Skip to main content
Weiter zur Homepage der Europäischen Kommission (öffnet in neuem Fenster)
Deutsch Deutsch
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Article Category

Inhalt archiviert am 2023-03-01

Article available in the following languages:

Nobelpreisträger und die Kommission sind einer Meinung über die Zukunft der Forschung

Forschung muss als Top-Priorität behandelt werden, aber sie muss auf eine echte europäische Art und Weise durchgeführt werden und darf sich nicht an dem US-amerikanischen Modell orientieren, hat Kommissionspräsident José Manuel Barroso nach einem zweistündigen Rundtischgespräc...

Forschung muss als Top-Priorität behandelt werden, aber sie muss auf eine echte europäische Art und Weise durchgeführt werden und darf sich nicht an dem US-amerikanischen Modell orientieren, hat Kommissionspräsident José Manuel Barroso nach einem zweistündigen Rundtischgespräch mit zehn europäischen Nobelpreisträgern gesagt. Bei einer Pressekonferenz zeigte sich Barroso sehr zufrieden mit dem fruchtbaren Verlauf dieses ersten Treffens, in dessen Rahmen die Themen Europäischer Forschungsrat, Bildung, Peer Review und Bürokratie diskutiert wurden. "Wir haben den Status der Forschung in Europa diskutiert und was getan werden kann, um ihn zu verbessern", sagte Barroso. "Es wurden noch keine operationellen Schlussfolgerungen getroffen. Heute ging es lediglich darum, Input von renommierten Wissenschaftlern einzuholen. Aber wir haben eine Reihe wichtiger Punkte diskutiert." Die zehn Nobelpreisträger, die alle dezidiert die Schaffung eines Europäischen Forschungsrats unterstützen, betonten, dass Peer Review, Wettbewerb zwischen den besten Wissenschaftlern und die Freiheit der Forscher, sich ihre Themen auszuwählen, unerlässlich sind, wenn die Wissenschaft Wachstum und Beschäftigung fördern und Europa weltweit wettbewerbsfähig machen soll. Die Wissenschaftler, so Barroso, forderten auch weniger Regulierung und weniger Bürokratie in der Art und Weise, wie die Kommission mit der Wissenschaft umgeht, sowie eine verstärkte Kooperation mit Asien. "Die Botschaft lautet, dass Wissenschaft und Forschung nicht getrennt von Bildung und Kultur betrachtet werden sollten", erläuterte Barroso. "Forschung und Entwicklung sollten nicht allein als ein pragmatischer Weg zu Wachstum gesehen werden. Vielmehr sollten Wissenschaft, Bildung und Kultur auch unsere Ziele sein." Der französische Träger des Physik-Nobelpreises, Professor George Charpak, erläuterte, dass es in Frankreich Gespräche über eine umfassende Reform des Bildungssystems zur Förderung der Wissenschaft gegeben habe. Auch wenn diese Reform von einem Großteil der Lehrer unterstützt werde, so sei man doch zu der Erkenntnis gelangt, dass ein wirklich bedeutender Schritt nach vorne nur durch die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene mit der Kommission gelingen könne. Die Diskussion dieses Themas fand daher im Rahmen eines Rundtischgesprächs mit Jan Figel', dem Kommissar für allgemeine und berufliche Bildung, Kultur und Mehrsprachigkeit, statt. Laut Barroso fanden zudem fruchtbare Diskussionen über den Weg nach vorn sowie über den besten Weg, den Europäischen Forschungsrat mit minimaler Regulierung und maximaler Freiheit der Forscher zu etablieren, statt. "Unser Fehler in der Vergangenheit war die Tatsache, dass wir die Kompetenzen vermischt haben", resümierte der italienische Träger des Physik-Nobelpreises, Professor Carlo Rubbia. "Die Wissenschaft sollte man den Wissenschaftlern überlassen, genau wie man die Politik den Politikern überlassen sollte. Wir hoffen, dass die Kommission unsere Empfehlungen angenommen hat", schloss er. Ein Bericht über das Rundtischgespräch wird voraussichtlich demnächst veröffentlicht. Ein zweites Rundtischgespräch und eine Konferenz sind für die zweite Jahreshälfte geplant.