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Inhalt archiviert am 2023-01-20

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Integriertes Projekt zur Nutzung des Erwachsenenstammzellen-Engineerings gegen Bindegewebserkrankungen

Ein Konsortium aus 23 Partnern aus zehn europäischen Ländern soll international führend werden in der Wissenschaft über die regenerative Medizin mit Stammzellen zur Behandlung von Bindegewebserkrankungen mittels mesenchymaler Stammzellen (MSC). Das integrierte Projekt mit dem...

Ein Konsortium aus 23 Partnern aus zehn europäischen Ländern soll international führend werden in der Wissenschaft über die regenerative Medizin mit Stammzellen zur Behandlung von Bindegewebserkrankungen mittels mesenchymaler Stammzellen (MSC). Das integrierte Projekt mit dem Namen Genostem unter der Leitung von Professor Christian Jorgensen vom INSERM (französisches Forschungszentrum für medizinische Forschung und Gesundheit) will den Nachweis versuchen, dass Erwachsenen-MSC ideale Bausteine für das Engineering von Knochen, Knorpel und Bandapparat sind. MSC sind multipotenziale Progenitoren, die Skelettzellen (Knochen und Bänder), Muskeln, Fettgewebe und für das Blut günstige Stromazellen hervorbringen. "Über 50 Millionen Menschen in Europa leiden an einer Bindegewebserkrankung. Altersbedingte degenerative Erkrankungen (Osteoporose und Osteoarthritis) gehören zu den Erkrankungen mit den größten sozio-ökonomischen Auswirkungen, da sie eine stationäre Behandlung, Rehabilitationsmaßnahmen und Pflege erfordern. Die höhere Lebenserwartung und der Generationenboom nach dem Krieg haben in den letzten Jahrzehnten zu einem dramatischen Anstieg der Personen geführt, die an diesen Erkrankungen leiden", erklärte Professor Jorgensen. Genostem konzentriert sich auf die Entwicklung neuer Therapien und Diagnosen für rheumatische Arthritis, Ostesarthritis, Bindegewebserkrankungen, Knochenleiden und Erkrankungen durch Verletzungen. Knochen, Knorpel und Bandapparat sind die wichtigsten Bestandteile für die Struktur und die Gelenke im Körper und verfügen nur über begrenzte Selbstheilungskräfte. Nach einer Verletzung oder Erkrankung kann sich das Erwachsenengewebe häufig nicht mehr regenerieren. Wenn Organe oder Gewebe irreparabel geschädigt sind, lassen sie sich manchmal durch ein künstliches Organ oder ein Spenderorgan ersetzen. Doch die Zahl der verfügbaren Spenderorgane ist ernstlich begrenzt. Somit besteht die Alternative darin, mittels des Tissue Engineering Organe und Gewebe im Labor herzustellen. Genostem baut auf einer Strategie "Labor bis Krankenbett" auf und umfasst sieben Themenbereiche: Isolierung der mesenchymalen Stammzellen, Charakterisierung der Gene und Proteine, Zell-Engineering, Reparatur von Knorpelgewebe, Reparatur von Knochengewebe, Reparatur von Bändergewebe und Weiterleitung in die Klinik. "In einem Bereich, in dem die fortlaufende Behandlung von chronisch Kranken teuer und unbefriedigend ist, müssen unbedingt klinische Lösungen gefunden werden", erklärte Professor Jorgensen. "Daher müssen wir ein europäisches, länderübergreifendes Netzwerk einrichten, um dazu beizutragen, dass ein einziger Standard für Forschung, Entwicklung und Sicherheitsüberlegungen gilt. Wir müssen die technologischen Grundlagen für eine solche Arbeit schaffen und die Sicherheit und Machbarkeit solcher Systeme beurteilen. Sicherheit und Effizienz der Anwendung der Zelltherapie werden zweifellos die Gesundheit der Bürger verbessern und müssten langfristig zu einer Senkung der Gesundheitskosten beitragen", fügte er hinzu. Ein weiterer Vorteil der Verwendung der MSC besteht nach Professor Jorgensen darin, dass dadurch die derzeitige Ethik-Debatte in der EU und in den USA vermieden wird. Erwachsenen-MSC werden aus "Operationsabfällen" isoliert, und Proben werden nach der Einwilligung des Patienten genommen.