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Supporting Sustainable Energy Production from Biomass from Landscape Conservation and Maintenance Work

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Bioenergie aus einer kaum genutzten Ressource

Holziges und krautartiges Material, das bei lokalen Landschaftspflege- und Landschaftsschutzarbeiten gesammelt wird, hat als nachhaltige Quelle zur Erzeugung erneuerbarer Energie aus Biomasse großes Potenzial.

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Das EU-finanzierte Projekt greenGain hatte das Ziel, die Energieerzeugung aus holziger und krautartiger Biomasse aus gemeinwohlorientierten Landschaftsschutz- und -pflegearbeiten (Grünabfälle) zu stärken. Zur dabei genutzten Biomasse gehört jegliches Material, das hauptsächlich bei Naturschutz und Landschaftsverwaltung entsteht, allerdings keine Energiepflanzen. Diese Biomasse fällt typischerweise bei beauftragten Dienstleistern, kleinen kommunalen Behörden, Landwirten und Waldbesitzern an, wenn sie den Fahrbahnrand, Wasserläufe, Parks, Friedhöfe, Naturreservate oder sogar Privatgärten pflegen. Die Hauptzielgruppen des Projekts waren regionale und kommunale Akteure, die für Pflege- und Schutzarbeiten sowie das Management von Biomassereststoffen verantwortlich sind. Das Projekt konzentrierte sich auf Dienstleister wie Landwirte und Waldbesitzer, ihre Vereinigungen, NRO sowie Stromerzeuger und -verbraucher. Die wichtigsten Herausforderungen in der Arbeit mit Grünabfällen lagen in den weit verstreuten Zulieferern, jahreszeitlichen Schwankungen sowie schlechter Qualität der Ausgangsstoffe, die Vorbehandlungen wie Aussieben oder Trocknen nötig machen. Außerdem sind die gesetzlichen Vorschriften für das Abfallmanagement oft unklar und es mangelt allgemein an Informationen zu Art, Menge und Ort der Biomasse. Eine zu wenig genutzte Rohstoffquelle Die Projektpartner haben Strategien entwickelt, um verlässliche Erkenntnisse zur lokalen Verfügbarkeit dieser Rohstoffe zu gewinnen und sich Expertenwissen zu Themen von Logistik bis zu Lagerung und nachhaltigen Umwandlungsmethoden für die Transformation der Grünabfälle in erneuerbare Energie (Wärme und Strom) zu erarbeiten. „Wir wollen das Bewusstsein für diese immer noch kaum genutzte Ressource für Biomasse erhöhen und die öffentliche Akzeptanz dafür steigern, dass sie gesammelt und zur Erzeugung von Wärme und Strom genutzt wird“, sagt der Ansprechpartner im Projekt, Diego Piedra-Garcia. Außerdem beschäftigten sich die Forscher mit politischen, rechtlichen und umweltbezogenen Aspekten in Modellregionen in der Tschechischen Republik (Gemeinde Kněžice und Mikroregion Vltavotýnsko), Deutschland (Friesland und Kreis Rotenburg), Spanien (Bajo Aragón und Matarraña) und Italien (Region Trasimeno). Trotz der vorgestellten Hürden sind Grünabfälle für Unternehmen ein attraktiver Ausgangsstoff für Biomasse. „Wenn man diese Biomasse aus der normalen Pflege öffentlicher Räume nutzt, kann sie einen Beitrag zur Erzeugung regionaler erneuerbarer Energie leisten“, erklärt Piedra-Garcia. Zudem kann der Verkauf der Biomasse als Rohstoff oder der aus ihr erzeugten Energie auch einen finanziellen Ausgleich für Pflegekosten bieten und regionalen und lokalen Akteuren zugutekommen, die direkt von der Nutzung der Grünabfälle als Biomasse profitieren. Durch einen entsprechend geringeren Einsatz von fossilen Brennstoffen, wird dies ebenso zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen beitragen. Erneuerbare Energie auf lokaler Ebene Angesprochen wurden regionale und lokale Gruppen der Landschaftspflege, da diese auch die gesammelte Biomasse aus Grünabfällen verwalten. Dazu wurden allgemeine Richtlinien sowie ein Handbuch für Lieferketten von Grünabfällen erarbeitet. Der Mehrwert von greenGain wird durch Kommunikation mit der breiteren Öffentlichkeit sowie Industrie, Wissenschaft und Politik garantiert. Darum wird greenGain privaten und öffentlichen Akteuren sowie Interessengruppen dabei helfen, Pilotprojekte im Bereich Energieerzeugung zu entwickeln. Die Ergebnisse werden in einer Datenbank für gute Arbeitspraktiken aufgeführt, die nach Lieferketten kategorisiert ist und Technologien, Nutzungswege und wirtschaftliche Daten auflistet. Das Projekt leistet auch einen Beitrag zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen, indem Biotreibstoffe auf Basis von Grünabfällen genutzt werden und die direkte Energieumwandlung von Biomasse aus Grünabfällen gefördert wird. „Ein Teil der aus Grünabfällen erzeugten Energie wird auf lokaler Ebene genutzt, um kommunale Gebäude zu heizen, sei es direkt oder in Form von Wärme aus den Verarbeitungsanlagen“, so Piedra-Garcia. Schlussendlich trägt die nachhaltige Verwendung erneuerbarer Ressourcen in Form von Grünabfällen zum Schutz der biologischen Vielfalt bei, indem natürliche Teile der Landschaft wie Hecken oder Sumpfgebiete erhalten werden.

Schlüsselbegriffe

greenGain, Biomasse, Schutz, Landschaft, erneuerbare Energie, Biotreibstoff, Bioenergie

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