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Inhalt archiviert am 2023-03-01

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Von der Kommission finanziertes Projekt liefert wertvolle Daten über Europas ältere Bürgerinnen und Bürger

Ältere Menschen in Nordeuropa sind gesünder und wohlhabender als die in Südeuropa, aber sie sterben jünger. Das ist nur eines der Ergebnisse der EU-finanzierten Erhebung über Gesundheit, Älterwerden und das Leben im Ruhestand in Europa (Survey of Health, Ageing and Retirement ...

Ältere Menschen in Nordeuropa sind gesünder und wohlhabender als die in Südeuropa, aber sie sterben jünger. Das ist nur eines der Ergebnisse der EU-finanzierten Erhebung über Gesundheit, Älterwerden und das Leben im Ruhestand in Europa (Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe - SHARE). Im Rahmen der Studie wurden Daten über die Lebensqualität von ungefähr 22.000 europäischen Bürgerinnen und Bürgern im Alter von 50 Jahren und mehr gesammelt. Elf Länder, von Skandinavien über Mitteleuropa bis zum Mittelmeerraum, waren beteiligt. Hauptziel der Erhebung war es, Forschern und politischen Entscheidungsträgern verlässliche Daten im Bereich der öffentlichen Gesundheit, Wirtschaft und Sozialwissenschaften an die Hand zu geben. "Europa ist mit großen kulturellen, historischen und politischen Unterschieden gesegnet - und dies auf sehr kleinem Raum", erklärt Projektkoordinator Axel Börsch-Supan von der Universität Mannheim. "SHARE stellt eine zuverlässige Forschungsinfrastruktur dar, die es Wissenschaftlern aus den Bereichen öffentliche Gesundheit, Wirtschaft und den Sozialwissenschaften ermöglicht, moderne quantitative Methoden einzusetzen, um Länder und Regionen innerhalb Europas miteinander zu vergleichen." Professor Börsch-Supan weiter: "Dies wird uns helfen zu verstehen, wie Kultur, Geschichte und Politik - vor allem heute in Zeiten sozialer und wirtschaftlicher Reformen - sich auf das Leben der Europäerinnen und Europäer im Alter ab 50 auswirken." Das Projekt erhielt nicht nur Fördermittel in Höhe von 2,9 Millionen Euro unter dem vorrangigen Themenbereich "Lebensqualität" des Fünften Rahmenprogramms, sondern wurde auch vom US National Institute on Ageing und verschiedenen nationalen Institutionen in Europa kofinanziert. Die Schlussfolgerungen des Projekts - die ersten Ergebnisse der Erhebung wurden in Buchform unter dem Titel "Health, ageing and retirement in Europe" veröffentlicht - stehen allen Forschern kostenlos zur Verfügung. Aus den SHARE-Daten wurde auch ein enger Zusammenhang zwischen Bildung und körperlicher und geistiger Gesundheit deutlich. So ist in allen elf beteiligten Ländern die Wahrscheinlichkeit, dass sich Menschen mit niedrigerem Bildungsabschluss nicht körperlich betätigen, um 70 Prozent höher, und die Wahrscheinlichkeit, fettleibig zu sein, ist um 50 Prozent höher. Zum Thema Beschäftigung fand die Studie heraus, dass Frühverrentung in den Ländern wesentlich weiter verbreitet ist, in denen der Staat sie großzügig gestaltet (typischerweise in den südeuropäischen Ländern, aber auch in Österreich und Frankreich). Dies führt dazu, dass es in diesen Ländern ein erhebliches ungenutztes Arbeitspotenzial gibt, denn viele gesunde Menschen nehmen nicht am Erwerbsleben teil. Die Erhebung hat auch zutage gefördert, dass ein nahes Zusammenleben mit den Kindern - im selben Haushalt oder Haus - nach wie vor ein wichtiger Mechanismus der sozialen Solidarität ist, der erheblich zur Linderung von Armut beiträgt, nicht nur in Südeuropa, sondern auch in Deutschland. Schließlich weisen die Projektpartner darauf hin, dass die geriatrische Betreuung, insbesondere die geriatrische Beurteilung und die Durchführung von Vorsorgeuntersuchungen, noch bedeutendes Verbesserungspotenzial hat. Der EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung, Janez Potocnik, begrüßte die Präsentation der SHARE-Ergebnisse am 28. April in Brüssel und meinte: "SHARE zeigt deutlich, wie die Ergebnisse EU-geförderter Forschungsprojekte zu fundierten politischen Entscheidungen beitragen können. Die sozialen Sicherungssysteme und die Regierungen müssen wissen, wie ihre Bevölkerung sich entwickelt, um die Sozial- und Wirtschaftspolitik entsprechend anzupassen." "Dadurch, dass die demographischen Daten der Erhebung für andere Forscher frei zugänglich sein werden, leistet die SHARE-Studie einen wertvollen Beitrag zum Europäischen Forschungsraum", schloss Potocnik.

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