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Inhalt archiviert am 2023-01-20

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Academia Europaea fordert die Einbeziehung der Geisteswissenschaften in den EFR und den Europäischen Forschungsrat

Die Academia Europaea hat eine Erklärung herausgegeben, in der politische Entscheidungsträger aufgefordert werden, die Geisteswissenschaften innerhalb des Europäischen Forschungsraumes (EFR) nicht zu vernachlässigen. Die Academia Europaea ist eine europäische, regierungsunabh...

Die Academia Europaea hat eine Erklärung herausgegeben, in der politische Entscheidungsträger aufgefordert werden, die Geisteswissenschaften innerhalb des Europäischen Forschungsraumes (EFR) nicht zu vernachlässigen. Die Academia Europaea ist eine europäische, regierungsunabhängige Vereinigung, die in Form einer Akademie tätig ist. Zu den Mitgliedern zählen über 2000 Wissenschaftler und Gelehrte aus Europa und anderen Regionen, die Bildung und Forschung fördern möchten. "Besonders in politischen Kreisen wird oft behauptet, dass die Naturwissenschaften im Vergleich mit den Geisteswissenschaften eine größere Verantwortung für die wirtschaftliche Entwicklung unserer Gesellschaften tragen", erläutert die Academia Europaea. Das führt zu einer systematischen Unterfinanzierung der Geisteswissenschaften und zur Ignoranz gegenüber den Fortschritten, die durch die Sozialwissenschaften erreicht werden konnten. Die Academia Europaea fährt fort: "Es ist gefährlich und kurzsichtig, die öffentliche Finanzierung der Wissenschaften [.] lediglich als Mittel zur Förderung der Produktion von wirtschaftlichen Gütern zu betrachten." Die Humanwissenschaften können unser Wissen über andere Zivilisationen, Länder und soziale Strukturen innerhalb Europas stärken und damit laut der Academia Europaea zu einer "tieferen Vereinigung führen, die weit über ein gemeinsames politisches System hinausgeht". Die Erweiterung der EU hat außerdem neue Forschungsmöglichkeiten eröffnet und damit den Zugang zu neuen Primärquellen und neuen gesellschaftlichen Transformationen für die Analyse bereitet. Die Akademie ist der Meinung, dass "das fehlende Bewusstsein der Politik für die Bedeutung der Geisteswissenschaften beim europäischen Forschungspolitikprozess zwar nicht unbedingt zu kurzfristigen wirtschaftlichen Nachteilen führen muss, dass dieses Verhalten aber auf lange Sicht den Weg bis zur Integration mit Sicherheit erschwert. [...] Das darf aber nicht die ungewollte Konsequenz einer unvollständigen europäischen Forschungspolitik sein." Aus diesem Grund ist es den Aussagen der Academia Europaea zufolge "unbedingt erforderlich", dass der zukünftige Europäische Forschungsrat neben den Naturwissenschaften auch die Geistenwissenschaften aktiv fördert und untersützt. Die Erklärung gesteht ein, dass die "Europäisierung" der Geisteswissenschaften ein noch unbekanntes Neuland ist. Dieses wird als "anspruchsvoll und historisch selten" beschrieben. Der Grund hierfür besteht darin, dass Themen oftmals zeitlichen und räumlichen Einschränkungen unterliegen. Die Sozialwissenschaften werden außerdem traditionsgemäß von Einzelpersonen in kleinen und geographisch verteilten Fachzentren durchgeführt. Die Academia Europaea verlangt deshalb nach der Entwicklung einer "europäischen Herangehensweise an die Geisteswissenschaften", die eine kritische Masse erzeugen soll. Von europäischen und nationalen politischen Entscheidungsträgern fordert sie außerdem, sich für eine echte Integration der Geisteswissenschaften in die Forschungspolitik auf gemeinschaftlicher Ebene einzusetzen.

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