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Inhalt archiviert am 2023-03-01

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RP6-Projekt zielt auf Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der EU bei der Entwicklung von Softwaresystemen ab

In einem Interview mit CORDIS-Nachrichten erklärte Serge Salicki von Thales Research and Technology, warum die Europäische Kommission elf Millionen Euro für ein Projekt des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) zur Produktivität der Entwicklung von Softwaresystemen und zu Engineering...

In einem Interview mit CORDIS-Nachrichten erklärte Serge Salicki von Thales Research and Technology, warum die Europäische Kommission elf Millionen Euro für ein Projekt des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) zur Produktivität der Entwicklung von Softwaresystemen und zu Engineering-Verfahren und -Tools für Softwaresysteme der nächsten Generation bereitstellt. System- und Software-Engineering sei wichtig für die europäische Wirtschaft, da die Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit praktisch aller Wirtschaftssektoren von qualitativ hochwertigen Softwaresystemen abhängig seien, sagte Salicki gegenüber CORDIS-Nachrichten. Er erklärte, Europa sei mit der doppelten Erwartung der Endnutzer konfrontiert, bessere, komplexere und zuverlässigere Softwaresysteme in immer kürzerer Zeit zu reduzierten Kosten zu entwickeln. "Europa muss auf diese höheren Erwartungen reagieren, um seine Führungsposition bei der Entwicklung komplexer missionskritischer Softwaresysteme aufrechtzuerhalten", sagte Salicki. Das von dem französischen Unternehmen Thales Research & Technology koordinierte Projekt MODELWARE (Modelling Solution for Software Systems - Modellierungslösung für Softwaresysteme) bringt 19 Partner aus Europa und Israel zusammen. Seine drei Hauptziele sind die Entwicklung einer Lösung zur Reduzierung der Kosten von Softwaresystemen und die gleichzeitige Erhöhung ihrer Produktivität um 25 Prozent, die Kommerzialisierung der Lösung und die Sicherstellung der Annahme dieser Lösung durch die Industrie. "Wir Partner haben beschlossen, dass es Zeit ist, eine neue Lösung für die Senkung der Kosten von Produkten zu finden, insbesondere im Hinblick auf die Konkurrenz aus den USA und Japan", sagte Salicki. "Um eine globale Lösung zum Bau eines Systems von Systemen zu finden, mussten wir zusammenarbeiten, da momentan nichts Derartiges existiert." "Wir werden Tooling, Verfahren und Standards bereitstellen und diese durch von den großen Partnern bereitgestellte Industriefälle validieren", fügte Salicki hinzu. "Beispielsweise wird Thales darauf abzielen, ein neues Flugsicherungszentrum oder ein Warnsystem für Seebeben zu bauen, während France Telecom die Entwicklung eines neuen Voice-Kommunikationssystems prüfen wird." Das im August 2004 eingeleitete Zweijahresprojekt hat jetzt sein erstes gemeinsames Projekt "Eclipse Model Driven Development integration (MDDi)" ins Leben gerufen, um einen Standard für Softwareentwicklung auszuarbeiten. Salicki sagte gegenüber CORDIS-Nachrichten, dies sei ein ehrgeiziges Projekt, aber es laufe alles nach Plan und die Partner würden keine Probleme oder Schwierigkeiten für die Zukunft prognostizieren. "Innerhalb von zwei oder drei Jahren sollten wir in der Lage sein, ein Open Source Modellierungstool bereitzustellen, um eine integrierte Tool-Kette zu liefern, die Systemingenieure beim Bau neuer Software unterstützen soll", sagte Salicki. Da sich die Softwareentwicklung von ihrer Code- und Dokumentenausrichtung zu einer Modellausrichtung hinbewegt, müssen Ingenieure in diesem Verfahren unterrichtet werden. Aus diesem Grund umfasst das MODELWARE-Konsortium auch Hochschulen. "Modellisierung ist nicht bloß ein Problem des Tooling, sondern auch ein Problem der Bildung. Europa braucht gutes Lehrpersonal und muss Kurse auf Hochschulebene anbieten. Daher arbeiten wir mit europäischen Hochschulen zusammen, um neue Kurse im Bereich Modellisierung anzubieten", sagte Salicki abschließend.