Gemischte Reaktionen auf die Genehmigung des GM-Saatguts durch die Kommission
Eine Entscheidung der Europäischen Kommission, laut der Landwirten in Europa der kommerzielle Anbau von bis zu 17 verschiedenen Arten genetisch modifizierten (GM) Maises gestattet wird, hat gemischte Reaktionen von Seiten der Politiker und Verbrauchergruppen hervorgerufen. Die Entscheidung der Kommission ebnete den Weg für die Eintragung der 17 Saatgutvarietäten, die aus dem MON 810 Mais abgeleitet wurden, in das gemeinsame Sortenregister der EU. Das in dem Gemeinsamen Sortenregister aufgeführte Saatgut darf in der gesamten EU vermarktet werden. David Byrne, EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz, begrüßte die Entscheidung; er nannte sie einen "logischen Schritt" und unterstrich, dass der Mais als sicher für die menschliche Gesundheit und die Umwelt befunden wurde. "Er wird seit Jahren in Spanien ohne Probleme angebaut. Er wird deutlich als GM Mais gekennzeichnet werden, damit die Landwirte die freie Wahl haben", fügte er hinzu. Eine ähnliche Position vertrat Caroline Jackson, Sprecherin für Umwelt der Konservativen im Europäischen Parlament, als sie sagte, dass "es überhaupt kein erwiesenes Gesundheitsrisiko mit GM Nahrungsmitteln oder Futtermitteln gibt, und [daher] ist die Priorität die Information der Verbraucher über GM Produkte, damit sie eine informierte Entscheidung treffen können." Sie fügte hinzu: "Die GM Technologie ist sehr vielversprechend für die Ernährung der zunehmenden Weltbevölkerung und bringt uns alternative Sorten für Kraftstoffe." Friends of the Earth, Europas größtes Umweltnetzwerk, äußert sich allerdings weniger begeistert über die Entscheidung der Kommission. "Die Vorschläge der Europäischen Kommission sind ein Katastrophenrezept. Sie werden zu einer weitgehenden Kontaminierung der Nahrungsmittel, der Landwirtschaft und der Umwelt in Europa führen und die Verbraucher der Möglichkeit berauben, GM zu vermeiden", erklärte Geert Ritsema, Leiter der GMO-Kampagne bei Friends of the Earth, und fügte hinzu: "Die Mitgliedsstaaten müssen da eingreifen, wo die Entscheidung der Kommission versagt hat, und dieses GM Saatgut verbieten."