Forscher warnen: Reproduktives Klonen führt bei Mäusen vermehrt zu Missbildungen
Wissenschaftler haben auf einer Konferenz in Deutschland erklärt, dass der Einsatz des reproduktiven Klonens bei Mäusen mit größerer Wahrscheinlichkeit zu Entwicklungsstörungen führt als die herkömmlicheren Methoden der unterstützten Fortpflanzung. Dieses Ergebnis kommt zu der Evidenz hinzu, dass es beim reproduktiven Klonen zu schweren Nebenwirkungen kommen kann, und hat erneut Forderungen nach einem Verbot dieser Technik beim Menschen laut werden lassen. Die Untersuchung ist von Forschern von der Cornell University in New York, USA, durchgeführt worden, die 68 Mauseizellen mit reproduktivem Klonen und konventionellen unterstützten reproduktiven Techniken (ART) befruchtet hatten. Sie beobachteten, dass bei den geklonten Embryonen weniger das Blastozytenstadium erreichten, und bei denjenigen, bei denen dies gelang, zeigten sich Anzeichen für eine anormale genetische Entwicklung. Bei der Vorstellung der Ergebnisse seines Teams anlässlich der ESHRE-Konferenz (European Society on Human Reproduction and Embryologie) erklärte Dr. Takumi Takeuchi: "Wir haben festgestellt, dass die Entwicklung der geklonten Embryonen im Vergleich zu denjenigen, die durch die herkömmlichere ART befruchtet worden waren, signifikant beeinträchtigt war [...] und dies hat uns noch mehr davon überzeugt, dass reproduktives Klonen unsicher ist und nicht beim Menschen angewendet werden sollte." Der leitende Direktor von ESHRE, Dr. Andre van Steirteghem, erklärte gegenüber der BBC: "Es besteht eine absolute allgemeine Einigung darüber, dass das reproduktive Klonen verboten werden sollte. Aus allen nun vorliegenden Experimenten geht hervor, dass es viel zu gefährlich ist." Mittlerweile hat die Konferenz auch von einer Gruppe Wissenschaftler gehört, die von einem scheinbaren Durchbruch bei der Behandlung der Parkinsonschen Krankheit bei Ratten durch humane Embryonenstammzellen berichtet hat. Das Team der Universitätsklinik Hadassah in Jerusalem hat Stammzellen von einem geklonten Embryo manipuliert, um spezielle Neuronen zu bilden, die bei Patienten, welche unter dieser degenerativen Gehirnerkrankung leiden, nicht vorkommen. Diese wurden dann in die Gehirne von Ratten mit Parkinson implantiert, und es war das erste Mal, dass humane Stammzellen bei Tieren eingesetzt wurden. Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass die Parkinson-Symptome bei Ratten, beispielsweise der Hang zum ständigen Drehen beim Bewegen, nach der Transplantation signifikant seltener auftraten. Benjamin Reubinoff erklärte auf der Konferenz: "Diese Studie zeigt zum ersten Mal, dass aus humanen Embryonenstammzellen entwickelte neurale Vorläuferzellen zu einer partiellen funktionalen Erholung in einem experimentellen Modell der Parkinsonschen Erkrankung führen können. Unserer Ansicht nach sind diese Beobachtungen ermutigend und bereiten den Weg für zukünftige Entwicklungen, die vielleicht letztendlich die Verwendung von Embryonenstammzellen zur Behandlung von Parkinson erlauben. Doch während zahlreiche Fachleute auf der Konferenz diese Ergebnisse begrüßten, warnten andere und meinten, die langfristigen Auswirkungen des Verfahrens auf die Ratten müssten noch genauer untersucht werden.
Länder
Deutschland, Israel, Vereinigte Staaten