Neue Marie-Curie-Maßnahme zur Untersuchung von Schlafstörungen
Die Europäische Kommission stellt 4,4 Millionen Euro zur Einrichtung eines neuen, multidisziplinären Marie-Curie-Forschungsausbildungsnetzes zur Verfügung, das die Ursachen und Auswirkungen von Schlafmangel untersuchen und Lösungswege zur Verminderung des Problems finden soll. Gesunder Schlaf ist wesentlich für die menschliche Gesundheit und das Wohlbefinden, doch Schlafstörungen und ein Mangel an angemessenen Ruhezeiten werden mit den sich verändernden Lebensgewohnheiten der Menschen in Europa mehr und mehr zu einem Problem. Da diese Tendenzen besorgniserregende Auswirkungen auf die allgemeine Gesundheit haben und Fragen zur Sicherheit am Arbeitsplatz und im Straßenverkehr aufwerfen, ist es wichtig, dass Wissenschaftler ein besseres Verständnis der biomedizinischen und soziologischen Faktoren, die Schlafmangel verursachen, gewinnen. Das neu eingerichtete Netzwerk wird 24 Doktoranden und Post-Doktoranden mit finanziellen Mitteln für die Schulung in diesem Forschungsbereich in akademischen Einrichtungen außerhalb ihres Herkunftslandes ausstatten. Das Netzwerk besteht aus sechs Einrichtungen: dem Institut für Humanwissenschaft und dem Institut für biomedizinische und Molekularwissenschaft der Universität Surrey (VK), der Universität Helsinki (Finnland), der Freien Universität Brüssel (Belgien), dem Max-Planck-Institut (Deutschland) sowie der Universität Zürich (Schweiz). Die Teams an der Universität Surrey werden zwei verschiedene Gebiete der Schlafforschung untersuchen. Sara Arber wird ein Forschungsteam leiten, das untersucht, wie Paare im Alter zwischen 20 und 70 ihren Schlaf und ihre Schlafvorbereitungen arrangieren, wieso geschiedene und verwitwete Menschen mehr unter Schlafstörungen leiden und wie die Schlafqualität in Zusammenhang mit der Gesundheit, dem psychologischen Wohlbefinden, sozioökonomischen Faktoren und dem Geschlecht, Alter und Familienstand in Zusammenhang steht. Inzwischen werden die Forscher des Teams von Debra Skene analysieren, wie zirkadiane Rhythmen ("Körperuhr") und die Physiologie einer Person durch Kurzwellenbestrahlung beeinflusst werden können und welche Wirkung dieses Licht möglicherweise auch auf die Schlafqualität älterer Menschen mit Schlafstörungen zeigt. Das Team wird ferner untersuchen, wie akuter Schlafmangel sich auf den Metabolismus und den Hormonhaushalt auswirken kann. Professor Arber sagt: "Wir freuen uns sehr, Sozialwissenschaftler und biomedizinische Forscher aus ganz Europa zu begrüßen, die multidisziplinäre Schulungen und Forschungen durchführen, unser hochrangiges Team von Schlafforschern in [...] Surrey zusätzlich stärken und dadurch Europa bei der Lösung von Schlafproblemen helfen." Das Netzwerk ist für vier Jahre, bis März 2009, geplant.