CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Article Category

Inhalt archiviert am 2023-03-01

Article available in the following languages:

Rat fordert konzentrierte Humanressourcen-Strategie für Forschung

Aktuelle hochrangige Entwicklungen wie die Veröffentlichung der Programmvorschläge für Forschung und Innovation und die Diskussionen mit Japan über den Standort eines thermonuklearen Reaktors standen zwar auf der Tagesordnung des Rats "Wettbewerbsfähigkeit" am 18. April, jedoc...

Aktuelle hochrangige Entwicklungen wie die Veröffentlichung der Programmvorschläge für Forschung und Innovation und die Diskussionen mit Japan über den Standort eines thermonuklearen Reaktors standen zwar auf der Tagesordnung des Rats "Wettbewerbsfähigkeit" am 18. April, jedoch nicht im Mittelpunkt. Das Hauptdiskussionsthema waren auf Anregung der luxemburgischen Ratspräsidentschaft "Humanressourcen". "Wir haben die Notwendigkeit der Entwicklung konsistenter integrierter Strategien für Humanressourcen betont, die sich auf vier Hauptthemen konzentrieren: Finanzierungsmittel für Ausbildung und die Entwicklung von Forschung als Laufbahn, Verbesserung der Karriereaussichten für Forscher, Förderung der Gleichberechtigung von Männern und Frauen in der Wissenschaft sowie Verbesserung des allgemeinen Umfelds für Forscher in Europa", sagte der luxemburgische Minister für Kultur, Hochschule und Forschung François Biltgen. In diesem Zusammenhang begrüßte der Rat die Empfehlungen der Kommission vom März zur Schaffung einer Europäischen Charta für Forscher und eines Verhaltenskodex für die Einstellung von Forschern und forderte die Mitgliedstaaten auf, die in der Charta und dem Verhaltenskodex verankerten Grundsätze bei der Ausarbeitung ihrer eigenen Programme für Humanressourcen, Mobilität und Finanzierung zu berücksichtigen. Der Rat forderte die Mitgliedstaaten außerdem auf sicherzustellen, dass die Charta und der Verhaltenskodex auf nationaler Ebene gut bekannt sein werden. Der Kommission wurde in Bezug auf diese Empfehlungen ebenfalls ein Ziel gesetzt - nämlich die regelmäßige Mitteilung der Ergebnisse aus der Umsetzung der Charta und des Verhaltenskodex. "Frauen und Wissenschaft" war ebenfalls ein Schwerpunkt vieler Diskussionen auf dem Treffen. "Es ist möglich, wissenschaftliche Spitzenleistungen durch die Förderung der Sensibilisierung für Fragen der Gleichberechtigung von Männern und Frauen und der Gleichbehandlung der beiden Geschlechter zu verbessern. Die Bewertungs- und Auswahlverfahren sollten transparent sein und keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen machen", heißt es in den Schlussfolgerungen des Rates. Nach Erzielung einer Einigung über die Bedeutung der Gleichstellung von Frauen und Männern innerhalb der Forschung forderte der Rat "Wettbewerbsfähigkeit" die Mitgliedstaaten auf, aufgeschlüsselte Statistiken zur Beteiligung von Frauen in der Forschung zu liefern und ehrgeizige Ziele bezüglich der Beteiligung von Frauen in der Wissenschaft zu formulieren, insbesondere in den Bereichen, in denen sie am stärksten unterrepräsentiert sind. Die Ziele sollten insbesondere auf eine Erhöhung der Anzahl der Frauen in Managementpositionen und der in der Industrie tätigen Frauen abzielen. Das letztendliche Ziel sollte in der Erhöhung des Gesamtanteils der von Frauen innerhalb der EU besetzten Stellen in der Wissenschaft auf 25 Prozent bestehen, vereinbarten die Minister. Die Kommission wird aufgefordert, ihre Anstrengungen zur Erhöhung der Anzahl von Frauen, die an Forschungsaktivitäten der EU beteiligt sind - nicht nur als Forscher innerhalb von EU-finanzierten Projekten, sondern auch als Gutachter, Experten und Mitglieder von Beratungsgremien - fortzusetzen. Die Kommission sollte den Ministern zufolge außerdem ihre Aktivität "Frauen und Wissenschaft" durch die Bereitstellung regelmäßiger Fortschrittsberichte verbessern. Die Mobilität wurde auf dem Treffen ebenfalls angesprochen, wobei die Minister alle Parteien aufforderten, an der Beseitigung der Mobilitätsbeschränkungen zu arbeiten. Sowohl das Rahmenprogramm für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation (CIP) als auch das Siebte Rahmenprogramm für Forschung (RP7) wurden vom Rat begrüßt. Die RP7-Diskussionen konzentrierten sich auf die allgemeine Struktur des Programms, gemeinsame Forschung, das Potenzial an Humanressourcen und die Vereinfachung und Rationalisierung der Umsetzung des Programms. Eine politische Debatte wird auf dem nächsten Rat "Wettbewerbsfähigkeit" am 7. Juni folgen und zur Vorbereitung auf dieses Treffen diskutierten die Minister die Vorschläge für einen Europäischen Forschungsrat und die Attraktivität Europas für Forscher. Ein weiterer wichtiger Punkt auf der Tagesordnung des Rates war der internationale thermonukleare Versuchsreaktor ITER, insbesondere der Standort für den Reaktor. Die Minister begrüßten die jüngsten Entwicklungen und insbesondere das Treffen des EU-Kommissars für Wissenschaft und Forschung Janez Potocnik mit dem japanischen Minister für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie Nariaki Nakayama am 12. April. Die Schlussfolgerungen des Rates zu der Angelegenheit wiederholen jedoch nur die Schlussfolgerungen des letzten Treffens im November 2004, als die Minister die Kommission aufforderten, den Kontakt mit den ITER-Partnern zu intensivieren, um "mit einer maximalen Anzahl von Partnern innerhalb des vorgesehenen Zeitrahmens eine Sechs-Partner-Lösung", die dem Rat zufolge dessen bevorzugte Option ist, abzuschließen. Der Rat forderte die Kommission erneut auf, bis Juli 2005 den Abschluss eines Abkommens in dieser Sache anzustreben, sodass die Arbeiten für den Bau des Reaktors bis Ende 2005 beginnen können. Während die EU möchte, dass sich der ITER im französischen Cadarache befinden wird, möchte Japan ebenfalls einen Standort für den Reaktor bereitstellen. Die sechs Parteien, die an dem Projekt beteiligt sind, sind geteilter Meinung darüber, welcher Standort am besten geeignet wäre.

Verwandte Artikel