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Instant Foam for Fighting Forest Fires

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Eine Sofortlösung hilft bei der Bekämpfung von Waldbränden

EU-finanzierte Forscher entwickelten einen neuen Ansatz zur Bekämpfung von Waldbränden, der auf einer neuen Technologie für die sofortige Löschschaumbildung basiert.

Wasser ist das am häufigsten verwendete Mittel, um Waldbrände zu löschen, dessen Kälteleistung ist jedoch begrenzt, die Verteilung gestaltet sich ungleichmäßig und Piloten können das Ziel verfehlen. Diese Methode ist zudem aufgrund schwerer Luftturbulenzen über dem Brandbereich für Flugzeug und Flugzeugbesatzung gefährlich. Feuerhemmende Mittel mit Kurz- oder Langzeitwirkung werden ebenfalls zur Bekämpfung von Waldbränden eingesetzt, doch feuerhemmende Mittel mit Langzeitwirkung sind trotz ihrer unbestrittenen Wirksamkeit äußerst kostspielig. Die Anwendung von Löschschaum als feuerhemmendem Mittel mit Kurzzeitwirkung ist weitaus günstiger und verbessert die Wassereffizienz beim Löschen der Flammen, dessen Wirksamkeit und Wirkungsdauer ist jedoch geringer als bei feuerhemmenden Mitteln mit Langzeitwirkung. Im Rahmen des EU-finanzierten Horizont-2020-Projekts I4F(öffnet in neuem Fenster) (Instant foam for fighting forest fire) wurde eine Technologie für die Schaffung eines homogenen Löschschaums mit Langzeitwirkung entwickelt, mit dem Brände besser gelöscht werden können, als mit bestehenden Ansätzen. Der Projektkoordinator und Geschäftsführer des KMU TFEX Engineering Dr. Istvan Szocs sagt: „Unser I4F-System ist effektiver als traditionelle Wasser- oder Schaummethoden, und weitaus günstiger als hochmoderne Lösungen wie zum Beispiel die Nutzung von feuerhemmenden Mitteln.“ Weniger ist mehr Die derzeit für die Bekämpfung von Waldbränden verwendeten Mittel werden so eingesetzt, dass das Löschmittel von einem Flugzeug aus abgelassen wird und dieses aufgrund der Luftreibung sofort mit der Schaumbildung beginnt. Bei der I4F-Technologie hingegen wird ein gleichmäßiger Schaumstrahl über eine Düse abgegeben. Eine weitere Innovation ist die Verwendung von Verbundwerkstoffen in Leichtbauweise für die Schaumbehälter, sodass verschiedene Typen von Flugzeugen den Schaum mit sich führen und verteilen können. „Der I4F-Schaum ist auch umweltverträglicher als aktuelle feuerhemmende Mittel mit Langzeitwirkung, die mit Wasser vermischt werden, da eine weitaus geringere Schaummenge erforderlich ist, um eine weitaus höhere Wirkung zu erzielen”, erklärt Dr. Szocs. Die wirksamste Technologie für die Bekämpfung von Waldbränden nutzt derzeit feuerhemmende Mittel mit einem Wassermischverhältnis von 20 bis 25 %, bei der I4F-Technologie beträgt dieses Verhältnis jedoch nur 3 %. Überdies hat der Schaum eine längere Wirkungsdauer: „Die maximale strukturelle Wirkungsdauer bestehender Schäume liegt bei 25 Minuten, unsere Tests haben jedoch bewiesen, dass feuerhemmende Mittel mit der I4F-Technologie über 45 Minuten lang wirken können“, erklärt Dr. Szocs. Die maximale Wassermenge, die auf einen Quadratmeter angewandt werden kann, beträgt 5 kg, unter Verwendung der I4F-Schaumtechnologie liegt dieser Wert jedoch bei bis zu 15 kg, was dem Dreifachen der Menge reinen Wassers entspricht. Dr. Szocs meint: „Die I4F-Technologie gewährleistet auch eine homogene Schaumstruktur, die eine zusätzliche Kühlwirkung hat, die 1,7 bis 2,3 mal größer als die von Wasser ist.“ Besserer Schutz für Umwelt und Mensch Da weniger Schaum zur Brandlöschung erforderlich ist, können größere Mengen an feuerhemmendem Mittel von Flugzeugen zur Brandbekämpfung mitgeführt werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Mittel an Bäumen und Zweigen haften bleibt und somit eine Brandausbreitung gestoppt wird. Infolgedessen wird I4F Feuerwehrkräfte und Piloten dabei unterstützen, eine Konfrontation mit sehr starken Bränden vermeiden zu können. Die Initiative schützt auch die Tier- und Pflanzenwelt vor dem Verbrennen und reduziert Schadstoffemissionen. „Derzeit machen Emissionen von Waldbränden schätzungsweise 20 % der globalen CO2-Emissionen durch menschliches Handeln aus. I4F wird somit zur Begrenzung des CO2-Niveaus und zum Schutz des Lebens und der Lebensgemeinschaften von Menschen in und im Umkreis von Wäldern wie auch der Infrastruktur beitragen“, betont Dr. Szocs.

Schlüsselbegriffe

I4F, Brand, Schaum, Wald, feuerhemmendes Mittel, Wasser, CO2-Emissionen

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