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A 2nd screen mobile application solution providing interactive multiplayer game and real-time voting capabilities, based on TV content, to better engage TV audiences and sports fans. - TELLY

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Soziales Fernsehen – Mit einer interaktiven App das Publikum einbeziehen

Da Mobiltelefone und Tablets mit dem Fernsehen um die Aufmerksamkeit des Publikums konkurrieren, zeigen sich Rundfunkveranstalter besonders interessiert an Technologien, die Fernsehsendungen und Publikumsinteraktion mittels mobiler Apps miteinander kombinieren können. Das TELLY-Projekt hat dafür die Lösung.

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Ein EU-finanziertes Unternehmen entwickelte die so genannte „Second-Screen“-Umgebung als eine Art Plattform für Rundfunkveranstalter, die es ihnen ermöglicht während einer Fernsehsendung mit ihrem Publikum zu interagieren und zu verhindern, dass sich Zuschauer vom Fernsehen distanzieren, was letztlich die Zukunft der traditionellen Rundfunkveranstalter bedrohen könnte. „Die Leute spielen Spiele und surfen im Internet oder sind in sozialen Netzwerken unterwegs, während der Fernseher irgendwo im Hintergrund läuft. Ihr Fokus liegt sozusagen auf dem zweiten Bildschirm, dem Handy“, so Dragos Alex Cercel, Geschäftsführer von Appscend. Das Unternehmen mit Sitz in der rumänischen Hauptstadt Bukarest erhielt von Horizon 2020 für den Zeitraum von sechs Monaten eine Finanzhilfe zur Entwicklung eines Systems, das Fernsehen und Publikumsreaktionen über eine im Rahmen des TELLY-Projekts entstandene mobile App miteinander kombiniert. „Fernsehsender und Rundfunkveranstalter wünschen sich ein Tool, das in der Lage ist, den Fokus des Publikums auf den ersten Bildschirm, also den Fernseher, zu richten“, erklärt er. „Dies kann mit einer mobilen Spieler-gegen-PSpieler-Anwendung realisiert werden, die mit der Fernsehsendung selbst verbunden und synchronisiert ist, egal ob live oder aufgezeichnet. Die Hersteller können mit einem Laptop oder Tablet über ein von uns entwickeltes Dashboard auf die App zugreifen. Ein Moderator mit einem Tablet kann sogar während eines Live-Interviews mit einem Präsidentschaftskandidaten Fragen posten und direkt die Meinung des Publikums einholen.“ Das Layout der App verändert sich im Laufe der Sendung, erklärt Cercel: „Der Rundfunkveranstalter kann verschiedene Arten von Interaktionen wie Umfragen, Abstimmungen und Quiz unter Verwendung von Spielkonzepten an die App senden, je nachdem was gerade in Echtzeit im Live-Fernsehen passiert.“ Dies geschieht über ein Nachrichtensystem, das es Zuschauern ermöglicht, ein bestimmtes Thema zu kommentieren. „Das schafft viel mehr Engagement für die gesamte Sendung“, sagt er. Das Innovative daran ist, dass die über die Second-Screen-App vom Publikum erhobenen Daten in Echtzeit zurück auf den Fernsehbildschirm übertragen werden können. So kann das Publikum zum Beispiel sehen, wie sich das Abstimmungsergebnis bei beliebten Talentwettbewerben verändert. Zuschauerspitzen „Wir haben ein sehr robustes Backend entwickelt, um den starken mobilen Datenverkehr zu bewältigen, der je nachdem, was die Zuschauer zu einem bestimmten Zeitpunkt im Fernsehen sehen, stark ansteigt“, erklärt Cercel. „Unser Lastenausgleichssystem ist so konzipiert, dass es in solchen Situationen automatisch eingreift. Wenn der Datenverkehr ansteigt, z. B. wenn das Publikum abstimmt, schaltet das System automatisch Server in der Cloud hinzu, um die Spitze abzufangen.“ Mit einem leistungsfähigen Backend können mehrere Fernsehsendungen mit verschiedenen Inhalten zu derselben App hinzugefügt werden, was in puncto Fortschrittlichkeit vergleichbare Apps auf dem Markt übertrifft. Zudem können Videoinhalte, die über einen eingebetteten YouTube-ähnlichen mobilen Video-Player an die App gesendet werden, durch Werbung in der App gewinnbringend genutzt werden. Anmeldung von Kunden Die EU finanzierte eine Durchführbarkeitsstudie, um die technische und wirtschaftliche Realisierbarkeit zu prüfen und einen Geschäftsplan zu erstellen, aus dem potenzielle Kunden wie Rundfunkveranstalter, Medienunternehmen, Veranstaltungs- und Konferenzorganisatoren hervorgehen, die ihrem Publikum beispielsweise schon während einer Podiumsdiskussion Feedback entlocken möchten. Gemäß der EU-Finanzierungsvereinbarung „hätten wir nur sechs Verträge abschließen müssen, schlossen aber letztlich sogar sieben ab, weshalb man sagen kann, dass wir die Erwartungen sogar übertroffen haben“, so Cercel. Insgesamt wurden Verträge mit Unternehmen in Großbritannien, den Niederlanden, den Vereinigten Staaten, dem Libanon, Rumänien, Irland und Südafrika geschlossen. „Sie freuen sich auf einen Pilotversuch mit uns, damit das Produkt voll entwickelt werden kann. Es laufen außerdem Verhandlungen mit Regierungsstellen, die an Echtzeitabfragen interessiert sind“, sagt Cercel abschließend. Darüber hinaus planen wir, eine zweite Finanzierungsphase für die Entwicklung, Einführung und Vermarktung des Systems bei der EU zu beantragen.

Schlüsselbegriffe

TELLY, Rundfunk, Spiel, Fernsehen, mobile App, App, Technologie, Unterhaltung, Abfrage

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