Deutscher Haushalt für 2005 zeigt, dass Forschung "eindeutig Priorität" hat
Der Bereich profitiert mit einer Erhöhung um 296 Millionen Euro am stärksten vom deutschen Haushalt für das Jahr 2005, erklärte die deutsche Forschungsministerin Edelgard Bulmahn am 23. Juni. "Die Investitionen in Bildung und Forschung sprechen für sich", so Bulmahn. "Dieser Bereich ist und bleibt eine klare Priorität in der Politik der Bundesregierung." Nach Berechnungen von Ministerin Bulmahn wird sich das gesamte Forschungsbudget für das kommende Jahr dank dieser Erhöhung auf 9,9 Milliarden Euro belaufen. Gleichzeitig wies Frau Bulmahn darauf hin, dass die rot-grüne Bundesregierung das Bildungs- und Forschungsbudget seit der Regierungsübernahme im Jahr 1998 um 36,5 Prozent erhöht hat. Besonders die Universitäten werden von dem neuen Forschungsbudget profitieren, da rund 925 Millionen Euro pro Jahr für Investitionen in die Infrastruktur der Universitäten vorgesehen sind. Die Ministerin forderte jedoch die Länder auf, den Universitäten mehr Finanzmittel zur Verfügung zu stellen. Sie kritisierte einige Landesregierungen für die vorgenommenen Ausgabenkürzungen im universitären Bereich, während die Bundesregierung gleichzeitig mehr Geld bereitstelle. Der Etat der Forschungsinstitutionen wurde um drei Prozent erhöht. Ministerin Bulmahn hatte bereits zuvor darauf hingewiesen, dass die Regierung von den Forschungseinrichtungen Reformen erwarte mit dem Ziel, die Effizienz zu erhöhen, Ausgliederungen zu unterstützen und eine engere Zusammenarbeit zwischen universitärer und externer Forschung einzurichten. "Wir stellen mehr Geld für die Forschung zur Verfügung und erwarten im Gegenzug mehr Forschungsarbeit für unser Geld", bekräftigte sie am 23. Juni erneut. Unter Bezugnahme auf das Ziel von Barcelona, das bis 2010 eine EU-weite Erhöhung des Forschungsbudgets auf drei Prozent des BIP vorsieht, appellierte die Ministerin auch an die Privatwirtschaft, sicher stärker zu engagieren. "Alle Akteure haben noch einen langen Weg vor sich", erklärte sie. Die in der deutschen Forschungsgemeinschaft bestehenden Befürchtungen beschwichtigte die Ministerin mit der Bestätigung, dass auch weiterhin Finanzmittel für einzelne Forschungsprojekte zur Verfügung stehen und auch hier eine Erhöhung des Budgets um circa drei Prozent vorgesehen sei. Nahrungsmittelwissenschaften, Nanotechnologie sowie Informations- und Kommunikationstechnologien werden auch in Zukunft vorrangige Bereiche sein - man werde unterstützen, was Arbeitsplätze schafft, so die Ministerin.
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