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The innovation journey of tourism entrepreneurs: evidence from the UK and Spain and policy implications

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Die Reise der Tourismusunternehmer durch den Innovationsprozess

Unternehmer sehen sich während des Innovationsprozesses zahlreichen Risiken und Unsicherheiten gegenüber. Eine Studie in zwei Ländern hat Einsichten in die Innovationsreisen von Tourismusunternehmern geliefert.

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Unternehmer sehen sich unter anderem mit betrieblichen, finanziellen, persönlichen und marktbezogenen Risiken konfrontiert. Ihr Erfolg beziehungsweise Misserfolg hängt vor allem von ihrem Umgang mit diesen Risiken ab. Allerdings spielen auch externe Faktoren des Produkt- oder Finanzmarktes eine Rolle, und genau dort können Entscheidungsträger für Veränderungen sorgen. Das Projekt INNOVATE untersuchte die verschiedenen Phasen, die Tourismusunternehmer in ihren Innovationsprozessen durchlaufen. Die Feststellungen und Ergebnisse der Forscher sind für Fachleute und politische Entscheidungsträger, die sich mit der Entwicklung von Innovationen befassen, von besonderer Tragweite, um die Ursachen für Misserfolge zu verstehen und diese zu verhindern. Innovationsrisiken und Gegenmaßnahmen der Politik Im Rahmen des ersten Hauptanliegens der Initiative analysierte das Forscherteam wesentliche Aspekte des Innovationsprozesses in Spanien und im Vereinigten Königreich. Dazu gehörten Faktoren wie Risiken, Netzwerke und Vermittler. Darüber hinaus nahmen sie auch die Innovationsprozesse von 57 Unternehmern in den beiden Ländern unter die Lupe. „Eine Längsschnittfallstudie zur Unternehmensleistung mit einer zusätzlichen Stichprobe von 16 Innovatoren erweiteterte zudem das Wissen über die Dynamiken, die dem Aufkommen und der anschließenden Verbreitung von Innovationen zugrunde liegen“, so die bei INNOVATE mitwirkende Marie-Skłodowska-Curie (MSC)-Stipendiatin Dr. Isabel Rodriguez. In diesem Zusammenhang wurden gescheiterte Innovationen und die Ursachen für deren Misserfolg untersucht. Die Ergebnisse der Fallstudie wurden mit politischen Entscheidungsträgern in Spanien besprochen – ein wichtiger Schritt, da „Regierungen das Ausmaß oder die Einschränkung von Risiken beeinflussen können“, gibt sie an. Diese Bemühungen führten zu einer gemeinsam entwickelten Online-Umfrage, die Diskussionen über mögliche politische Maßnahmen und Fragen anregte und an der 269 Tourismusinnovatoren aus Spanien und dem Vereinigten Königreich teilnahmen. Die entsprechenden Datenanalysen wurden in einem Bericht mit Empfehlungen an die Politik zusammengetragen, der die Themenbereiche behandelt, die von den Teilnehmern hervorgehoben wurden. Die zentralen Empfehlungen an die Politik sind unter neun Überschriften zusammengefasst, die sich auf Leitlinien der Regierung zur Minimierung der Risiken von Innovationen im Tourismus beziehen. Die Einbindung aller Interessengruppen im Innovationsprozess INNOVATE verbreitete proaktiv Informationen über die Aktivitäten und Ergebnisse des Projekts auf internationalen Konferenzen, Seminaren, Vorträgen und Forschungstreffen. Die MSC-Stipendiatin organisierte gemeinsam mit Akademikern, darunter der Projektkoordinator von INNOVATE Professor Allan Williams, und einem Unternehmer zwei Workshops. Einer davon war ein Workshop für Mitarbeiter zur Forscherausbildung. Das Projekt nutzte die sozialen Medien, um über Forschungsergebnisse zu informieren, einschließlich eines YouTube-Kanals mit Video-Fallstudien, die die Lehren aus Misserfolgen und Ratschläge für zukünftige Unternehmer vermittelten. Über diesen wurde auch ein Webinar ausgerichtet. Die Partner veröffentlichten außerdem mehrere Artikel in Fachzeitschriften und erstellten sowohl Pressemitteilungen als auch ein einweisendes Strategiepapier. Insgesamt „erweiterte INNOVATE das Wissen darüber, wie Unternehmer Innovationsrisiken einschätzen, wie sie mit ihnen umgehen und wie sie auf die Reduzierung oder Abschwächung dieser Risiken reagieren“, so Dr. Rodriguez. Das Projekt ist „die erste bedeutende theoretische und empirische Studie in der Tourismusforschung über die Fundamente des Innovationsprozesses und dessen Risiken“, fügt sie hinzu. Die partizipative Methodik des Projekts zur Erarbeitung von Empfehlungen an die Politik sorgte für ausführlichere Dialoge und mehr Austausch zwischen Unternehmern und politischen Entscheidungsträgern im Bereich Tourismusinnovation. „Die Analyse der Innovationspfade von insgesamt 73 Unternehmern (darunter erfolgreiche und nicht erfolgreiche) während dieses zweijährigen Projektes zeigte wesentlich Faktoren des Erfolgs beziehungsweise Misserfolgs auf“, gab die Stipendiatin an. Verbesserte Förderung von Innovationen im Tourismus Die Forschungsergebnisse von INNOVATE können sich für bereits aktive sowie zukünftige Unternehmer als nützlich erweisen. Die Video-Fallstudien vermitteln beispielsweise wertvolle Informationen über die Schritte und Entscheidungen, von denen bekannt ist, dass sie möglicherweise zum Scheitern führen oder zumindest den Innovationsprozess erschweren. Akademiker könnten aus den Beiträgen des Projekts ebenfalls Nutzen ziehen. Sie können die Ergebnisse sowohl für Vorträge über Unternehmertum und Innovation nutzen, als auch um das Bewusstsein der Studierenden für dieses Thema zu stärken. Dr. Rodriguez wird sich bei ihrer weiteren Arbeit auf ein spezielles Thema konzentrieren: das tiefere Verständnis von Innovationsmisserfolgen im Tourismus aus der Perspektive verschiedener Interessengruppen (Unternehmer, Investoren, politischer Entscheidungsträger usw.). Diese Untersuchungen werden zur Weiterentwicklung einer konzeptionellen und methodologischen Grundlage für dieses neue, kaum erforschte Thema in der Tourismusinnovationsforschung beitragen.

Schlüsselbegriffe

INNOVATE, Tourismus, Innovationsprozess, Tourismusunternehmer, Empfehlungen an die Politik, Tourismusinnovation, Innovationsrisiken, Innovationsmisserfolge

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