Karolinska-Institut ehrt Nelson Mandela, Sir Richard Doll, Margareta Wallenius-Kleberg und Reijo Vihko
Dieses Jahr werden am Karolinska-Institut in Schweden Nelson Mandela, Sir Richard Doll, Margareta Wallenius-Kleberg und Reijo Vihko in Anerkennung ihrer Beiträge zu ausbildungsbezogenen, geschäftlichen oder forschungsbezogenen Tätigkeiten an der Universität mit dem Ehrendoktortitel ausgezeichnet. Nelson Mandela bekommt diesen Titel für seine Bemühungen im Kampf gegen HIV und AIDS. Ihm ist es nach Ansicht der Universität zu verdanken, dass medizinisches Wissen und experimentelles Know-How der Gesundheitsdienste in Maßnahmen umgesetzt wurden. Er hat dazu beigetragen, das Stigma um HIV und AIDS zu mindern, und hat ein Bewusstsein für die Maßnahmen geschaffen, die zur Bekämpfung der Krankheit ergriffen werden müssen. Der Ehrendoktortitel in Medizin ging an Sir Richard Doll für seinen einzigartigen Beitrag zur Entwicklung von epidemiologischen Methoden und Forschungen. Zu seiner Arbeit gehörten Untersuchungen des Rauchens als Ursache von Krankheiten und verfrühtem Ableben. Er wird als eine der überragenden wissenschaftlichen Größen des 20. Jahrhunderts angesehen und leistete einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der menschlichen Gesundheit weltweit. In der epidemiologischen Forschung hat er sich u.a. mit deskriptiven Studien über das weltweite Vorkommen von Krebs, mit ökologischen Analysen der externen Faktoren bezüglich Krebsclustern in verschiedenen Populationen, mit bahnbrechenden Studien ionisierter Strahlung und chemischer Gesundheitsgefahren am Arbeitsplatz, den weltweit ersten statistischen Untersuchungen der Krebsentstehung als mehrphasigem Prozess und der detaillierten Quantifizierung vermeidbarer Krebsursachen befasst. Margareta Wallenius-Kleberg wurde ebenfalls die Ehrendoktorwürde in Medizin verliehen. Damit wurde ihre großzügige Stiftung für den Aufbau einer einzigartigen Abteilung in der Karolinska Universitätsklinik, einem der größten hochspezialisierten Krankenhäuser in Schweden, gewürdigt. Der erste Kauf für diese Abteilung wird ein Operationsroboter sein, mit dem die Chirurgen bahnbrechende Schlüssellochmethoden für Operationen an Prostata und Blase entwickeln können. Der Roboter wird von den Patienten gut angenommen werden, da er nicht so unbequem und invasiv ist wie die derzeitigen Techniken. Der dritte Ehrendoktortitel in Medizin ging an Reijo Vihko, den früheren Generaldirektor der Finnischen Akademie (Finnische Forschungsratsorganisation) für seine Bemühungen um eine leistungsfähige Forschungspolitik in den nördlichen Regionen und auf internationaler Ebene. Professor Vihkos Forschungen auf dem Gebiet der klinischen Chemie befassten sich u.a. mit den Themen Steroide bei Menschen, Steroidrezeptoren und Enzyme im Steroidstoffwechsel. Zwischen 1971 und 2004 hatte er eine Professorenstelle für klinische Chemie an der Uleåborg Universität, wo er eines der modernsten Labors für klinische Chemie in den nordischen Ländern einrichtete. Professor Vihko hat aktiv die Forschungszusammenarbeit in den nordischen Ländern gefördert und einen wichtigen Beitrag zu internationalen Forschungsorganisationen, Gesellschaften, wissenschaftlichen Zeitschriften, Verbänden und Ausschüssen geleistet. Die Verleihungszeremonie findet am 13. Mai in der Stadthalle von Stockholm statt.
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