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Bericht: Millionen europäischer IT-Jobs werden voraussichtlich ins Ausland verlegt

Laut einem neuen Bericht könnten in Europa in den kommenden zehn Jahren bis zu 1,2 Millionen Arbeitsplätze im Bereich Informationstechnologien (IT) und IT-Dienstleistungen verloren gehen, da die Unternehmen ihre Standorte nach Indien und in andere Länder verlegen. Das Vereinig...

Laut einem neuen Bericht könnten in Europa in den kommenden zehn Jahren bis zu 1,2 Millionen Arbeitsplätze im Bereich Informationstechnologien (IT) und IT-Dienstleistungen verloren gehen, da die Unternehmen ihre Standorte nach Indien und in andere Länder verlegen. Das Vereinigte Königreich sei von diesem Trend am stärksten betroffen. Laut dem vom Marktforschungsunternehmen Forrester Research verfassten Bericht werden die Arbeitsplätze von 56.000 britischen Arbeitnehmern in diesem Jahr in außereuropäische Länder verlagert, eine Zahl, die bis 2015 auf 760.000 ansteigen wird. Dies bedeutet, dass bis 2015 insgesamt drei Prozent aller Arbeitsplätze im Vereinigten Königreich an das Ausland wegfallen werden. In dem Bericht "Two-speed Europe: Why one million jobs will move offshore" wird prognostiziert, dass über 150.000 Arbeitsplätze in der Technologiebranche bis 2015 ins Ausland ausgelagert werden. Weitere 100.000 Verwaltungsjobs im IT-Bereich, wie z.B. Dateneingabe, werden in Länder mit einem großen Angebot an hochqualifizierten, billigen Arbeitskräften verlegt. Nach Ansicht der Analysten werden britische Unternehmen am stärksten von diesem Trend profitieren, da sie die höchste Zahl an Arbeitsplätzen auslagern und damit im IT- und Wirtschaftsbereich mit den USA gleichziehen, während deutsche und französische Unternehmen durch eine Verzögerung der Auslagerung bis 2007 auf Kosteneinsparungen und qualifizierte Arbeitskräfte verzichten. "Nicht der Verlust an Arbeitsplätzen wird die schwerwiegendsten Folgen haben, sondern der Verlust der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen aus Deutschland, Frankreich, Italien und den Niederlanden, die sich im Hinblick auf die Auslagerung von Arbeitsplätzen in Niedriglohnländer zurückhaltend verhalten", erklärte Andrew Parker, Forschungsleiter bei Forrester Research. "Nachzügler, die die in der Auslagerung liegenden Chancen nicht nutzen, riskieren einen Rentabilitätsverlust, insbesondere in den Bereichen Finanzen, Automobilfertigung sowie Luft- und Raumfahrt", fügte er hinzu. Forrester Research zeigt, dass die Ausgaben für Offshore-Dienste in der EU von 1,1 Milliarden Euro in 2004 auf über 3,6 Milliarden Euro in 2009 steigen werden - bei einer jährlichen Wachstumsrate von 27 Prozent. Das Vereinigte Königreich wird in diesem Jahr 69 Prozent dieser Ausgaben auf sich vereinen, bis 2009 werden es 76 Prozent sein. In Deutschland, Frankreich und Italien werden bis 2015 voraussichtlich 140.000 Arbeitsplätze verloren gehen. Das Land, das die Angebotsseite in der Gleichung der europäischen Offshore-Dienste dominiert, ist Indien. 80 Prozent der Gesamtausgaben werden innerhalb des Vorhersagezeitraums in dieses Land fließen. In einigen Ländern, einschließlich Frankreich und Deutschland, bleiben die Firmen in Bezug auf die Auslagerung von Arbeitsplätzen in Niedriglohnländer zurückhaltend, hauptsächlich aufgrund von Kommunikationsproblemen sowie kulturellen und geopolitischen Hemmnissen. Laut Forrester werden sich Unternehmen aus diesen Ländern jedoch zunehmend anderen Nearshore-/Offshore-Standorten zuwenden, wie Spanien, der Tschechischen Republik, Russland und Tunesien. "Überall in Westeuropa werden lokale Dienstleistungsunternehmen mit einer erosionsartigen Einschränkung ihrer Wachstumschancen durch den Offshore-Wettbewerb konfrontiert. Am schlimmsten betroffen sind in Großbritannien basierte Anwendungsentwicklungsspezialisten, da voraussichtlich knapp die Hälfte des Wachstums in diesem Markt bis 2009 durch die Auslagerung der Arbeit ins Ausland wegfallen wird." Gleichzeitig wird in dem Bericht vorhergesagt, dass Großbritannien das "erste europäische Land sein wird, das einen Wirtschaftsaufschwung durch Offshore-Effizienz erlebt". Spanien, Portugal, Griechenland und Irland, die als "Nearshore"-Standorte bezeichnet werden, bleiben relativ wenig betroffen, obgleich eine gewisse Zahl von Arbeitsplätzen ebenfalls in Niedriglohnländer ausgelagert werden wird. Für diese Länder wird in dem Bericht vorausgesagt, dass "weniger als ein Zehntelprozent" der Arbeitsplätze an Niedriglohnländer abgegeben wird. Laut Forrester wird Irland weiterhin in der Lage sein, als Offshore-Standort in bestimmten Nischenbereichen wettbewerbsfähig zu bleiben. Viele Offshore-Standorte, wie z.B. Indien oder China, verfügen nicht über die in Irland vorhandene Erfahrung in Bereichen wie z.B. Finanzdienstleistungen, so der Bericht.

Länder

China, Tschechien, Deutschland, Spanien, Frankreich, Irland, Indien, Italien, Niederlande, Portugal, Russland, Tunesien, Vereinigtes Königreich

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