Neue optische Gasdetektion zur Erkennung diffuser Emissionen
Die optische Gasdetektion ist eine innovative Wärmebildtechnologie, die hochempfindliche Infrarotkameras zur Detektion flüchtiger Emissionen von Industriegasen einsetzt. Die Technologie ermöglicht es den Betreibern, eine Lecksuche an Muffen, Ventilen oder anderen Vorrichtungen durchzuführen, bei denen die Gefahr von Gasleckagen besteht. Infrarotkameras gelten seit langem als vielversprechendes Werkzeug, um es den Industriezweigen zu ermöglichen, mit den hohen Anforderungen Schritt zu halten, da die derzeit eingesetzten modernen Geräte komplex, teuer und schwer sind. Das EU-finanzierte Projekt GaSeS wurde ins Leben gerufen, um diese großen Mängel, die die Marktakzeptanz der Technologie einschränken, zu beseitigen. Das Projektteam demonstrierte zuverlässige und kosteneffektive optische Gasdetektionssysteme, die in einen regelmäßigen Wartungs- und Betriebsplan integriert werden können, um flüchtige Gasemissionen zu mindern und zu einer sichereren, sauberen und effizienten industriellen Produktionskette beizutragen. Minderung schädlicher Industrieemissionen Flüchtige Gasemissionen aus der Öl- und Gasindustrie sind eine relevante Quelle von Treibhausgasemissionen und machen rund 30 % bzw. 60 % der gesamten Kohlenstoffemissionen in Industrieanlagen aus. Noch mehr Schwefeldioxidemissionen – die wichtigsten versauernden Schadstoffe – stammen ebenfalls aus der Industrie. Die fortschrittlichen neuen Prototypen von SENSIA ermöglichen die Visualisierung einer breiten Palette von Gasen von industriellem Interesse wie u. a. Methan, Propan, schwefelhaltige Gase, Kühlmittel. „Dank einer Kamera, die die Infrarotsignatur dieser Verbindungen erkennt, können die neuen Systeme Gaslecks erkennen, die normalerweise für das menschliche Auge unsichtbar sind“, erklärt Projektkoordinator Víctor Gil González. Zudem basieren die günstigen Kameras auf hochempfindlicher, ungekühlter Infrarot-Technologie, deren Anschaffung bisher teuer war. „SENSIA ist es gelungen, die ungekühlte Infrarot-Technologie auf eine hervorragende Betriebskapazität zu heben. Dies ermöglicht billigere und unglaublich effiziente Produkte, deren Marktakzeptanz wahrscheinlicher ist“, sagt Gil González. Ungekühlte Kameras haben auch weniger bewegliche Teile und eine höhere Lebensdauer als gekühlte Kameras unter ähnlichen Betriebsbedingungen. Innovative Gasmesssysteme In Abstimmung mit wichtigen Energieunternehmen führte GaSeS eine Reihe von Tests durch, um die Reife der optischen Gasdetektionssysteme von SENSIA zu validieren und zu verifizieren. Insbesondere hat das Team einen voll funktionsfähigen Prototyp eines festen Überwachungssystems zur Erkennung von Gaslecks in großen Infrastrukturen vorgestellt. Neben der Detektion flüchtiger Gase verfügt das System über eine zusätzliche Einheit zur Früherkennung und automatischen Branderkennung, eine Funktion, die in explosiven Gasanlagen sehr nützlich ist. Weitere Projekterfolge sind die Entwicklung von tragbaren Geräten, die es Technikern ermöglichen, regelmäßige Inspektionen durchzuführen, und ein System, das auf Drohnen installiert werden kann, um Anlagen vom Himmel aus zu inspizieren. Schließlich entwickelten die Projektpartner ein Instrument zur Quantifizierung von Gaslecks, das über Bluetooth mit der Kompaktkamera verbunden ist. Gil González erklärt: „Zuerst erkennt die optische Gasdetektionskamera das Leck und dann quantifiziert der ‚Schnüffler‘ das Leck. Dies ist ein großer Durchbruch, der das wahre Potenzial intelligenter Leck-, Detektions- und Reparaturtechnologien ausschöpft.“ Die Prototypen von GaSeS wiesen hervorragende Ergebnisse auf und zeichneten sich durch ihre Einfachheit und Benutzerfreundlichkeit aus. Die Projektpartner gehen davon aus, dass die Produkte in Großanlagen wie der chemischen sowie in der Gas- und Ölindustrie sich einer hohen Akzeptanz erfreuen werden.
Schlüsselbegriffe
GaSeS, optische Gasdetektion, Gasleck, SENSIA, Infrarotkamera, ungekühlte Infrarot-, Gas- und Ölindustrie, Thermografie
