ESA-Projekt verspricht strahlende Zukunft für europäische Solarenergie
Auch wenn im Sommer einmal dichte Wolken den Himmel verhängen - die Sonnenstrahlen erreichen uns dennoch. Das Sonnenlicht, das wir empfangen, auch Bodenstrahlung genannt, ist Teil eines komplexen Systems und wird von Bewölkungsgrad, Feuchtigkeit, Aerosolen und Ozon beeinflusst. Eine der wirksamsten Methoden zur Messung der Bodenstrahlung ist der Einsatz von Erdbeobachtungssatelliten wie Meteosat, dem Satelliten der zweiten Generation der Europäischen Weltraumorganisation (ESA). Meteosat liefert alle 15 Minuten genaue europaweite Messungen der Bodenstrahlung. Die Verfügbarkeit von Strahlendaten ist besonders für die Solarenergiebranche von entscheidender Bedeutung - eine Branche, die in Europa derzeit einen jährlichen Umsatz von einer Milliarde Euro verzeichnet, der bis zum Jahr 2010 Schätzungen zufolge auf 2,5 Milliarden Euro steigen soll. Normalerweise werden diese Strahlungsdaten für die Auswahl von Fabrikstandorten oder die Prognostizierung von Energieerträgen für Investoren herangezogen. Ein von der ESA finanziertes Projekt integriert jetzt Bodenstrahlungsmessungen fast in Echtzeit mit den Unternehmensprozessen in der Solarenergiebranche, um so die optimalen Betriebsbedingungen für Solaranlagen zu gewährleisten. Die ENVISOLAR-Partner entwickeln eine Reihe von Leistungen auf der Grundlage der Strahlungsdaten des ESA-Satelliten, einschließlich Schätzungen der Erträge von Solaranlagen, Fehlererkennung und Leistungsprüfung von Solaranlagen, Energieprognostizierung und Strahlungskarten und -statistiken. Uwe Ilgemann, Vorstand der SAG Solarstrom AG, einer der Kunden des Projekts, betont die Vorteile der Satellitentechnologie für die Sammlung solcher Daten: "Wir brauchen fundierte Informationen für Investitionsentscheidungen, insbesondere im Hinblick auf zukünftige Märkte in Spanien. Die Datensammlung und die räumliche Auflösung der bodenbasierten Daten ist zu grob. In Spanien zum Beispiel stehen derzeit nur 30 Standorte zur Verfügung." Neben den Klimawissenschaftlern und den Solaranlagenbetreibern gibt es noch weitere potenzielle Kunden für ENVISOLAR-Leistungen, etwa Landwirte, Architekten und sogar PVC-Hersteller. Ein solcher Hersteller verwendete den ENVISOLAR-Solarservice SoDa um herauszufinden, wie ultraviolette Strahlung im Sonnenlicht PVC-Baumaterialien angreift. Dementsprechend konnte er seine Garantieleistungen lokalen Bedingungen anpassen. Medizinforscher untersuchen die Verbindung zwischen Sonnenlicht und Gesundheit anhand von Strahlungskarten.