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Inhalt archiviert am 2023-01-20

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Aufforderung an EU-Regierungen, Krebsbehandlung als Priorität zu betrachten

Krebsspezialisten und Vertreter von Krebspatienten forderten die Regierungen von Luxemburg und dem Vereinigten Königreich bei einem Seminar am 7. Oktober auf, den Zugang zu qualitativ hochwertigen Krebsbehandlungen an die Spitze der Gesundheitsagenda während ihrer EU-Präsident...

Krebsspezialisten und Vertreter von Krebspatienten forderten die Regierungen von Luxemburg und dem Vereinigten Königreich bei einem Seminar am 7. Oktober auf, den Zugang zu qualitativ hochwertigen Krebsbehandlungen an die Spitze der Gesundheitsagenda während ihrer EU-Präsidentschaft im Jahr 2005 zu stellen. Bei dem Seminar "Cancer treatment: a priority for patients in Europe" (Krebsbehandlung: eine Priorität für Patienten in Europa) kamen medizinische Experten, europäische Patientenorganisationen sowie wichtige europäische und nationale politische Entscheidungsträger zusammen. Sie betonten die Tatsache, dass Patienten häufig keinen adäquaten Zugang zu Behandlungen erhalten, obgleich Krebs die zweithäufigste Todesursache in der EU darstellt. "Nicht jeder realisiert, wie viele reale Fortschritte in den vergangenen Jahren bei der Krebsbehandlung erzielt wurden. Warum? Weil nicht jeder Zugang zu den neuesten Erkenntnissen hat. Die Verfügbarkeit von Behandlungen ist sowohl eine politische als auch eine medizinische Entscheidung und bei einer Erkrankungsrate von 1:3 liegt es in jedermanns Interesse, die Krebsbekämpfung an die oberste Stelle der Prioritätenliste zu setzen", erklärte Professor John Smyth, gewählter Präsident der Federation of European Cancer Societies (FECS). Laut Professor Smyth bietet Europa unvergleichliche Möglichkeiten, um wissenschaftliche Entdeckungen in bessere Krebsbehandlungen umzusetzen. Man müsse sich jedoch dringend sowohl mit der Rolle der akademischen Welt in diesem Prozess als auch der der Industrie beschäftigen sowie die mit der klinischen Forschung verbundene Bürokratie reduzieren. "Eine zunehmende Zahl europäischer Bürger würde den Krebs überleben, wenn die Allgemeinheit sowie die Politiker die Entwicklung der Gesundheitsinfrastruktur unterstützen [...] und die entsprechenden Fördermittel bereitstellen würden, um sicherzustellen, dass bewährte Behandlungen einschränkungslos verfügbar gemacht werden", fügte er hinzu. Catriona Moore erklärte im Namen der britischen Wohlfahrtseinrichtung CancerBACUP, dass es im Vereinigten Königreich große Unterschiede beim Zugang zu Krebsbehandlungen gebe und bedauerte die Tatsache, dass "es keinen Mechanismus gibt, um sicherzustellen, dass eine nationale Richtlinie zur Krebsbehandlung auf lokaler Ebene umgesetzt wird". "Die europäischen Regierungen müssen diesen Punkt an die oberste Stelle ihrer politischen Agenda setzen, um sicherzustellen, dass Patienten die besten für ihre Krankheit zur Verfügung stehenden Behandlungsmöglichkeiten erhalten und dass die Fördermittel die vorderste Linie der Krebsbehandlung erreichen", fügte sie hinzu. Die vom Europäischen Parlament im Juni 2003 angenommene Entschließung "Brustkrebs in der Europäischen Union" wurde als perfektes Beispiel dafür beschrieben, wie Patienten und Ärzte eine Agenda voranbringen können, bis sie auf europäischer Ebene angenommen wird.