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The first on-site mobile solution for complete synthetic grass recycling and materials reuse

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Die erste „stationäre“ Recycling-Lösung der Welt für Kunstrasen

Estonian SME Advanced Sports Installations hat die erste Vor-Ort-Lösung ihrer Art entwickelt, die das Reinigen, Recycling und Auswechseln von Kunstrasen in Fußballstadien stationär ermöglicht. Das Unternehmen verspricht geringere Kosten sowie 70 % weniger Umweltauswirkungen.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Für die meisten Fußballfeld-Besitzer stellt Kunstrasen eine attraktive Alternative zu Echtrasen dar: er ist einfach zu pflegen, ermöglicht enorme Wassereinsparungen und benötigt keine Pestizide oder Düngemittel. Doch es gibt auch Nachteile. Am Ende seiner Lebensdauer wird Kunstrasen meist auf Deponien entsorgt oder verbrannt. Allein in der EU entstehen dadurch jährlich 650 000 Tonnen Mischabfall aus Gummi, Sand und Plastik. „Es gibt natürlich eine Reihe von Lösungen für alte Spielfeldrasen, die im Wesentlichen Verbrennung und Energiegewinnung kombinieren“, so Roomer Tarajev, PR-Leiter und Medienmanager bei Advanced Sports Installations. „Allerdings setzen all diese Lösungen einen externen Standort voraus. Für den Transport von gebrauchten Kunstrasen über mehrere Tausend Kilometer Strecke vom Feld bis zur Fabrik wären durchschnittlich acht bis zwölf LKW erforderlich – eine erhebliche Belastung der CO2-Bilanz.“ Das Unternehmen bietet hier eine Alternative an: zwei LKW, die mit einer einzigartigen Technologie zum Reinigen, Trennen, Trocknen und Wiederverwerten der Materialien von Altkunstrasen ausgestattet sind, kommen direkt zum Spielfeld. Das ARENA (The first on-site mobile solution for complete synthetic grass recycling and materials reuse) System ist sehr schnell. So lässt sich ein Fußballfeld in maximal acht Stunden komplett aufrollen – viermal schneller als mit jeder anderen modernen Lösung. Der aufgerollte Rasen wird dann abseits des Feldes bearbeitet, gereinigt, erneuert und wieder aufgerollt. Bei Bedarf können aus der Füllung in einem Trennverfahren außerdem Gummi und Sand gewonnen werden. „Das verarbeitete Material entspricht höchsten Qualitätsstandards und kann in vielen Anwendungen im Sport- oder Baubereich wiederverlegt oder -verwendet werden“, betont Tarajev. Das gesamte Verfahren dauert nur sieben Tage, also die Hälfte der Zeit, die bei aktuellen Austauschverfahren benötigt wird. Da Kunstrasen nicht nur aus Sand und Gummi besteht, hat das Unternehmen zudem eine Lösung für das Rasenelement selbst entwickelt, das aus Kunststoffgarn besteht. „Wir haben in der Stadt Põltsamaa im Herzen von Estland eine eigene Recycling-Fabrik errichtet. „Dort können wir abgenutzten Kunstrasen – nach Entfernung der Gummi- und Sandfüllung – zu einem Agglomerat weiterverarbeiten, das in der Kunststoffindustrie teures Neumaterial ersetzen kann“, freut sich Tarajev. Dieser Ansatz hat mehrere Vorteile – allen voran seine Umweltfreundlichkeit: Durch Wiederverwertung und Recycling aller in einem Kunstrasen enthaltenen Werkstoffe wird die Umweltbelastung von Altkunstrasen um 70 % verringert. Da die Verarbeitung außerdem vorwiegend vor Ort erfolgt, sinken zudem die CO2-Emissionen um 95 %. Ein weiterer Vorteil liegt in der Schaffung eines völlig neuen Geschäftsmodells: dem 5G-Leasing. Während Sporteinrichtungen und Gemeinden ihre Kunstrasen bislang selbst erwerben und alle zehn Jahre austauschen mussten, werden die Fußballfelder der nächsten Generation von Leasingverträgen profitieren. „Zum ersten Mal ist es nun möglich, ein Fußballfeld für bis zu 60 Monate zu leasen. Vor ARENA hingegen waren wir schlichtweg nicht in der Lage, den verlegten Kunstrasen zu entfernen und ohne Qualitätsverlust neu zu verlegen“, erklärt Tarajev. Diese Formel beweist sich nicht nur in der Sportbranche: Auch in vielen Hallen wird temporärer, abbaubarer Kunstrasen für Kunden verlegt, die die Oberfläche für verschiedene Zwecke nutzen. Was folgt nun? „Wir streben die völlige CO2-Neutralität der Branche an. Trotz unserer Vor-Ort-Technologie lassen sich CO2-Emissionen nicht ganz vermeiden. Wir sind jedoch davon überzeugt, dass CO2-Neutralität durch einen Kompensationsmechanismus erreichbar ist, wie zum Beispiel durch Investitionen in die Aufforstung usw. Ziel ist es, die Umweltbelastung auszugleichen. Wir sehen darin großes Zukunftspotenzial“, so Tarajev abschließend.

Schlüsselbegriffe

ARENA, Fußball, Kunstrasen, Recycling, Leasing

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