Busquin stellt Beispiele für eine von der EU geförderte, groß angelegte Forschungszusammenarbeit vor
Bei der Konferenz zum Thema 'Communicating European Research' am 11. Mai, die den Start von 200 neuen Exzellenznetzwerken und Integrierten Projekten markierte, gab Forschungskommissar Philippe Busquin seiner Hoffnung Ausdruck, dass diese neuen Instrumente des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) Europa in die Lage versetzen, ein höheres Niveau in der Forschung zu erreichen. "Eine Sache, die mir sehr am Herzen liegt", sagte er, " ist die Optimierung der Bemühungen unserer Forscher, die zu den besten der Welt zählen." Busquin stellte zwei spezifische Projekte vor, Ga2Len und SEAFOODplus, und rief zu weniger Fragmentierung in der europäischen Forschung auf. Das erste Projekt, SEAFOODplus, ist mit einem Beitrag von 14,4Mio. Euro über viereinhalb Jahre das größte Projekt, das jemals von der EU im Meeresfrüchte-Sektor unterstützt wurde. Bei SEAFOODplus handelt es sich um ein Integriertes Projekt, an dem 70 Partner aus 16 europäischen Ländern und Kanada beteiligt sind, und das zum Ziel hat, "die gesundheitlichen Probleme zu mindern und das Wohlergehen der europäischen Verbraucher zu verbessern durch die Anwendung der Vorteile, die durch den Verzehr von gesundheitsfördernden und sicheren, qualitativ hochwertigen Lebensmittelerzeugnissen erzielt wurden", erklärte Professor Torger Børresen, der Projekt-Koordinator. Das Ziel des Projekts ist die Erhöhung des Fischkonsums in Europa durch die Stärkung des öffentlichen Vertrauens und die Demonstration der positiven Rolle, die Fisch bei der Inangriffnahme gesundheitlicher Probleme spielt. Tatsächlich haben Untersuchungen ergeben, dass der Verzehr von Fisch chronische Erkrankungen wie Darmkrebs oder auch Übergewicht, Osteoporose und Depression mindert. Schwerpunkt der Forschung sollen maßgeschneiderte Produkte, die bessere Verwendung von Nebenprodukten, ethische Fischzucht und Aquakultur sowie die Entwicklung eines validierten Rückverfolgbarkeitssystems sein. Professor Børresen erklärte, dass dieses Projekt in dem Punkte einzigartig sei, dass nie zuvor Forscher aus verschiedenen wissenschaftlichen Bereichen so eng auf europäischer Ebene zusammengearbeitet hätten. "Seafood ist ein Projekt, das in der Absicht, die Fragmentierung der europäischen Forschung zu vermeiden, Forscher aus den Bereichen Medizin und Ernährung, Lebensmittelsicherheit, Lebensmitteltechnologie und Verbraucherstudien zusammenführt", betonte Busquin. Der Kommissar gratulierte dem Projektteam außerdem zu seinen Bemühungen um die Einbindung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU). Professor Børresen fügte hinzu, dass ein bestimmter Teil des Budgets für die Erhöhung des Anteils der Partner aus der Industrie vorgesehen ist, "da zu erwarten ist, dass die Forschungsergebnisse nachher zu Vermarktungszwecken genutzt werden." Bei der Vorstellung des zweitens Projekts mit dem Namen Ga2Len, einem Exzellenznetzwerk für Allergie und Asthma, erläuterte Busquin, das es aufgrund des Anstiegs von Allergien und Asthma in Europa "wichtig ist, die Streuung der Forschungsanstrengungen zu vermeiden und stattdessen Informationen und Kompetenzen in einem Exzellenznetzwerk zu sammeln." Ga2Len vereint 27 Partner aus 15 Ländern und erhält einen Beitrag von der EU in Höhe von 14,4Mio. Euro, verteilt über fünf Jahre. Das Projekt möchte Allergien und Asthma als ein weltweites gesundheitliches Problem in Angriff nehmen, die Forschungsdaten der Partner integrieren, eine dauerhafte Struktur zur Maximierung der wissenschaftlichen Beiträge Europas zum Verständnis von Allergien und Asthma schaffen und die weltweite Belastung durch Allergien und Asthma senken, erklärte Professor Paul Van Cauwenberge, der Projektkoordinator. Ga2Len will auf der Grundlage von Beweisen Leitlinien zur Vorbeugung und Behandlung für die Öffentlichkeit, die Presse, die Dienstleister im Gesundheitswesen und die politischen Entscheider entwickeln und verteilen.