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Inhalt archiviert am 2023-01-20

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Frankreich bereit zum Import embryonaler Stammzellen

Bei der Vorstellung neuer nationaler Maßnahmen zur Regelung der Stammzellenforschung gaben Forschungsminister François d'Aubert und Gesundheitsminister Philippe Douste-Blazy bekannt, dass Frankreich den Import embryonaler Stammzellen für Forschungszwecke zulassen will. Hiermi...

Bei der Vorstellung neuer nationaler Maßnahmen zur Regelung der Stammzellenforschung gaben Forschungsminister François d'Aubert und Gesundheitsminister Philippe Douste-Blazy bekannt, dass Frankreich den Import embryonaler Stammzellen für Forschungszwecke zulassen will. Hiermit wird erstmalig das im Juli 2004 bewilligte Gesetz über Bioethik angewendet, mit dem die Forschung an überzähligen tiefgefrorenen menschlichen Embryos, die in Vitro gezeugt wurden und nicht mehr zu Fortpflanzungszwecken erwünscht sind, zugelassen wird. Douste-Blazy betonte, dass es sich um eine Übergangsmaßnahme handele, und erklärte, dass diese eingerichtet worden sei um sicherzustellen, dass Forscher mit der Forschungsarbeit an menschlichen Stammzellen beginnen können, bevor das neue Gesetz im Frühjahr 2005 in Kraft tritt. "In der Zwischenzeit werden die Forscher mit aus dem Ausland importierten Embryos arbeiten", erklärte der Minister. Die Stammzellenforschung lasse "große therapeutische Hoffnung" für Menschen aufkommen, die an Herzproblemen, Diabetes und Parkinson leiden, erklärte dAubert auf einer Pressekonferenz. Diese Art der Forschung "ist von weltweiter Bedeutung". Es wäre unrealistisch gewesen zu versuchen, sie zu verhindern, argumentierte er und fügte hinzu, dass "für die Forschung ein Rechtssystem wichtig sei, dass uns die Möglichkeit bietet, in diesen sehr vielversprechenden Bereichen voranzukommen". Unter dem neuen Gesetz dürfen französische Forscher "mit überzähligen Embryos arbeiten, die nicht Gegenstand eines Fortpflanzungsprojekt sind". Die Minister wiesen darauf hin, dass viele Stammzellen aus befruchteten menschlichen Eizellen stammen, die etwa fünf bis sechs Tage alt sind. Douste-Blazy gab außerdem die Einführung eines genauen Verzeichnisses sämtlicher derzeit in Frankreich eingefrorenen menschlichen Embryos bekannt, deren Zahl auf über 118.000 geschätzt wird. Laut Douste-Blazy sind 55 Prozent dieser Embryos noch Teil eines elterlichen Projekts. "Daher steht es außer Frage, diese zu verwenden", erklärte er, bevor er nochmals betonte, dass er gegen das Klonen von Menschen sei, und die Journalisten daran erinnerte, dass dies laut dem Gesetz über Bioethik ein "Verbrechen gegen die Menschheit" sei. Als Reaktion auf die Bekanntmachung gratulierte Professor René Frydman, der "Vater" des ersten französischen Retortenbabys, der Regierung zur Verabschiedung des Dekrets: "Dies gibt uns in Frankreich die Möglichkeit, an etwas zu arbeiten, das meiner Meinung nach einen wichtigen Schritt für die Medizin darstellt und vielleicht sogar mit der Entdeckung der Antibiotika zu vergleichen ist."

Länder

Frankreich

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