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Den Teufelskreis des Schmerzes durchbrechen: Entspannung, Schlaf und Erholung

Extrem starke Schmerzen sind sehr zermürbend und werden oft von Müdigkeit, Schlafstörungen, vermindertem Appetit und Stimmungsschwankungen begleitet. Eine neuartige Technik der Modulation der Nervenaktivität spricht den Schmerz an und willkommener Schlaf stellt sich ein.

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Nach einem Verkehrsunfall war Richard Hanbury, Gründer und CEO von Sana Health UK Ltd, querschnittsgelähmt und er litt unter unterträglichen Schmerzen. Die Ärzte gaben ihm aufgrund der starken Schmerzen durch chronische Nervenschäden nur noch fünf Jahre zu leben. In Zusammenarbeit mit Experten für Schmerzen, Schlaf und Flow-Zustände begann Hanbury mit der Erforschung der Flow-Zustands-Technologie und der Entwicklung einer intelligenten Augenmaske zur Linderung des Schmerzes und Verbesserung der Heilung. Heute, etwa 17 Jahre später, benutzt er einen Rollstuhl und setzt mit Hilfe von EU-Mitteln im Rahmen des Projekts Sana seine Arbeit fort. Ein Gerät und eine Vielzahl von Anwendungen „Sana ist ein Neuromodulationsgerät, bei dem audiovisuelle Stimulation und eine individuell anpassbare Rückkopplungsschleife der Herzfrequenzvariabilität (heart rate variability, HRV) zum Einsatz kommen“, erklärt Hanbury. Die Maske löst einen Anstieg der Neuroplastizität aus, was sich für Anwendungen in Bereichen der psychischen Gesundheit mit veränderten Schlaf- und Entspannungszuständen einschließlich Schlafstörungen, Schmerzmanagement, posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS), Schädel-Hirn-Trauma und Schlaganfall anbietet. Bei dem Gerät wendet man ein komplexes und geschütztes Licht- und Tonmuster mit einem geschlossenen Biofeedback-Kreislaufsystem an, das die Aktivität in den beiden Gehirnhälften ausgleicht und einen Flow-Zustand auslöst. Mit zunehmender Entspannung werden im Flow-Zustand die Schmerzen reduziert und es kann dann in durchschnittlich zehn Minuten der Schlaf eingeleitet werden. Wenig invasives Schmerzmittel - überall und jederzeit einsetzbar Die Vorteile der Sana-Augenmaske bestehen darin, dass sie schnell wirkt, personalisiert und bequem ist und keine Nebenwirkungen aufweist. Langfristig positive Ergebnisse sind ihre kumulative Wirkung, die der Normalisierung der Nervenbahnen dient, und dass keine ärztliche Verschreibung erforderlich ist. Alternativen, die diesen Zustand auslösen, sind Opioide. Probleme bei der Einnahme dieser Medikamente sind die Suchtgefahr, Nebenwirkungen wie extreme Darmverstopfung und das Risiko einer Überdosierung. Implantierbare Geräte zur Schmerzlinderung sind nahezu unerschwinglich und zuweilen unwirksam. Überzeugende Ergebnisse aus Studien Das Sana-Projekt hat gerade eine Studie an der Stanford School of Medicine zum Abschluss gebracht. Bei 75 Probanden wurden subjektive Veränderungen bei Entspannung und Schmerz sowie objektive Veränderungen der Herzfrequenz gemessen. Insgesamt hatten die Teilnehmer eine doppelt so tiefe Entspannung, dreifach reduzierte Schmerzwerte und um das Fünffache verbesserte Erholung und Schlafqualität. Dabei handelte es sich um einen kontrollierten Test zur Betrachtung subjektiver Werte der Entspannung und Schmerzlinderung sowie objektive Messungen der HRV-Veränderungen (HFn), wobei das Spektrum der Leistungsdichte gemessen wurde. Hanbury erläutert dazu: „Wir haben die HRV (HFn) zu unserer Hauptmetrik gewählt, weil die Herzfrequenzvariabilität mit Schlaflatenz und Schlafqualität korreliert ist. Im Grunde gilt, je entspannter Sie sind, desto höher ist Ihre HRV (HFn), um so schneller schlafen Sie ein und desto besser ist die Qualität Ihres Schlafes.“ Im November wird im Mount Sinai Hospital eine Studie an 120 Probanden (60 mit dem richtigen Gerät und 60 mit einem Scheingerät) mit Diabetes, Schlaganfall oder traumatischen Hirnverletzungen durchgeführt, die zur FDA-Zulassungsstudie für Sana werden soll. Mit finanzieller Unterstützung für Sana in den Startlöchern Sana bereitet sich auf eine Markteinführung im Freiverkehr vor, nachdem die Zulassung durch die Arzneimittelzulassungsbehörde (Food and Drug Administration, FDA) erfolgt ist. Man hat in dieser Runde über 3 Mio. USD gesammelt. Die Gelder kommen zuallererst von Founders Fund. Zusagen von HealthTech Capital und drei Business Angels liegen vor. Zu den Einrichtungen, die auf die Zusammenarbeit in Sachen Schlaf, Schmerz und PTBS warten, zählen 20 Sportmannschaften, acht Krankenhäuser und sechs militärische Gruppen. Das Gerät in Form einer Maske wurde mehrfach ausgezeichnet: mit dem Under Armour Innovation Sports Tank Award, dem Bayer Global Challenge Winner für Zusammenarbeit und als Gewinner des Mount Sinai und des Rehab Medicine Challenge des MIT (Massachusetts Institute of Technology). Das Team ist davon überzeugt, dass Sana ein leistungsstarkes Werkzeug zur Behandlung chronischer Schmerzen ist. Den Marktzugang bilden die FDA-Zulassungsstudie mit Mount Sinai und dem MIT, und im Folgenden Verkäufe an Schmerzkliniken und Krankenhäuser. „Schlaf- und Schmerzmanagement stellen eine Herausforderung dar, die derzeit kein anderer zu lösen versucht. Die Opioidkrise verdeutlicht derzeit, dass in diesem Bereich nichtmedikamentöse Therapiemöglichkeiten benötigt werden“, merkt Hanbury abschließend an.

Schlüsselbegriffe

Sana, Schmerz, Schlaf, Entspannung, Nerv, Maske, HRV

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