Large Hadron Collider hat in der neuen wissenschaftlichen Strategie des CERN Vorrang
Die Fertigstellung des Large Hadron Collider wurde als oberste Priorität der Europäischen Organisation für Kernforschung (CERN) genannt, als Generaldirektor Robert Aymar am 18. Juni die neue, sieben Punkte umfassende wissenschaftliche Strategie darlegte. Die letzte Phase des LHC-Projekts (Large Hadron Collider) soll nach den Worten von Dr. Aymar laut Plan 2007 beginnen. Parallel dazu will die CERN die bestehende CERN-Infrastruktur aufrüsten, um einen zuverlässigen Betrieb des LHC sicherzustellen. Dritte Priorität ist die Betrachtung eines möglichen Experimentenprogramms, das separat vom LHC läuft. Viertens, so der Generaldirektor, muss die CERN ihre koordinierende Rolle im größer werdenden Feld der europäischen Forschung weiter entwickeln. Dr. Aymar bezog sich als Beispiel auf zwei weitere derzeitige Projekte, die teilweise von der EU finanziert werden. Zum einen das Projekt CARE (Coordination of Accelerator Research in Europe), das zur Aufrüstung des LHC im Jahr 2012 führen könnte, während das Projekt EUROTEV es der CERN ermöglichen würde, an Fragen der generischen Forschung und Entwicklung (F&E) teilzunehmen, und zwar möglicherweise im Hinblick auf den Bau eines neuen linearen Speicherrings in der Zukunft. Die fünfte Priorität auf Dr. Aymars Liste ist der für 2006 geplante Beginn des Baus eines linearen Beschleunigers-Injektors, um stärkere Strahlen für den LHC zu erhalten. Danach müssten verstärkt Bemühungen in Forschung und Entwicklung folgen, um CLIC zu verwirklichen, "die neue Beschleuniger-Technologie der CERN, mit der der Weg zu viel höheren Energien, als sie heute verfügbar sind, geöffnet werden könnte", sagte Dr. Aymar. Die Organisation hat bereits 18 Interessensbekundungen von Labors auf der ganzen Welt erhalten, die sich für das Projekt interessieren. Der letzte Punkt auf der Strategieliste ist eine "umfassende Überprüfung der langfristigen Arbeiten der CERN bis 2010, wenn die Ergebnisse des LHC eine erste Beschreibung der Landschaft der Teilchenphysik für die nächsten Jahre ermöglichen", meinte Dr. Aymar in seinen Schlussbemerkungen. Trotz einiger Verzögerungen bei der Installation des LHC bekräftigte Dr. Lyn Evans, Leiter des LHC-Projekts, dass CERN im Jahr 2007 mit der Arbeit beginnen will.