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Inhalt archiviert am 2023-01-20

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Syngenta entscheidet sich gegen Vermarktung von GV-Produkt in der EU

Das Schweizer Unternehmen Syngenta hat seine Entscheidung bekannt gegeben, seine gentechnisch veränderte (GV) Süßmaissorte, BT11, trotz der vor kurzem erfolgten Genehmigung des Produkts durch die Europäische Kommission nicht zu vermarkten. Die Entscheidung von Syngenta, sein...

Das Schweizer Unternehmen Syngenta hat seine Entscheidung bekannt gegeben, seine gentechnisch veränderte (GV) Süßmaissorte, BT11, trotz der vor kurzem erfolgten Genehmigung des Produkts durch die Europäische Kommission nicht zu vermarkten. Die Entscheidung von Syngenta, sein Produkt den Verbrauchern vorläufig nicht zum Kauf anzubieten, wurde aufgrund des Widerwillens der europäischen Lebensmittelindustrie getroffen, GV-Mais ihrem Produktsortiment hinzuzufügen. Der Widerstand der Verbraucher ist ebenfalls hoch, wie eine der Welthandelsorganisation (WTO) am 25. Mai eingereichte Petition belegt. In einem Interview mit der französischen Zeitung Les Echos erklärte André Goig, Generaldirektor von Syngenta, dass die Lebensmittelindustrie ganz klar verkündet habe, dass sie zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinen GV-Mais vermarkten werde. Goig fügte hinzu, dass "das grüne Licht der Europäischen Kommission daher keine finanziellen Auswirkungen auf Syngenta hat. Die Entscheidung der Kommission anerkennt die Sicherheit und Harmlosigkeit unseres Produkts, und das ist für uns das Wichtigste." Goig erklärte, dass Syngenta nun versuche, die Genehmigung der EU für den Anbau von BT11 zur Fütterung von Tieren zu erhalten, da das Unternehmen glaube, die Bauern seien nun bereit, diesen GVO zu akzeptieren. "Es gibt eine Nachfrage nach diesem Produkt von Seiten der Landwirte", erläuterte der Generaldirektor. "Spanien baut bereits welchen an. Jedoch wird dieses Produkt nur dann vermarktet, wenn die Landwirte an der Verwendung des Mais interessiert sind." Goig akzeptierte die Tatsache, dass "die Entwicklung des europäischen Marktes für Lebensmittelbiotechnologien noch Zeit braucht." In Irland erklärte der landwirtschaftliche Sprecher der Sinn Féin, Martin Ferris, dass diese Mitteilung Fragen bezüglich der Kommissionsentscheidung, das Moratorium aufzuheben, aufwirft: "GVO-Gegner aus dem ganzen politischen und nicht-politischen Spektrum haben auf die große Unbeliebtheit von GVO hingewiesen und trotzdem wurde das Embargo ohne jegliche demokratische Konsultation aufgehoben. Es sieht so aus, als könne Syngenta den Grad der ablehnenden Haltung der breiten Öffentlichkeit erkennen, nicht aber unsere Vertreter der EU." Friends of the Earth organisierte die Petition an die WTO, die unter anderem von Erzbischof Desmond Tutu und dem französischen Landwirt und Anti-GV-Aktivisten José Bové unterzeichnet wurde. "Wir sind der Ansicht, dass die WTO nicht die richtige Stelle ist, die darüber entscheiden darf, welche Lebensmittel die Menschen zu sich nehmen", sagte ein Sprecher von Friends of the Earth bezüglich einer Beschwerde, die mehrere Staaten gegen die Haltung der EU hinsichtlich von GVO eingereicht hatten. Der 25. Mai war der letzte Tag, an dem die Mitglieder der WTO in einem von den USA, Kanada und Argentinien vorgebrachten Rechtsstreit über das De-facto-Moratorium der EU bezüglich der Genehmigung neuer Biotech-Lebensmittel aussagen konnten. Friends of the Earth ist der Ansicht, dass der Fall die Rechte der Regierungen verletze, selbst zu entscheiden, was sicher für ihre Bürger ist, und die Entwicklungsländer unter Druck setze, biotechnisch hergestellte Lebensmittel gegen ihren Willen anzunehmen. Trotz der vergangene Woche durch die EU erfolgten Beendigung des De-facto-Moratoriums erklärte die US-Regierung, den WTO-Fall solange fortzusetzen bis sie davon überzeugt sei, dass über alle Zulassungsanträge aus wissenschaftlichen und nicht aus politischen Gründe entschieden werde. Eine Entscheidung über die WTO-Beschwerde wird für Ende diesen Jahres erwartet.

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