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Inhalt archiviert am 2023-01-20

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Nationen weiterhin geteilter Meinung über das Verbot des Klonens von Menschen

Die Mitglieder der Vereinten Nationen (UN) haben wieder keine Einigung über den Umfang des vorgeschlagenen Verbots des Klonens von Menschen erzielt, und nun scheint eine endgültige Entscheidung vor den amerikanischen Präsidentschaftswahlen am 2. November unwahrscheinlich. Der...

Die Mitglieder der Vereinten Nationen (UN) haben wieder keine Einigung über den Umfang des vorgeschlagenen Verbots des Klonens von Menschen erzielt, und nun scheint eine endgültige Entscheidung vor den amerikanischen Präsidentschaftswahlen am 2. November unwahrscheinlich. Der tote Punkt in den Verhandlungen dreht sich darum, ob sich das Verbot des Klonens von Menschen zu Fortpflanzungszwecken, das von fast allen unterstützt wird, auch auf das therapeutische Klonen von Embryos zu Forschungszwecken erstrecken sollte. Der Vorschlag über ein generelles Verbot aller Formen des Klonens wurde während der zweitätigen Debatte über diese Frage am 21. und 22. Oktober in einer Resolution von Costa Rica eingebracht. Dieses Gesuch wird von etwa 60 Ländern, darunter die Vereinigten Staaten, unterstützt, und in den USA gilt diese Frage als eine der wesentlichen Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden Präsidentschaftskandidaten George W. Bush und John Kerry. Doch eine Gegenresolution von Belgien, die von 19 weiteren Ländern, darunter GB und Japan, unterstützt wird, spricht sich gegen ein totales Verbot des therapeutischen Klonens aus und möchte statt dessen den einzelnen Ländern ermöglichen, ihre eigene Gesetzgebung auf diesem Gebiet zu entwickeln. Nach Ansicht der belgischen Delegation wäre ein Verbot jeglicher Form des Klonens angesichts der breiten Unterstützung für derartige Forschungen in zahlreichen Ländern zum Scheitern verurteilt. Emyr Jones, britischer Botschafter bei der UNO, erklärte, Großbritannien würde keine Konvention unterzeichnen oder als bindend betrachten, die ein generelles Verbot fordere. Andere Gegner eines generellen Verbots haben beklagt, dass die Befürworter desselben jede Chance auf eine globale Einigung über ein Verbot des Klonens von Menschen zu Fortpflanzungszwecken vereiteln, das nach Ansicht aller Nationen notwendig ist. In seiner ersten öffentlichen Stellungnahme zu dieser Frage hat der UNO-Generalsekretär Kofi Annan erklärt: "Dies ist offensichtlich eine Frage, über die die Mitglieder entscheiden müssen, aber ich ganz persönlich würde therapeutisches Klonen befürworten." Neben den 60 Ländern, die ein generelles Verbot des Klonens von Menschen fordern, hat jedoch auch der Vatikan den Vorschlag Costa Ricas befürwortet und in der vergangenen Woche seine überhaupt allererste Rede vor der UN-Generalversammlung zu diesem Thema gehalten. Die Ungewissheit in der Frage des Klonens von Menschen spiegelte sich in der Ankündigung der Türkei im Namen der Organisation der Islamischen Konferenz wider, diese Gruppe mit 57 Ländern wünsche mehr Zeit zur Erörterung der Frage und spreche sich gegen eine Abstimmung über die Alternativen zu diesem Zeitpunkt aus.