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Inhalt archiviert am 2023-01-20

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Rekorddistanz bei GM-Einkreuzung

Laut einer neuen in den USA durchgeführten Studie können Pollen eines genetisch modifizierten (GM) Grases bis zu 21 Kilometer mit dem Wind fliegen, bevor es zu einer Einkreuzung in andere Gräser kommt. Nach Aussage der US-amerikanischen Umweltbehörde EPA geht die Einkreuzung ...

Laut einer neuen in den USA durchgeführten Studie können Pollen eines genetisch modifizierten (GM) Grases bis zu 21 Kilometer mit dem Wind fliegen, bevor es zu einer Einkreuzung in andere Gräser kommt. Nach Aussage der US-amerikanischen Umweltbehörde EPA geht die Einkreuzung über eine solche Distanz weit über die bisher gemessenen Entfernungen hinaus und stellt offenbar einen Rekord für GM-Pollen dar. Bei dem betreffenden Gras handelt es sich um eine experimentelle Sorte von gentechnisch verändertem kriechendem Straußgras, das aufgrund der glatten Rasenoberfläche normalerweise für Putting Greens auf Golfplätzen verwendet wird. Das Gras wurde modifiziert, um es resistent gegen Herbizide zu machen und somit unkrautfreie Golfplätze zu ermöglichen. Es wurde in den vergangenen zwei Jahren auf Versuchsfeldern in Oregon, USA, gezüchtet, wie die Zeitschrift New Scientist berichtet. Lidia Watrud und ihre Kollegen vom Forschungslaboratorium für nationale Gesundheit und Umweltfolgen der EPA in Corvallis, Oregon, sammelten Samen von wilden Gräsern, die in einem Gebiet von zehn Kilometern in jede Richtung um die Versuchsfelder herum wuchsen. Anschließend züchteten sie die Samen in Treibhäusern und testeten die daraus hervorgehenden Gräser auf Zeichen einer Kontamination mit der GM-Sorte. Das Team stellte ein signifikantes Maß an Einkreuzung in Proben von Samen fest, die innerhalb von zwei Kilometern Entfernung von den GM-Feldern in Windrichtung gesammelt wurden. Verblüffender war jedoch, dass kontaminierte Samen auch in einem 310 Quadratkilometer großen Gebiet gefunden wurden, wobei im weitesten Beispiel 21 Kilometer zwischen der Quelle und den kontaminierten Samen lagen. Die Einkreuzung von Saatgut - GM oder konventionell - über Entfernungen von mehr als wenigen hundert Metern wurde bisher nur in wenigen Studien untersucht. In Anbetracht dieser neuen Daten wird nun angenommen, dass vom Wind verbreitete Pollen bestimmter Saaten eine Entfernung von Hunderten von Kilometern von ihrer Quelle aus zurücklegen können. Scotts, das Saatgutunternehmen aus Ohio, das das GM-Straußgras entwickelte, wirkte an der EPA-Studie mit. Es hatte bereits einen Antrag bei der US-Regierung gestellt, um die Genehmigung für den Verkauf der Produkte an Golfplätze zu erhalten, eine Entscheidung wurde jedoch noch zurückgehalten aus Angst, dass das GM-Gras sich in das umgebende Wildland ausbreiten könnte. "Unsere Sorge ist, dass wir nicht wissen, wie wir das Gras kontrollieren können, sobald es in öffentliches Land eindringt", erklärte Gina Ramos vom Amt für Landverwaltung (BLM) gegenüber dem New Scientist.

Länder

Vereinigte Staaten