Deutschland und Indien verpflichten sich zu stärkerer wissenschaftlicher Kooperation
Die indische und die deutsche Regierung unterzeichneten am 6. Oktober ein Memorandum of Understanding (MoU) über eine verstärkte Kooperation in Wissenschaft und Technologie. Das Abkommen wurde während des zweitägigen Besuchs von Bundeskanzler Gerhard Schröder in Indien geschlossen und ebnet den Weg für eine erweiterte Zusammenarbeit in Bereichen wie Raumfahrt, Nukleartechnologie, Biotechnologie oder auch Pharmazie. "Wir sollten das enorme Potential beider Länder durch eine Kooperation in den Bereichen Wissenschaft und Technologie erschließen", erklärte Schröder und betonte, dass die wissenschaftliche Entwicklung für beide Länder wichtig sei, da diese mit vergleichbaren Herausforderungen und einer vergleichbaren Wettbewerbssituation zu kämpfen haben. Gemäß dem MoU werden bis zu 15 Stipendien an indische Wissenschaftler vergeben, die ihr Doktorat bereits abgeschlossen haben. Über das Stipendium haben sie die Möglichkeit, vier Jahre lang an einem Max-Planck-Institut in Deutschland zu forschen. Deutschland wird außerdem Fördermittel für Partnerinstitutionen in Indien - das Indian Institute of Technology in Neu Delhi, das Indian Institute of Science sowie das National Centre for Biological Sciences in Bangalore - für fünf Jahre bereitstellen. Ferner richtet die Max Planck-Gesellschaft eine neue Abteilung ein, die für die Beziehungen zu drei Ländern, einschließlich Indien, zuständig sein wird. "Wir verfügen nun über bewährte Mechanismen, über die wir jedwede Art von Zusammenarbeit aufnehmen können", erklärte der indische Minister für Wissenschaft und Technologie Kapil Sibal. "[Vor] diesem Hintergrund ist es an der Zeit, einige große Vorzeigeprojekte mit hoher Transparenz im Bereich FuE ins Leben zu rufen und zudem Kollaborationen zu formulieren, an denen die Industrie und FuE-Einrichtungen beteiligt sind", fügte Sibal hinzu. Schröder weihte darüber hinaus den Indo-German Science Circle (IGSC) ein, ein Netzwerk indischer und deutscher Gelehrter und Forschungseinrichtungen, und startete eine neue Website, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung verwaltet wird und speziell auf indische Studenten und Wissenschaftler zugeschnitten ist. "Hier wie auch in unserem Land stellen die Menschen die treibende Kraft für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung dar. Indem wir geeignete Foren einrichten, können unsere Wissenschaftler miteinander in Kontakt treten, Meinungen austauschen und Indien und Deutschland zu noch engeren Partnern machen", schloss Schröder.
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