Beteiligung von KMU an EU-Forschung durch ETI-Maßnahmen weiterhin gefördert
In Anbetracht des Umfangs und der Komplexität der Forschungsprogramme auf EU-Ebene ist es immer eine Herausforderung gewesen, eine angemessene Beteiligung von europäischen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zu gewährleisten. ETI-Maßnahmen (ETI - Wirtschafts- und Technologieintelligenz) wurden unter dem Fünften Rahmenprogramm (RP5) gestartet, um den europäischen KMU eine strategische Forschungsunterstützung zu bieten und ihre Beteiligung an den EU-Forschungsaktivitäten zu fördern. Unter dem RP6 wurde das Instrument erweitert und am 3. Juni trafen sich die Koordinatoren der ETI-Maßnahmen im RP6 in Brüssel, um eine Bilanz der bisherigen Leistungen zu ziehen und sich über beispielhafte Verfahren auszutauschen. Bezüglich des Gesamtziels, eine 15-prozentige Beteiligung von KMU an den vorrangigen Themenbereichen des Rahmenprogramms zu erreichen, gab Barend Verachtert von der GD Forschung der Europäischen Kommission bekannt, das die derzeitige Beteiligung bei etwa 13 Prozent liege. "Seit der Berechnung dieser Zahl wurden jedoch zahlreiche Initiativen eingeleitet, um die Beteiligung weiter zu steigern", sagte er. Solche Initiativen umfassen die Ergänzung der vorrangigen Themenbereiche um Themen, die insbesondere KMU ansprechen, sowie die Veröffentlichung spezieller KMU-Aufrufe mit eigenen Haushaltsmitteln. Verachtert teilte überdies mit, dass nach dem ersten ETI-Aufruf nun ETI-Initiativen in jedem Themenbereich des RP6 liefen. Darüber hinaus verhandele die Kommission nach dem zweiten ETI-Aufruf derzeit über weitere 22 potenzielle Maßnahmen, die spezifischer darauf ausgerichtet sind, KMU auf die Beteiligung am nächsten Rahmenprogramm, RP7, vorzubereiten. Henriette van Eijl, ebenfalls in Vertretung der GD Forschung auf der Veranstaltung, hob hervor, welchen wertvollen Beitrag die ETI-Maßnahmen dazu geleistet haben, der Kommission Informationen über die Bedürfnisse und Interessen der KMU für die Vorbereitung der nächsten Aufruftexte, insbesondere für spezielle KMU-Aufrufe, zu liefern. "Die ETI-Maßnahmen sind außerdem ein nützlicher Weg der Informationsverbreitung über Aufrufe und andere Kommissionsinitiativen in einer Sprache, die die KMU verstehen", fügte van Eijl hinzu. "Dadurch ist das RP6 sehr vielen unterschiedlichen potenziellen Teilnehmern bekannt geworden. Die Kommission hatte so Multiplikatoren auf einer ganzen Reihe von Veranstaltungen, für deren Besuch wir einfach nicht genügend Ressourcen haben." Eine Präsentation von Carlos Peña vom ETI-Projekt SYNERGY lieferte ein Beispiel für die Art von praktischer Unterstützung für KMU, die solche Initiativen bieten können. Sein Konsortium hat das Konzept der "Wissenspillen" entwickelt - "gestückelte" Informationen, die für KMU im Bereich der verteilten Energieversorgung relevant sind und die sie für strategische Entscheidungen nutzen können. "KMU möchten nicht zu viele Informationen erhalten, besonders dann nicht, wenn sie irrelevant oder einseitig sind. Daher mussten wir überlegen, wie wir mit dem 'Wissenspillen'-Konzept einen Mehrwert schaffen können", so Peña. Das SYNERGY-Konsortium wählt deshalb nur die besten verfügbaren Forschungsergebnisse im Bereich der verteilten Energieversorgung aus und liefert eine Zusammenfassung dieser Forschung zusammen mit einer Analyse über die Ausgereiftheit und die potenziellen Wettbewerbsauswirkungen sowie eine kommerzielle und technologische Risikobewertung und Links zu relevanten Dokumenten und anderen Informationsquellen. Diese "Wissenspillen" werden dann an die KMU versandt, für die sie am relevantesten sind. Dabei stützt sich das Konsortium auf sein Wissen über den Kundenstamm. In Anbetracht des Erfolgs der ETI-Maßnahmen unter dem laufenden Rahmenprogramm hofft die Kommission, dass die derzeit verhandelten Initiativen eine gleichermaßen positive Auswirkung auf die Beteiligung von KMU am RP7 haben und somit dazu beitragen, die künftige Wettbewerbsfähigkeit der kleinsten und dynamischsten Unternehmen Europas zu sichern.