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Inhalt archiviert am 2023-03-01

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Laut eines Berichts werden in der Zukunft sozioökonomische Bedingungen die Nutzung neuer Mobilfunk-Entwicklungen bestimmen

Ein neuer Bericht des Instituts für technologische Zukunftsforschung (IPTS), der von der GD Informationsgesellschaft der Kommission in Auftrag gegeben wurde, prognostiziert, dass in Zukunft sozioökonomische Bedingungen der entscheidende Faktor bei der Annahme von Mobilfunk-Tec...

Ein neuer Bericht des Instituts für technologische Zukunftsforschung (IPTS), der von der GD Informationsgesellschaft der Kommission in Auftrag gegeben wurde, prognostiziert, dass in Zukunft sozioökonomische Bedingungen der entscheidende Faktor bei der Annahme von Mobilfunk-Technologien sein werden. Die Untersuchung wurde im Vorfeld der Weltfunkkonferenz der Internationalen Fernmeldeunion (International Telecommunications Union - ITU) im Jahr 2007 durchgeführt. Die Konferenz widmet sich auch der Frage, welche Anforderungen drahtlose Dienste zukünftig an das Funkspektrum stellen werden. Ziel der Untersuchung war es herauszufinden, wie die Bürger solche Mobilfunk-Dienstleistungen nutzen werden und mit welchem Funkverkehr-Volumen bis zu den Jahren 2010, 2015 und 2020 zu rechnen ist. Die Ergebnisse basieren auf einer Workshop-Reihe, dem Austausch mit EU-geförderten Forschungsprojekten und einem webgestützten Fragebogen. Es wurden drei potenzielle ökonomische Szenarien für diesen Zeitraum entwickelt und deren Auswirkungen auf die Bedürfnisse und die Motivation der Nutzer bewertet: "Reibungslose Entwicklung", d. h. alle 25 EU-Mitgliedstaaten sind von Wachstum und Entwicklung geprägt; "wirtschaftliche Stagnation", d. h. die EU-Wirtschaft erlebt eine Rezession und das Wirtschaftswachstum fällt hinter das Asiens zurück; "ständige Veränderung", d. h. die Wirtschaft entwickelt sich bei einem stetigen Auf und Ab im Großen und Ganzen positiv. Für jedes Szenario wurden die Nutzer in Privatkunden und in Firmenkunden unterteilt, wobei die erste Gruppe wiederum nach Alter und Einkommen aufgesplittet wurde, die zweite nach Branche und Firmengröße. Für alle Kategorien wurde von der Annahme ausgegangen, dass im Jahr 2020 die Nutzer vertrauter mit modernen Funkdienstleistungen sind, da sie mit dieser Technologie aufgewachsen sind. "Logischerweise sind in allen Szenarien die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung und die finanziellen Umstände der wichtigste Motor für das Wachstum der Nutzung der Funktechnologie", so der Bericht. Im "reibungslosen" Szenario entstand eine Nachfrage nach fortgeschrittenen Serviceleistungen wie Unterstützung bei Bildung und Ausbildung, während im Stagnationsszenario preisgünstige Leistungen bei einfacherem Lebensstil vorherrschten. Im Szenario "ständige Veränderung" wurde deutlich, dass mobile Kommunikation für Arbeitsmigranten eine wichtige Rolle spielt, da sie ihnen sowohl den Kontakt zu ihren Familien in ihren Heimatländern als auch die Organisation ihres Alltags in den Gastländern ermöglicht. Auch wenn die Untersuchung keine dominierende kabellose Anwendung ermittelte, so waren doch in allen drei Szenarien einfache sprachgestützte Anwendungen wichtig, insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Stagnation. Was das Gesamtvolumen des Funkverkehrs betrifft, so zeigten die Schätzungen, dass sich zwischen 2010 und 2015 die jeweiligen Volumen der drei Szenarien nur wenig unterscheiden. Erst nach 2015 kristallisieren sich erhebliche Unterschiede heraus. Der Rückgang der Nutzung könnte sich im Falle einer wirtschaftlichen Rezession stärker als erwartet herausstellen, heißt es in dem Bericht. "Die Szenarien deuten darauf hin, dass in einer stagnierenden Wirtschaft die Industrie protektionistische Maßnahmen von der Regierung erwartet und länger an bestehenden Diensten festhält, weil entweder der Wille oder die Mittel fehlen, um neue und scheinbar risikoreichere Angebote zu entwickeln", so der Bericht weiter. Die Autoren mahnen zum Schluss, ihre Ergebnisse mit Vorsicht zu behandeln, da sie auf vielen Annahmen und Schätzungen beruhen: "Darüber hinaus sollte man unbedingt der Versuchung widerstehen, diese Berechnungen als Voraussagen der Zukunft zu betrachten."