Die Kommission veröffentlicht eine Broschüre über Wissenschaft und Technologie in Kroatien
Im Rahmen ihrer politischen Tätigkeiten auf dem Gebiet der internationalen wissenschaftlichen Zusammenarbeit hat die Kommission eine neue Broschüre veröffentlicht, in der sie die Tätigkeiten und Politiken Kroatiens auf den Gebieten Wissenschaft und Technologie (W&T) vorstellt. Die Broschüre folgt auf die Bestätigung des Status des Landes als EU-Beitrittskandidat im vergangenen Juni. In dem Bericht heißt es, dass Kroatiens Beitritt zur EU auf dem Gebiet der Forschung nicht die Verabschiedung gesetzlicher Vorschriften erfordert, sondern es bedarf vielmehr der Schaffung der notwendigen Bedingungen für eine effiziente Teilnahme an den Rahmenprogrammen. Nach der 'Entwicklungsstrategie für Wissenschaft in der Republik Kroatien im 21. Jahrhundert müssen in der kroatischen Wissenschaft radikale Veränderungen stattfinden, um ein W&T-System nach EU-Modell einzuführen. In der Broschüre heißt es: "Eine umfassende Teilnahme an den Rahmenprogrammen sollte der erste Schritt hin zur Implementierung des aquis [communautaire] im Bereich Forschung sein und erfordert die Entwicklung einer Forschungspolitik, der Infrastruktur und der Einrichtung der entsprechenden Institutionen." Kroatiens nationales Programm für Wissenschaft und Forschung 1996 bis 2000 definierte eine Reihe von spezifischen und allgemeinen Prioritäten auf sechs Gebieten, nämlich Naturwissenschaften, Technik, Biomedizin, Biotechnologie, Gesellschaftswissenschaften und Geisteswissenschaften. Doch die Kommission weist darauf hin, dass das Programm niemals vollständig implementiert wurde, und schlägt daher vor, die Prioritäten "rationaler und systematischer" neu zu definieren. Wissenschaft und Forschung fallen unter die Zuständigkeit des kroatischen Ministeriums für Wissenschaft, Bildung und Sport. Im Jahr 2002 hat das Ministerium 1702 Projekte finanziert, bei denen es sich zumeist um von Wissbegier geschürte Initiativen auf den Gebieten Biomedizin, Technik und Naturwissenschaften handelte. Die Broschüre warnt jedoch, dass die Finanzierung von Forschung und Entwicklung (F&E) im Land immer restriktiver wird. "Der Rückgang der Investitionen in die Wissenschaft, der in Kroatien vor allem in den 90er Jahren stattfand, hat zahlreiche Konsequenzen. [...] Die Ausrüstungen müssen immer noch weiter modernisiert werden, und die unangemessenen materiellen Bedingungen machen [...] die Forschungsarbeit auf einigen Gebieten schwierig. Auch die Zahlen von Gelehrten und Wissenschaftlern sind rückläufig." Doch etwas positiver heißt es in dem Bericht zur internationalen Zusammenarbeit, dass "die W&T-Indikatoren zeigen, dass die kroatischen akademischen Kreise über das Potenzial für eine stärkere Beteiligung an internationalen Programmen verfügt". Fortschritte wurden auch bei der Diversifizierung der Quellen für Forschungsmittel im Land erzielt, so dass zusätzlich zum Haushalt des Ministeriums (2002 waren es 18,5 Mio. Euro) Mittel von regionalen Behörden, Städten, privaten Unternehmen und anderen Rechtseinheiten zur Verfügung gestellt werden. Ein weiteres Merkmal der W&T-Landschaft in Kroatien sind laut der Broschüre auch mehr Verbindungen zwischen Forschungsinstituten, Universitäten und der Industrie. Doch wenn Kroatien sein Potenzial ausschöpfen und voll und ganz in den Europäischen Forschungsraum (ERA) integriert werden soll, müssen die Investitionen in die Forschung effizienter werden. Beispielsweise wurden 2003 nur 15Prozent des gesamten Haushalts des Ministeriums für Forschungsprojekte verwendet, und der Großteil wurde laut Bericht für Löhne und Gehälter ausgegeben.
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Kroatien