Skip to main content
Weiter zur Homepage der Europäischen Kommission (öffnet in neuem Fenster)
Deutsch Deutsch
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Article Category

Inhalt archiviert am 2023-03-01

Article available in the following languages:

Kommissarin hebt "graduelle Reaktion" auf illegales Filesharing hervor

Die EU-Kommissarin für die Informationsgesellschaft und Medien Viviane Reding beschrieb die "graduelle Reaktion" auf das illegale Filesharing und das Download von Dateien, die von einigen Mitgliedstaaten befürwortet wird, als "einen wichtigen Schritt nach vorn". Die Kommissa...

Die EU-Kommissarin für die Informationsgesellschaft und Medien Viviane Reding beschrieb die "graduelle Reaktion" auf das illegale Filesharing und das Download von Dateien, die von einigen Mitgliedstaaten befürwortet wird, als "einen wichtigen Schritt nach vorn". Die Kommissarin sprach bei einem informellen Treffen der Minister für audiovisuelle Politik am 16. Mai in Cannes. Dabei legte sie einen besonderen Schwerpunkt auf die Auswirkungen der Informationsgesellschaft auf die europäische Filmindustrie. Reding erklärte, die Möglichkeiten, online Zugang zu Filmen zu haben, würden dramatisch zunehmen und Europa müsse die Chance nutzen, neue Märkte zu erobern und der allgemeinen Öffentlichkeit mehr Auswahl zu bieten. Sie betonte jedoch: "Geistige Eigentumsrechte sind der wirtschaftliche Kern des kreativen Handels der audiovisuellen Industrie [und spielen] eine wichtige Rolle dabei, Investitionen, Wachstum, die Schaffung von Arbeitsplätzen und kulturelle Vielfalt in der Europäischen Union zu fördern." Das Online-Angebot von Filmen bietet sowohl der Filmindustrie Chancen, was den Zugang zu neuen internationalen und Nischenmärkten betrifft, als auch den Internet-Dienstanbietern, da qualitativ hochwertige Inhalte zu mehr Breitband-Anschlüssen führen werden. Reding warnte jedoch, dass erfolgreiche Geschäftsmodelle nicht auf ein "Free Rider"-System von illegalen Downloads und Filesharing aufgebaut werden können. "Die Inhaber der Rechte müssen einen angemessenen Anteil der Einnahmen erhalten", argumentierte die Kommissarin. "Da qualitativ hochwertige Inhalte nicht ohne eine solche Bezahlung auskommen, ist ein Geschäftsmodell, das auf ein Free Rider-System aufgebaut ist, ein Kartenhaus. Darüber hinaus nutzen illegale Up- und Downloads einen großen Teil der Bandbreite, was das 'Rückgrat' des Internet sehr belastet." Im Kampf gegen diese Art von Piraterie begrüßte die Kommissarin die so genannte graduelle Reaktion, die von bestimmten Mitgliedstaaten eingeführt wird, und rief zu einem Austausch beispielhafter Verfahren beim Kampf gegen Piraterie auf. Die graduelle Reaktion kann folgende Schritte umfassen: (1) Internet Service Provider (ISP) schicken eine E-mail an ihre Kunden und fordern sie auf, den illegalen Austausch von Dateien zu beenden; (2) ISP senden ein Einschreiben an ihre Kunden und fordern sie zur Beendigung auf; (3) ISP schränken die zur Verfügung stehende Bandbreite für ihre Kunden ein; (4) ISP setzen den Vertrag mit dem Kunden aus oder beenden ihn. Reding rief auch zu Aufklärungsprogrammen auf, in denen der Wert und die Bedeutung geistiger Eigentumsrechte für die Verfügbarkeit von Inhalten erläutert werden. "Zu erklären, warum etwas falsch ist, ist oft effektiver als den Leuten zu sagen, dass sie etwas nicht tun sollen. Insbesondere sollte die Tatsache hervorgehoben werden, dass in Peer-to-Peer-Netzwerken nicht nur Raubkopien zum Download zur Verfügung stehen, sondern diese auch den Upload umfassen", sagte sie. Abschließend betonte Reding: "Es ist dringend notwendig, dass ein sinnvoller Dialog zwischen der Filmindustrie und den Service Providern geführt wird, um zu gewährleisten, dass die Online-Verbreitung legal stattfindet. Wenn der Markt mit nicht genehmigtem Filesharing von Filmen überflutet wird, wie das bei Musik beobachtet werden kann, kann dies zu einem katastrophalen Verlust von Einnahmen führen." Schließlich versprach Reding, dass die Kommission die Möglichkeiten prüfen werde, Fördermechanismen für die Online-Verbreitung zu entwickeln, beispielsweise durch das Programm MEDIA 2007, sowie die Digitalisierung neuer audiovisueller Werke für die Online-Verbreitung zu fördern.

Mein Booklet 0 0