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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Effect of a program of short bouts of exercise on bone health in adolescents involved in different sports

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Springen nutzt der Knochengesundheit

Bei älteren Menschen ist Osteoporose mit hoher Morbidität, Mortalität und volkswirtschaftlichen Kosten verbunden. Damit Prävention Erfolg hat, muss mehr über die richtigen Formen von Sport und Bewegung in Erfahrung gebracht werden.

Unsere Knochen sind dynamisch. Ihre Gewebe sind im Lauf unseres Lebens ständigen Veränderungen unterworfen, die als Remodellierung bezeichnet werden. Osteoporose ist eine weit verbreitete Krankheit, an der in Europa schätzungsweise 22 Millionen Frauen und 5,5 Millionen Männer zwischen 50 und 84 Jahren leiden. Ihre Kennzeichen sind abnehmende Knochenmasse und verschlechterte Knochenstruktur, was das Risiko von Knochenbrüchen erhöht. Man hat berechnet, dass bis 2050 die Häufigkeit von Hüftfrakturen weltweit bei Männern um 310 % und bei Frauen um 240 % steigen dürfte. Gegenwärtig sind gesundheitliche Maßnahmen auf Prävention ausgerichtet, wobei für den Erhalt und die Stärkung der Knochendichte die Bewegung eine Schlüsselrolle spielt. Anhand von Untersuchungen der Auswirkungen von Schwimmen, Radfahren und Fußball auf Jugendliche hat das von der EU finanzierte PRO-BONE-Projekt nachgewiesen, dass einige Trainingsprogramme vorteilhafter als andere sind. Das Team entdeckte, dass Sportarten mit geringer körperlicher Belastung durch kurze Runden Gewichtsübungen ergänzt werden sollten, um bei Jugendlichen die Knochengesundheit zu stärken. Stetige Prävention ist besser als Behandlung Osteoporose beinhaltet eine starke genetische Komponente, wobei epidemiologische Studien zeigen, dass vererbbare Faktoren 60 bis 80 % der Variabilität der Knochenmineraldichte bestimmen. Umweltfaktoren in nicht veränderbarer (z. B. Hormone) sowie modifizierbarer Form (z. B. Kalzium und Vitamin D) sind für die restliche Variation der Knochenmasse verantwortlich. Einer der veränderbaren Schlüsselfaktoren ist die sportliche Betätigung. Daraus schlussfolgerten die PRO-BONE-Forscher, dass die Untersuchung des Einflusses von Fußball, Radfahren und Schwimmen als einige der beliebtesten Sportarten von Jugendlichen weltweit auf die Knochenentwicklung wissenschaftlich aufschlussreich sein müsste. Dr. Luis Gracia-Marco erläutert: „Nicht alle Sportarten haben einen positiven Einfluss auf die Knochenmasse, da die Knochenentwicklung von der mechanischen Belastung des Skeletts und den auf es ausgeübten Kräften abhängt. Diese Kräfte lösen Knochenmodellierung und -remodellierung aus.“ Für die Studie rekrutierte PRO-BONE zu Beginn 121 männliche Jugendliche im Alter von 12 bis 14 Jahren, davon 37 Fußballer, 29 Radfahrer und 41 Schwimmer, mit einer aus 14 Personen bestehenden Kontrollgruppe. Die Forscher verfolgten diese Teilnehmer über ein Jahr lang bei der Ausführung ihres speziellen Sporttrainings. Für die neunmonatige Interventionsstudie wurden Fußballer, Radfahrer und Schwimmer nach dem Zufallsprinzip einer der zwei Untergruppen – Kontrollgruppe oder Interventionsgruppe – zugeordnet. Die Intervention erfolgte in Form eines progressiven pliometrischen Sprungtrainings, bei dem die Übenden für etwa 10 Minuten täglich, drei- bis viermal pro Woche, maximale Sprungkraft ausüben. Anschließend wurden die Teilnehmer auf Knochenmasse, -geometrie, -textur sowie etliche biochemische Marker untersucht. Ein Vergleich der Athleten ergab, dass die jungen Fußballspieler eine bessere ossale Beschaffenheit (Knochenqualität) als die Schwimmer und Radfahrer aufwiesen. Man fand außerdem heraus, dass bei Schwimmern und Radfahrern das Sprungtraining die Knochenmenge und -geometrie am Oberschenkelhals sowie die Lendenwirbelsäulentextur (Regionen mit klinischer Relevanz für die Osteoporosediagnose) deutlich verbessern sowie den Knochenumsatz, jenen Prozess, in dem neues Knochengewebe gebildet wird, aufrechterhalten kann. Kombinierte Strategie in Arbeit Sportarten mit geringer Belastung wie beispielsweise Radfahren und Schwimmen haben bekanntlich viele gesundheitliche Vorteile, etwa für das Herz-Kreislauf-System. Die Erkenntnisse von PRO-BONE, dass sie jedoch nicht die Knochenmasse verbessern, bedeuten nun, dass Sportvereine und Sporttreibende ihre Übungen mit Gewichtsübungen und sprungkräftigen Sportarten wie Fußball, Tennis, Badminton oder Basketball kombinieren können. Dr. Gracia-Marco fasst zusammen: „Diese Erkenntnisse zeigen, wie wichtig es ist, Gewichtsübungen zur Verbesserung der Knochengesundheit als Teil von Trainingsroutinen bei Sportarten einzubinden, die durch geringe körperliche Belastung gekennzeichnet sind oder ganz ohne Sprungkraft auskommen.“ Um in der Arbeit weiter voranzukommen, wollen die Forscher die Teilnehmer über einen längeren Zeitraum begleiten, um die Auswirkungen des Sprungprogramms besser noch beurteilen zu können. Außerdem hoffen sie messen zu können, wie sich die am häufigsten praktizierten Sportarten wie Schwimmen und Radfahren auf das Erreichen des Maximums an Knochenmasse auswirken.

Schlüsselbegriffe

PRO-BONE, Osteoporose, Knochen, Sport, Bewegung, Springen, Fußball, Radfahren, Schwimmen, ossal, Knochen-, Stoßwirkung, pliometrisch

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