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Inhalt archiviert am 2023-01-20

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Start des GA2LEN-Projekts ist ein "wichtiger Tag" für Europas Allergiepatienten

Die Kommission unterstützt die Einrichtung eines neuen großen Exzellenznetzwerks, an dem 25 Partner und etwa 650 leitende und angestellte Forscher in 16 Ländern beteiligt sind. Ziel ist eine Linderung der Beschwerden der an Asthma und Allergien leidenden Europäer. Derzeit lei...

Die Kommission unterstützt die Einrichtung eines neuen großen Exzellenznetzwerks, an dem 25 Partner und etwa 650 leitende und angestellte Forscher in 16 Ländern beteiligt sind. Ziel ist eine Linderung der Beschwerden der an Asthma und Allergien leidenden Europäer. Derzeit leiden 80 Millionen Erwachsene in Europa an Allergien. Den Prognosen zufolge werden es bis 2015 40 Prozent der europäischen Bevölkerung sein. Viele Wissenschaftler sind der Ansicht, dass eine erhöhte Allergieempfindlichkeit der Preis dafür ist, dass wir in einer saubereren, krankheitsfreieren Gesellschaft leben. Da allein Asthma jedoch für den Ausfall von etwa neun Milliarden Arbeitstagen jährlich in der EU verantwortlich ist, meinen andere, dass Europa entscheidende Maßnahmen ergreifen muss. Daher die Entscheidung der EU, Fördermittel in Höhe von 14,4 Millionen Euro für das Exzellenznetzwerk GA2LEN (Global Allergy and Asthma European Network) unter dem vorrangigen Themenbereich "Lebensmittelqualität und -sicherheit" des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) bereitzustellen. "In Europa hat man schon lange auf diesen Tag gewartet, der für alle Allergie- und Asthmapatienten in Europa sehr wichtig ist", erklärte Professor Ulrich Wahn als Vertreter eines der Netzwerkpartner, der European Academy of Allergology and Clinical Immunology. Das Hauptmotiv für die Einrichtung von GA2LEN war laut Aussage des Netzwerkkoordinators Professor Paul van Cauwenberge von der Universität Gent, Belgien, die Überwindung der Fragmentierung der Allergieforschung in Europa. "Trotz der vielen Projekte, die in Europa zur Bekämpfung dieser Zustände durchgeführt werden, gab es bislang absolut keinen Ansporn zur Integration", erläuterte er gegenüber CORDIS News bei der Veranstaltung zur Einführung von GA2LEN in Brüssel am 12. Februar. Einer der Gründe für die Notwendigkeit einer internationalen Zusammenarbeit hängt mit den starken Unterschieden der Asthma- und Allergieintensität in verschiedenen europäischen Ländern zusammen. Die Häufigkeit der Allergiefälle bei Jugendlichen variiert von 32 Prozent in Großbritannien bis gerade einmal 2,6 Prozent in Albanien. Dadurch bietet sich Forschern die optimale Gelegenheit, die Umweltfaktoren zu analysieren, die sich auf allergisch bedingte Zustände auswirken. "Wir müssen diese Studien jetzt durchführen, da sich die Zahlen in den verschiedenen Ländern mit der Zeit annähern werden, wie es auch nach der Wiedervereinigung in Deutschland geschehen ist", erklärte Professor van Cauwenberge. Weitere Herausforderungen für die GA2LEN-Partner liegen darin herauszufinden, warum Kinder, die auf Bauernhöfen aufwachsen, oder Babys, die mit nicht pasteurisierter frischer Milch gefüttert wurden, sehr viel weniger gefährdet sind, Allergien zu entwickeln. "Hängt dies mit dem vorteilhaften Kontakt mit Bakterien zusammen?", fragte Professor Peter Burnley von der Universität London, Großbritannien, der Spezialist auf dem Gebiet der Epidemiologie ist. "Wir müssen dieses Phänomen testen und verstehen, um der Mehrheit der Europäer, die nicht auf oder in der Nähe von Bauernhöfen leben, Nutzen zu bringen." Die Partner sind sicher, dass sie einen Diagnosetest für Allergien entwickeln können, der auf einer Speichelprobe oder geringen Mengen Tränenflüssigkeit basiert. Neben dem finanziellen Beitrag der Kommission wurden weitere Mittel aus regionalen, nationalen und kommerziellen Quellen beschafft, wodurch sich das Gesamtbudget des Netzwerks auf knapp 30 Millionen Euro erhöht. Auf die Frage, ob dies ausreichend sei, um alle selbstgesetzten Ziele zu erreichen, antwortete Professor van Cauwenberge lediglich: "Nein". Er schwächte dieses Aussage jedoch ab, indem er weiter erklärte: "Die Fördermittel, die wir bereits von der EU und aus anderen Quellen erhalten haben, schaffen den erforderlichen Rahmen für die Verbindungen, Datenbanken, die Mobilität sowie Schulungsprogramme, die wir für die Aufnahme unserer Arbeit brauchen." Er fügte hinzu, dass das Projekt zwar für eine Anfangslaufzeit von fünf Jahren angesetzt sei, es jedoch als gescheitert betrachtet werde, wenn die Partner nicht in der Lage seien, ein dauerhaftes, langfristiges Netzwerk weit über 2009 hinaus zu schaffen. Das gesamte Ausmaß der Unterstützung der EU für GA2LEN wurde von einem anderen Partner, Professor Thorsten Zuberbier von der Charité in Berlin, Deutschland, erklärt: "Dieses Netzwerk wäre niemals zustande gekommen ohne die katalysierende Wirkung des EU-Konzepts eines Europäischen Forschungsraums. Diese Tatsache ist genauso wichtig wie jedweder finanzielle Beitrag." Tatsächlich sagte EU-Forschungskommissar Philippe Busquin in einer Rede zur Einführung des Netzwerks: "GA2LEN ist ein hervorragendes Beispiel dafür, was die EU mit dem Konzept eines Europäischen Forschungsraums zu erreichen versucht. Keine Zielsetzung der neuen Instrumente wurde außer Acht gelassen, und es erfüllt mich mit großer Freude, Zeuge der Schaffung eines starken neuen Forschungsnetzwerks für Europa sein zu können."

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