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Inhalt archiviert am 2023-01-20

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Das ERA-NET für Wasserstoff- und Brennstoffzellen wird laut seinem Koordinator die Technologieplattform ergänzen

"Wir haben das ganz besondere Glück, über eine entsprechende Technologieplattform zu verfügen", erklärt Dr. Eberhard Seitz vom Forschungszentrum Jülich GmbH, Koordinator des neu eingerichteten ERA-NET HY-CO für Wasserstoff- und Brennstoffzellen. Wie bei den anderen ERA-NET-...

"Wir haben das ganz besondere Glück, über eine entsprechende Technologieplattform zu verfügen", erklärt Dr. Eberhard Seitz vom Forschungszentrum Jülich GmbH, Koordinator des neu eingerichteten ERA-NET HY-CO für Wasserstoff- und Brennstoffzellen. Wie bei den anderen ERA-NET-Initiativen soll durch HY-CO die Koordination der einzelstaatlichen Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten (FuE) - in diesem Fall im Bereich der Wasserstoff- und Brennstoffzellen - mit dem Ziel der Schaffung eines dauerhaften Europäischen Forschungsraums (ERA) verbessert werden. Das Projekt wurde offiziell am 1. Oktober gestartet und wird von der EU mit 2,7 Millionen Euro gefördert. Die europäische Technologieplattform für Wasserstoff- und Brennstoffzellen wurde Ende 2003 eingerichtet und mit der Entwicklung einer Strategie beauftragt, mit der die EU von einer Wirtschaft auf der Basis fossiler Brennstoffe in eine wasserstoffbasierte Wirtschaft umgeformt werden soll. Nach Ansicht von Dr. Seitz liegt der Hauptschwerpunkt der Technologieplattform in den kommenden Monaten darauf, der Wasserstoffforschung einen bedeutenden Platz im Siebten Rahmenprogramm (RP7) zu sichern. Doch das HY-CO-Konsortium hofft auch auf eine enge Zusammenarbeit mit der Technologieplattform in ihren Bemühungen, auf nationaler Ebene eine Wasserstoffwirtschaft aufzubauen. Dr. Seitz sagte gegenüber CORDIS Nachrichten: "Die Technologieplattform umfasst verschiedene Gremien und Gruppen, darunter eine sog. Mirror Group der Mitgliedstaaten, die den EU-Ländern einen Überblick über die Aktivitäten gibt." Diese Gruppe kann zwar gegenüber den Mitgliedstaaten Empfehlungen auf der Grundlage der Tätigkeiten der Technologieplattform geben, aber sie hat keine wirklichen Mittel für deren Implementierung. Dr. Seitz dazu: "Aber wir sind tätig. [...] Auf Empfehlungsbasis könnte die Mirror Group Bereiche für gemeinsame Aktivitäten der Mitgliedstaaten ermitteln, und das ERA-NET könnte nach diesen Empfehlungen handeln." Die Bedeutung einer besseren Koordinierung der einzelstaatlichen Forschungen in diesem Bereich lässt sich der Tatsache entnehmen, dass trotz den erhöhten EU-Mitteln für Tätigkeiten auf dem Gebiet der Wasserstoff- und Brennstoffzellen in den vergangenen Jahren auf jeden Euro der Gemeinschaft vier Euro auf nationaler und regionaler Ebene entfallen. In einer Broschüre des Konsortiums heißt es: "In quantitativer Hinsicht werden von HY-CO jährliche Fördermittel in Höhe von 160 Millionen Euro koordiniert." Dr. Seitz fügte hinzu: "Trotz einigen hochkarätigen Demonstrationsprojekten in Europa wie beispielsweise den Bussen mit Brennstoffzellen muss in der Forschung noch viel getan werden, und vieles davon wird auf nationaler Ebene erfolgen. Es lohnt sich, dies auf koordinierte Art und Weise zu tun, und wir müssen zunächst genau entscheiden, welche Forschungen durchgeführt werden müssen." Zu diesem Zweck werden die 21 HY-CO-Partner mit einem Austausch von Informationen und Besten Praktiken beginnen, was zur Ermittlung der gemeinsamen strategischen Fragen führen wird. Dr. Seitz erklärte: "Die einzelstaatlichen Ansichten zur Wasserstoffforschung sind unterschiedlich. So strebt Frankreich beispielsweise eher nach der Anwendung nuklearer Technologien auf die Wasserstofferzeugung, während Italien vielleicht eher die Solartechnik bevorzugt. Als Ausgangspunkt müssen wir in den einzelstaatlichen Strategien die Bereiche herausfinden, in denen es Übereinstimmung gibt." Nach der Ermittlung der Bereiche des gemeinsamen Interesses wird das ERA-NET dann versuchen, die Mitgliedsstaaten zu gemeinsamen Tätigkeiten zu ermutigen. Der HY-CO-Koordinator meinte dazu: "Wir hoffen, dass die nächsten Ausschreibungen auf nationaler Basis einige Elemente für bilaterale Tätigkeiten mit internationalen Partnern enthalten." Auf die Frage, welche Anreize es für die Länder gibt, die bereits viel Forschung zu Wasserstoff betrieben haben, um ihre Programme für den internationalen Wettbewerb zu öffnen, hatte Dr. Seitz rasch eine Antwort: "Diese Länder wissen um die Notwendigkeit, ihre Tätigkeiten zu öffnen - sie wissen, dass man allein keine Wasserstoffinfrastruktur aufbauen kann. Wenn Deutschland mit seinen guten Ergebnissen in der Erforschung erneuerbarer Energien beispielsweise eine Straßentransportinfrastruktur mit Wasserstoff entwickeln will, muss es erkennen, dass diese Infrastruktur nicht einfach an seinen Landesgrenzen enden kann." Die Länder sind sich auch der Tatsache bewusst, dass eine wasserstoffbasierte Wirtschaft auf lange Sicht auf wettbewerbsfähigen Märkten für zukünftige Produkte ruhen muss, was eine grenzüberschreitende internationale Förderung dieser Technologie erfordert. Schließlich fügt Dr. Seitz hinzu: "Angesichts der steigenden Ölpreise und mit dem wachsenden Bewusstsein für die Notwendigkeit der Bemühungen um erneuerbare Energien angesichts von Phänomenen wie dem Klimawandel erkennen die Länder, dass sie rasch etwas tun müssen. Und sie erkennen, dass sie die üblichen Hindernisse und einzelstaatlichen Überlegungen überwinden müssen."