Veröffentlichung einer "Vision" für die Photovoltaik-Technologie
Der Photovoltaic Technology Research Advisory Council (PV-TRAC) hat seine Vision für die Photovoltaik (PV)-Technologie veröffentlicht. Danach sollen bis 2030 weltweit vier Prozent des Stroms durch PV erzeugt werden. Die PV-Technologie ermöglicht die direkte Umwandlung von Sonnenlicht in Elektrizität. Laut dem PV-TRAC hat die PV einige spezifische Vorteile: Sie ist flexibel, was die Umsetzung betrifft, kann in Objekte oder Gebäude integriert werden und sowohl als mobiles als auch als festes Modul installiert werden. Sie produziert keine Treibhausgasemissionen und sie kann neben anderen Energiequellen genutzt werden. Trotz dieser Vorteile bleibt die PV-Technologie weiterhin relativ ungenutzt, während die Nutzung anderer umweltfreundlicher Energieformen, wie z.B. Biomasse und Windenergie, zunimmt. "Das Haupthindernis für eine Vermarktung heutzutage sind die Kosten der PV", heißt es in dem Bericht. Um dieses Hindernis zu beseitigen, muss die PV-Industrie laut PV-TRAC wettbewerbsfähiger werden, indem sie effizientere Herstellungsverfahren und Umwandlungsgeräte entwickelt. Auch die Entscheidungsträger können durch eine Verbesserung des Regulierungsrahmens, der in der derzeitigen Fassung die Installation möglicherweise behindert, einen Beitrag leisten. Der optimale Weg, alle Herausforderungen für den PV-Sektor anzugehen, sei die Schaffung einer Technologie-Plattform, so der Beratungsausschuss. "Die PV-Technologie-Plattform ist das bevorzugte Instrument zur Mobilisierung und Verfolgung PV-bezogener Initiativen, Programme und Maßnahmen und sie bringt alle wichtigen Interessenvertreter aus Wissenschaft, Industrie und Politik zusammen", heißt es in dem Bericht. Die Technologie-Plattform wäre für die Umsetzung der strategischen Forschungsagenda, die im Bericht beschrieben wird, zuständig. Um die PV-Vision zu erreichen, müsse eine Reihe von Punkten angegangen werden. An erster Stelle stehe die weitere Forschung über Komponenten und Systeme, mit dem Ziel die Kosten zu reduzieren. Darüber hinaus sei die Harmonisierung von Strategien und Zielen in ganz Europa wichtig. Der PV-TRAC empfiehlt, die Strategien und Ziele in drei Gruppen einzuteilen: kurzfristig (bis 2010), mittelfristig (bis 2020) und langfristig (über 2020 hinaus). Weitere Hindernisse für die PV müssen geklärt und angegangen werden, darunter Fragen der Herstellung, die Struktur der Strombranche, Standardisierung, Finanzierung, die Ausbildung der Installateure und die öffentliche Akzeptanz. Die PV-Technologie-Plattform müsste auch den Technologietransfer verbessern - eine Schwäche, die in Europa nicht nur auf den PV-Sektor begrenzt sei. Die Branche müsse auch daran arbeiten, kritische Masse zu bilden, nachhaltige Märkte aufzubauen, alle Interessenvertreter einzubeziehen und einen angemessenen politischen Rahmen zu definieren. In einem Vorwort zu dem Bericht bietet der EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung Janez Potocnik seine Unterstützung für die Schaffung einer Technologie-Plattform an: "[Ich] würde erwarten, dass die Aktivitäten der Plattform die Entwicklung der Photovoltaik-Technologien beschleunigen, was zu größerer Energienachhaltigkeit innerhalb und außerhalb Europas führen würde. Dies ist ein gutes Beispiel dafür, wie durch Investitionen in Wissen unsere Gesellschaft und Wirtschaft langfristig sowohl gedeihen als auch nachhaltig sein können", schreibt er.