Kommission ruft Technologieplattform für Tiergesundheit ins Leben
Die Europäische Kommission hat gemeinsam mit der Industrie eine Technologieplattform für "globale Tiergesundheit" ins Leben gerufen, um Tierkrankheiten in den Entwicklungsländern und Europa zu bekämpfen. Die Plattform wurde auf einer Konferenz der niederländischen Präsidentschaft lanciert, bei der eine gemeinsame Forschungsagenda definiert und eine kritische Masse an Ressourcen mobilisiert werden sollten. Sie wird von Entwicklungskommissar Louis Michel, Wissenschafts- und Forschungskommissar Janez Potocnik sowie dem Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz Markos Kyprianou unterstützt. "Europa hat eine anerkannte Tradition im Bereich der Erforschung von übertragbaren Tierseuchen", erklärte Potocnik. "Weitere Forschung zur Entwicklung besserer Instrumente für die Vermeidung und Kontrolle von Krankheitsausbrüchen in Europa und anderen Teilen der Welt sind ein entscheidender Beitrag der Wissenschaft zu dieser Technologieplattform." "Neue Impfstoffe, Diagnostik zur Bestätigung des Auftretens eines Virus und das Verständnis der Ausbreitungsmuster werden entscheidend sein, wenn es darum geht, neue Epidemien einzudämmen und bei der Ausrottung dieser Seuchen zu helfen. Durch diese Technologieplattform werden die Wettbewerbsfähigkeit und wissenschaftliche Führungsrolle Europas auf diesem Gebiet verbessert und ein Beitrag zur Entwicklung einer starken europäischen wissensbasierten Bioökonomie geleistet", fügte Potocnik hinzu. Die Technologieplattform für globale Tiergesundheit sei eine von der Industrie vorangetriebene Initiative, mit der eine Partnerschaft eingerichtet werde, die die gesamte Entwicklungskette umfasse, von der Erfindung neuer Impfstoffe und Tests bis hin zu ihrer praktischen Anwendung , erklärte Kyprianou. Die Plattform führt auf europäischer Ebene Veterinärunternehmen, pharmazeutische Unternehmen und kleine Biotechnologie-Firmen, Forschungseinrichtungen, die Finanzwelt und Aufsichtsbehörden zusammen. Ziel des Projekts ist die Entwicklung und praktische Anwendung hochmoderner Hilfsmittel, wie z.B. neue Impfstoffe oder Tests zur Bekämpfung schwerer Tierkrankheiten. Im Rahmen des Fünften und Sechsten Forschungsrahmenprogramms unterstützt die EU gegenwärtig Forschungsaktivitäten im Bereich schwerer Tierseuchen, wie z.B. Maul-und-Klauen-Seuche, Geflügelpest, klassische und afrikanische Schweinepest, Rinderpest und katarrhisches Schafsfieber. Die Forschungsarbeiten konzentrieren sich im Wesentlichen auf Diagnosetests, Impfstoffe, Epidemiologie und Biosicherheit sowie die Bewahrung der Naturvielfalt.