vitro-Fertilisation zu finanzieren, die sonst weggeworfen würden. Die Bush-Regierung ließ allerdings verlauten, dass es keine Pläne zur Änderung ihrer Politik gebe. "Der Präsident bleibt der Erforschung der Aussichten der Stammzellenforschung verpflichtet", erklärte Trent Duffy, der Sprecher von Bush, "er bleibt aber bei fest bei seiner Meinung, dass wir eine grundlegende moralische Linie nicht überschreiten sollten, indem wir die Zerstörung menschlicher Embryonen fördern."

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