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Inhalt archiviert am 2023-01-20

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Chancen bei der Pflanzengenetik verpasst, sagen Europäische Wissenschaftsakademien

Ein Bericht des European Academies of Science Advisory Council (EASAC) hat einen koordinierteren Ansatz sowie verstärkte finanzielle Unterstützungen gefordert um Europa in die Lage zu versetzen, Nutzen aus den Fortschritten bei der Pflanzengenetik zu ziehen. Dem Bericht zufol...

Ein Bericht des European Academies of Science Advisory Council (EASAC) hat einen koordinierteren Ansatz sowie verstärkte finanzielle Unterstützungen gefordert um Europa in die Lage zu versetzen, Nutzen aus den Fortschritten bei der Pflanzengenetik zu ziehen. Dem Bericht zufolge wird die Anwendung neuer Instrumente und Methoden der Pflanzengenetik auf konventionelle Landwirtschaftsmethoden von einer fehlenden kohärenten Forschungsstrategie auf europäischer Ebene und dem Einfluss der Gesetzgebung zurückgehalten. Der EASAC stellt fest, dass die Pflanzengenetik der Landwirtschaft auf eine Art und Weise nützen könnte, die nicht mit gentechnischen Veränderungen (GV) zusammenhängt, und empfiehlt daher außerdem, dass die EU-Mitgliedstaaten die Entwicklung der Pflanzengenetik in den Entwicklungsländern stärker unterstützen. Zur Förderung der Pflanzengenetik im Ausland seien jedoch zuerst mehr Investitionen in diesen Forschungsbereich zu Hause nötig. "Bis vor kurzem wurde das Gros der Kulturpflanzenforschung in der Europäischen Union von öffentlichen Einrichtungen durchgeführt", sagt Professor Gian Tommaso Scarascia-Mugnozza. "Allerdings erkennen wir an, dass der Großteil dieser Forschung nun im privaten Sektor erfolgt und dass in dem augenblicklichen politischen Klima viele Unternehmen der Zukunft der Erforschung der Pflanzengenetik und ihren Anwendungen in Europa pessimistisch gegenüber stehen. Es ist offensichtlich, dass sie ihre interne Forschung mit Standort in der Europäischen Union abbauen, und das hat Auswirkungen auf den Finanzierungsgrad an Universitäten." Der stellvertretende Vorsitzende des EASAC, Professor Edoardo Vesentini, bat sowohl die politischen Entscheider als auch die allgemeine Öffentlichkeit eindringlich darum, nicht zuzulassen, dass die jüngste Kontroverse über gentechnisch veränderte Organismen die Errungenschaften in anderen Bereichen der Pflanzengenetik überschatte. Dabei führte er Erfolge an wie beispielsweise Kreuzungen von Raps, Baumwolle, Soja und Mais, die herbizidtolerant oder insektenresistent sind. "Einige Wissenschaftler haben den potenziellen Einfluss der neuen Pflanzengenetik auf die konventionelle Kulturpflanzenzucht mit dem eines Düsentriebwerks auf Flugreisen verglichen", fügte er hinzu. Der Bericht stellt fest, dass die Pflanzengenetik neue Industriezweige schaffen kann. So könnten beispielsweise neue Verfahren eingesetzt werden zur Herstellung von Kulturpflanzen, die als erneuerbare Brennstoffe Verwendung finden, oder als eine umweltfreundliche Quelle für Chemikalien. Die Organisation hebt außerdem hervor, wie die EU-Gesetzgebung einen unbeabsichtigten Einfluss auf die Pflanzengenetik haben kann. "Die Kommission und das Parlament müssen sich der Art und Weise bewusster sein, auf die die Entwicklung von Politiken in Bereichen wie zum Beispiel Energie, Chemikalien und Recycling versehentlich die Erforschung von Nutzpflanzen einschränken kann", sagt Professor Scarascia-Mugnozza.